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Küsse auf Eis - True Love and other Disasters

Titel: Küsse auf Eis - True Love and other Disasters
Autoren: Rachel Gibson
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den Puck ein, und die Chinooks kämpften vorm eigenen Netz. Bei nur noch einer halben Sekunde Restspielzeit klärte Blake, und Ty stürmte zum gegnerischen Tor. Blake passte zu Vlad, der den Puck zu Ty schoss. Während auf der Uhr die Sekunden abliefen, feuerte Ty einen Schlagschuss auf das Tor der Pittsburgher. Die Gummischeibe sauste am Handschuh des Goalie vorbei und krachte ins Netz. Der Summer ertönte, und das Stadion stand Kopf. Die Seattler Spielerbank leerte sich, und die Jungs stürmten aufs Eis und sprangen jubelnd übereinander. Signalhupen dröhnten, Ty klangen die Ohren, und sein Herz hämmerte. Er schnappte verzweifelt nach Luft, als er unter einem Pulk
Eishockeyspieler auf die Knie fiel und sich nach Kräften bemühte, nicht zu heulen wie ein Weichei.
     
    Faith stakste mit ihrem Chinooks-Trikot, einem wallenden weißen Rock und den rosafarbenen Schlittschuhen von Ty durch den Tunnel. Sie trat beiseite und ließ die Pittsburgh Penguins auf dem Weg zur Gästekabine an ihr vorbeischleichen. Sie hatte eine Viertelstunde gebraucht, um sich durch die Menschenmenge zu kämpfen und die Sicherheitskontrollen zu passieren. Als sie an der Tunnelöffnung stehen blieb, hatten die Chinooks schon den Korken ihrer ersten Champagnerflasche knallen lassen und besprühten sich von Kopf bis Fuß. Die Männer hatten sich ihrer Helme entledigt und sie durch Meisterschaftskappen ersetzt, und ihr Blick suchte und fand den Kapitän. Ty hielt die Doppelmagnumflasche hoch, trank einen Riesenschluck, schüttelte den Schampus und spritzte Sam und Blake voll. Ihn lachen zu sehen hob ihre Stimmung, und sie weinte Freudentränen. Sie hatte keine Ahnung, was er plante, außer dass sie nach dem Spiel im Tunnel stehen sollte. Gestern Abend und heute Morgen hatte sie zwar mit ihm gesprochen, aber er hatte es ihr nicht verraten, und beide Male waren ihre Gespräche zu dem Thema abgeschweift, was sie gerade trug und welche Farbe ihr Slip hatte.
    Tränen liefen ihr über die Wangen, während sie zusah, wie auf dem Eis der rote Teppich ausgerollt wurde. Der ein Meter hohe Stanley Cup, auf Hochglanz poliert und mit den eingravierten Namen von Helden und Kriegern versehen, wurde von Philip Pritchard und Craig Campbell, dem Vorstand der Eishockey-Ruhmeshalle, die blaue Blazer und weiße Handschuhe trugen, über den Teppich getragen. Sie war sehr stolz auf die Mannschaft und Ty.

    Ty bekam den Pokal überreicht und hievte die wertvollste Eishockeytrophäe über seinen Kopf, während ihm seine Teamkameraden Champagner in die Augen spritzten. Lachend senkte er den sechzehn Kilo schweren Pokal und drückte die Lippen auf das kalte Silber, bevor er ihn wieder hochreckte.
    Die Fans flippten aus, als Ty loslief und mit dem Pokal über dem Kopf eine Ehrenrunde drehte. Sekundenlang befürchtete sie, er könnte vergessen haben, dass sie auf seine Bitte hin im Tunnel auf ihn wartete, doch als er vorbeiglitt, fing er ihren Blick auf und lächelte noch breiter. Er blinzelte ihr zu und reichte den Pokal an Daniel weiter. Ein Mikrophon wurde Ty vor die Nase gehalten, und er wischte sich den Champagner aus den Augen.
    »Wie fühlt man sich als Gewinner des Abends?«, fragte ihn ein Reporter des Sportsenders ESPN.
    »Wunderbar«, antwortete er und rückte die Kappe auf seinem Kopf zurecht. »Wir haben alle hart darum gekämpft, und wir haben es verdient. Die Mannschaft hat so einige Widrigkeiten durchgestanden. Das hat uns nur stärker gemacht, und wir wünschten alle, dass Bressler dabei wäre, um diesen Moment mit uns zu genießen.«
    »Was hat Ihnen heute Abend den ausschlaggebenden Vorteil verschafft?«
    »Pittsburgh ist eine großartige Mannschaft. Sie haben nicht aufgegeben und uns nichts geschenkt. Ich glaube einfach, da wir vor heimischem Publikum gespielt haben, wollten wir auf keinen Fall verlieren und die Fans enttäuschen.«
    Sam, der eine zweite Champagnerflasche anschleppte und in dessen Mundwinkel eine noch nicht angezündete Zigarre baumelte, näherte sich Faith von hinten. »Ist es zu fassen, dass wir gewonnen haben, Mrs Duffy? Das ist verdammt
noch mal unglaublich.« Er griff nach der Zigarre und bemühte sich vergeblich, reumütig zu wirken. »Verzeihen Sie meine Ausdrucksweise, aber ich bin ganz von der Rolle.«
    Sie lachte. »Verständlich.«
    Er deutete mit dem Kopf zum Stadion, wo der Pokal von einem Spieler zum nächsten gereicht wurde. Einer nach dem anderen reckte ihn stolz in die Höhe und küsste die begehrte Trophäe, wobei er
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