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Küsse auf Eis - True Love and other Disasters

Titel: Küsse auf Eis - True Love and other Disasters
Autoren: Rachel Gibson
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bis über beide Ohren zu verlieben, nur um auch den Geliebten zu verlieren. Es war eine Ironie des Schicksals: In den letzten fünf Jahren hatte sie sich von einem Mann umsorgen lassen. Und jetzt gab sie die Mannschaft auf, um für jemand anderen zu sorgen.
    Ihr blieb keine Wahl. Keine Möglichkeit, Ty und sich selbst zu retten und trotzdem die Mannschaft zu behalten. Sie musste Landon geben, was er verlangte. Sie wischte sich über die Wange und fragte sich, wie Ty reagieren würde, wenn sie ihm von den Fotos und von Landons Plänen erzählte, sie fertigzumachen. Sie wusste schon vorher, was er sagen und letzten Endes tun würde. Er würde Landon umbringen wollen, genau wie sie. Und genau wie sie würde er tun, was das Beste für die Mannschaft war. Letzten Endes müsste sie die Chinooks trotzdem verkaufen. Und den Mann, den sie liebte, trotzdem verlieren.
    Sie hatte immer gewusst, dass sie nicht beides haben konnte. Dass irgendwann Schluss wäre. Dass es sie schwer treffen und ihr Leben in den Grundfesten erschüttern würde. Doch für Ty musste es nicht so sein. Ihm brauchte es nicht zu schaden.
Und das würde es auch nicht, wenn sie ihm nichts von den Fotos erzählte.
    Er hatte eine realistische Chance, sich seinen Traum zu erfüllen. Das eine Ziel zu erreichen, auf das er sein Leben lang hingearbeitet hatte. Das Letzte, was er brauchen konnte, war, sich um ein Foto in der Seattle Times und auf Plakatwänden zu sorgen. Vor allem, wo ihr Entschluss sowieso schon feststand. Wenn sie Ty nicht demütigen und die Mannschaft in Verlegenheit bringen wollte, musste sie morgen diese Vorverträge unterschreiben, und er würde nie erfahren, warum sie in den Verkauf der Mannschaft eingewilligt hatte.
    Die Absichtserklärung war nur der erste Schritt in dem Verfahren, und wenn sie sich recht an das letzte Mal erinnerte, als sie dieses Dokument unterschrieben hatte, würde es mehrere Wochen dauern, bis sie die Zustimmung des NHL-Beauftragten bekäme. Danach würde die Sache ihren Lauf nehmen, und nachdem die Verträge peinlich genau geprüft worden wären, würde ihre Eishockeymannschaft Landon gehören.
    Sie warf die Bettdecke zurück und lief zu ihren riesigen Schlafzimmerfenstern. Nur mit BH und Slip bekleidet stand sie dort und sah auf die Lichter der Key Arena herab. Da drin war Ty. Schoss Pucks, ließ die Ellbogen fliegen und spuckte auf den Boden, und sie wünschte sich sehnlichst, ebenfalls dort zu sein. All ihre Jungs waren dort, nur dass es nicht mehr ihre Jungs waren. Sie hätte es nicht für möglich gehalten, dass es ihr das Herz in so vielerlei Hinsicht zerreißen konnte.
    Tränen strömten ihr über die Wangen, und sie wischte sie sich wütend mit dem Handrücken weg. Sie und Ty hatten sich eingeredet, so vorsichtig zu sein, und so war es ja auch gewesen. Entweder war sie zu ihm gefahren oder er hatte sich
zu ihr ins Penthouse geschlichen. Unterwegs mit der Mannschaft hatten sie nicht mal miteinander gesprochen. Und Valerie und Pavel hatten es nur spitzgekriegt, weil sie mit ihnen zusammenlebten.
    Sie stellte sich vor, wie ein Unbekannter ihr folgte und sie ohne ihr Wissen fotografierte. Es war unheimlich, und sie fühlte sich in ihrer Intimsphäre verletzt. Was für ein Mensch heuerte einen Privatdetektiv an, der Menschen um drei Uhr morgens fotografierte?
    Jemand, der entschlossen war zu gewinnen. Was ihm ja auch gelungen war. Landon hatte gewonnen, und sie hatte ein Spiel verloren, von dem sie nicht einmal gewusst hatte, dass sie es spielte. Nur dass es kein Spiel war, sondern ihr Leben. Was Landon ihr angetan hatte, belastete sie sehr.
    Sie lehnte sich mit der Stirn an die Fensterscheibe. War sie wirklich heute Morgen noch so glücklich gewesen? Als sie mit Ty zusammen gewesen war und ihm seine schmerzenden Muskeln massiert hatte? Sie hatte zwar immer gewusst, dass es in einer Katastrophe enden würde. Aber nicht so. Niemals so. Es gab keinen Ausweg für sie und daher nur eine Möglichkeit, nämlich Landon das zu geben, was er wollte.
    Sie liebte Ty von ganzem Herzen, doch was er für sie empfand, wusste sie nicht. Außer dass er gern mit ihr schlief. Allerdings durfte man Sex nicht mit Liebe verwechseln, wie sie schon vor langer Zeit gelernt hatte. Wenn er erfuhr, dass sie die Mannschaft verkauft hatte, wäre er zwar sauer, würde es aber verwinden. Wenn er erfuhr, dass sie ihn nicht mehr sehen wollte, wäre er auch darüber ein bisschen sauer. Dennoch war sie überzeugt, dass er auch das verwinden
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