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Küsse, Baby und das Familienglück

Küsse, Baby und das Familienglück

Titel: Küsse, Baby und das Familienglück
Autoren: CATHY GILLEN THACKER
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verwirrt.
    „Ich bin gestern mit meinem Kombi im Schlamm stecken geblieben“, erklärte Jacey. Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und rieb sich zärtlich den Bauch.
    Rafferty riss seinen Blick von der Wölbung los, schob die unerwünschten Erinnerungen beiseite, die der Anblick in ihm wachrief, und sah die Männer an. „Sie ist auf der Durchreise, und zwar zur …“
    „… zunächst zur Indian Lodge im Davis Mountains State Park und dann nach El Paso“, erklärte Jacey.
    „Sie verlässt uns, sobald das Hochwasser sinkt.“
    „Dann lass uns beten, dass es nie sinkt.“ Curly zwinkerte ihr verführerisch zu.
    Alle lachten – auch Jacey. Nur Rafferty nicht. Stattdessen richtete er sich auf. Er wollte gerade Anweisungen erteilen, als Jacey einen leisen ängstlichen Schrei ausstieß.
    Alle Blicke richteten sich auf sie.
    Sie schob den Stuhl zurück und stand unbeholfen auf. Zitternd betrachtete sie die Pfütze auf ihrem Stuhl und flüsterte mit schreckgeweiteten Augen: „Ich glaube, meine Fruchtblase ist gerade geplatzt.“
    Das kann doch nicht wahr sein!, dachte Jacey. In diesem Augenblick öffnete sich plötzlich die Tür, und ein grauhaariger älterer Mann mit den gleichen markanten Gesichtszügen wie Rafferty Evans trat ins Zimmer. Er nahm seinen durchnässten Hut ab. „Was ist hier los?“, fragte er mit ruhiger Autorität.
    Jacey stützte sich mit einer Hand auf dem Tisch ab. „Ich fürchte … ich bekomme mein Baby“, antwortete sie und krümmte sich vor Schmerz.
    Unwillkürlich stöhnte sie auf.
    Die Knie gaben unter ihr nach.
    Sofort war Rafferty an ihrer Seite. Er legte ihr einen Arm unter den Rücken, schob den anderen unter ihre Knie, hob sie hoch und trug sie den kurzen Weg zu ihrem Bett.
    Behutsam legte er sie hin.
    Jacey schloss die Augen und versuchte, die unerträglichen Schmerzen zu ignorieren.
    „Wir müssen Sie ins Krankenhaus bringen“, sagte Rafferty schroff.
    Eine weitere, noch heftigere Wehe kam. Jacey packte Raffertys Arm und drückte beim Ansteigen des Schmerzes immer heftiger zu. Panik stieg in ihr auf. Oh Gott! „Ich glaube nicht, dass ich so lange warten kann.“ Sie war froh, endlich zu liegen – bestimmt wäre sie sonst zusammengebrochen. Ihr Atem kam in raschen, abgerissenen Stößen.
    Rafferty gefiel das gar nicht. Er starrte auf sie hinunter und wollte am liebsten mit bloßer Willenskraft ihre Wehen stoppen. „Oh doch, Sie können!“
    Jacey spürte hysterisches Gelächter in sich aufsteigen. Sie schüttelte den Kopf und krallte sich an seinem Arm fest, damit Rafferty nicht fortging. „Ich spüre, wie das Baby kommt!“
    „Das wird noch eine Weile dauern.“
    Wirklich? Jacey keuchte und geriet immer mehr in Panik. Sie war doch eigentlich erst in zwei Wochen so weit!
    Die anderen Cowboys drängten sich ins Zimmer, zusammen mit dem älteren Rancher. „Ich habe gerade im Krankenhaus angerufen“, erklärte er. „Der Hubschrauber kann nicht starten, bis der Nebel sich aufgelöst hat, was noch mindestens eine halbe Stunde dauern wird. Und da die Brücke überflutet ist … Wenn das Baby es so eilig hat, werden wir es vielleicht selbst zur Welt bringen müssen.“
    Bei der nächsten heftigen Wehe stieß Jacey einen Schmerzensschrei aus. Es fühlte sich an wie eine Presswehe.
    Nur wie durch einen Nebelschleier hörte sie Rafferty fluchen.
    „Seht uns nicht so an!“, sagten die Cowboys und zogen sich mit abwehrend erhobenen Händen zurück. „Wir haben keine Ahnung von Geburten.“
    Der Alte drehte sich zu Rafferty um. „Scheint so, als wärst du jetzt gefragt, mein Sohn.“
    Rafferty fluchte noch heftiger, was nicht gerade ermutigend war. „Warum ich?“, fragte er.
    „Weil du der Einzige von uns bist, der eine Ausbildung zum Tierarzt hat“, sagte Stretch.
    Tierarzt? , dachte Jacey panisch.
    Rafferty sah genauso hilflos aus, wie Jacey sich fühlte. „Ich habe das Studium nicht abgeschlossen“, erklärte er und sah die Hilfsarbeiter wütend an. „Außerdem qualifiziert mich das wohl kaum zum Geburtshelfer.“
    „Das vielleicht nicht gerade“, sagte Hoss zögernd. „Aber im Augenblick bist du derjenige, der am meisten Ahnung hat, Boss.“
    Von einer weiteren Wehe überwältigt, umklammerte Jacey mit beiden Fäusten die Decke, auf der sie lag. Das war ja eine schöne Bescherung! Erst verirrte sie sich hoffnungslos, was ihr sonst nie passierte, fuhr ihr Auto in den Straßengraben, verbrachte die Nacht in einer Arbeiterbaracke, wurde irrtümlich für die neue
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