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Küsse, Baby und das Familienglück

Küsse, Baby und das Familienglück

Titel: Küsse, Baby und das Familienglück
Autoren: CATHY GILLEN THACKER
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Leben geht schließlich weiter“, fuhr Eli fort.
    „Weihnachten ist nur etwas für Kinder.“
    Eli schwieg.
    Rafferty kniff die Lippen zusammen. Er legte ein Scheit nach, ging zum Fenster und sah hinaus in den Sturm. Regen trommelte auf das Dach, und ein weiterer Blitz durchzuckte den Himmel, gefolgt von lautem Donner. In der Dunkelheit tauchten plötzlich die Lichtkegel zweier Scheinwerfer auf und richteten sich auf das Hauptgatter.
    Rafferty zog die Augenbrauen zusammen und warf einen Blick auf die Uhr. Schon Mitternacht. Er drehte sich zu seinem Vater um. „Erwartest du noch Besuch?“
    Eli schüttelte den Kopf. „Wahrscheinlich nur Touristen, die sich verfahren haben.“
    Rafferty murmelte ein paar Flüche vor sich hin.
    Sein Vater stellte sich neben ihn. „Soll ich rausgehen und ihnen den Weg erklären?“
    Rafferty schlug Eli kameradschaftlich auf die Schulter und versuchte zu ignorieren, wie zerbrechlich sie sich anfühlte. Nicht auszudenken, wenn er seinen Vater auch noch verlor! Hastig verdrängte er diesen beunruhigenden Gedanken. „Lass nur, ich übernehme das schon“, antwortete er. „Geh ruhig ins Bett“, fügte er fürsorglich hinzu.
    „Bist du sicher?“
    Rafferty wusste, dass die nasse Kälte draußen die Arthritis seines Vaters verschlimmern würde. „Ich kümmere mich darum, dass der Fahrer zur Hauptstraße zurückfindet.“
    „In den Nachrichten haben sie vor Hochwasser am Fluss gewarnt“, sagte Eli.
    Rafferty ging in die Diele, nahm seinen Regenmantel und seinen Hut von der Garderobe und zog sich an. Dann öffnete er die Haustür und trat hinaus auf die Veranda. Die kühle Luft und der frische Geruch des Regens waren belebend.
    Jacey Lambert hatte heute mit allem gerechnet, aber nicht damit, plötzlich am Ende der Welt festzustecken. Doch genau das war passiert. Nach etlichen Kilometern über eine immer holpriger und schmaler werdende Landstraße stand sie jetzt in der Einfahrt zur Lost Mountain Ranch.
    Offensichtlich hatte sie sich total verfahren.
    Sie war müde und hungrig, und ihr Tank war so gut wie leer.
    Und zu allem Überfluss funktionierte ihr Handy schon seit einigen Kilometern nicht mehr.
    Ob es sehr aufdringlich wäre, an die Tür des großen Ranchhauses da vorn zu klopfen?
    Noch bevor sie sich zu einer Entscheidung durchgerungen hatte, hörte sie plötzlich das Starten eines Motors.
    Sie starrte nach vorn und sah einen Pick-up auf sich zufahren, der kurz vor ihrem Volvo Kombi stehen blieb.
    Ein Cowboy mit schwarzem Hut und gelbem Regenmantel kletterte aus dem Wagen und kam direkt auf ihre Fahrertür zu.
    Bei seinem Anblick musste Jacey plötzlich schlucken.
    Das lag weder an seiner beeindruckenden Körperlänge noch an den breiten Schultern, den langen Beinen oder dem muskulösen Körper. Was ihr den Atem verschlug, war das markante Gesicht unter der breiten Hutkrempe. Mit seinen regelmäßigen Gesichtszügen, der geraden Nase, den leuchtend blauen Augen und dem hellbraunen Haar sah er verdammt gut aus. Und er war glatt rasiert, in ihren Augen ein gewaltiges Plus. Jacey hasste nämlich Männer mit wildem Bartwuchs.
    Sie kurbelte die Windschutzscheibe nach unten. Offensichtlich hatte der Mann kurz zuvor etwas gefragt, denn er schien auf eine Antwort zu warten.
    Sie schluckte nochmals. „Was haben Sie gesagt?“, fragte sie.
    „Das hier ist Privatbesitz. Sie sind nicht befugt, das Gelände zu befahren“, erklärte er, sichtlich alles andere als begeistert davon, im strömenden Regen mit einem Eindringling fertigwerden zu müssen.
    So viel zur legendären texanischen Gastfreundschaft, dachte Jacey und seufzte innerlich auf.
    Sie zeigte auf die über dem Lenkrad ausgebreitete Straßenkarte, die ihren voluminösen Körperumfang verbarg. „Ich habe mich verfahren.“
    Er sah sie aus schmalen Augen an. „Das habe ich mir fast schon gedacht.“
    „Ich wollte eigentlich zur Indian Lodge im Davis Mountains State Park.“
    Der Cowboy zeigte mit dem Daumen in die entgegengesetzte Richtung. „Sie sind mindestens noch sechzig Meilen davon entfernt“, sagte er mürrisch.
    Er hätte genauso gut sechshundert sagen können, so schlecht war die Sicht bei diesem Regen und Nebel. Selbst unter guten Bedingungen lag die Höchstgeschwindigkeit auf diesen gewundenen Bergstraßen bei höchstens fünfunddreißig Meilen pro Stunde.
    Das war nicht gut.
    Zu allem Überfluss hatte sie Rückenschmerzen. Alles, was sie jetzt wollte, war ein bequemes Bett mit einem weichen Kissen.
    Offensichtlich
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