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Kuess mich

Kuess mich

Titel: Kuess mich
Autoren: Jasmin Romana Welsch
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Kurzfassung war das Beste für alle.
    >> Wir hatten eben gar keine Zeit uns richtig vorzustellen << , tönte es aus der Küche von Super Sophie.
    Sie kam ins Wohnzimmer spaziert, mit dem Kochlöffel in der Hand.
    >> Es freut mich wirklich dich mal richtig kennenzulernen Sam. Das letzte Mal als ich dich gesehen habe, warst du ja noch ein Kind. <<
    Sie hatte etwas furchtbar tantenhaftes an sich. Diese Art von Floskel hatte Sam aber sowieso erwartet. Ja, sie war auf magische Weise älter geworden .
    >> Du bist so eine hübsche junge, Frau! Ich hätte dich nicht wiedererkannt! <<
    >> Ja, das liegt an den Brüsten, die sind neu << , entgegnete Sam trocken und erntete einen mahnenden Blick von ihrem Vater.
    Er kannte seine Tochter nur zu gut, die Sorgen die er hegte waren berechtigt, aber Sam riss sich schnell wieder am Riemen.
    >> Du gehst ja noch zur Schule. Dein Vater meint, du wärst eine sehr gute Schülerin! <<
    Sam warf fünfzig Prozent ihrer Gene skeptische Blicke zu.
    >> Es geht, ich bin guter Durchschnitt. Ist nicht so, als hätten sie ein Bild von mir in der Aula hängen << , erwiderte sie schließlich in der Hoffnung, dass das Verhör bald zu einem unblutigen Ende kommen würde.
    Sie half dabei den Tisch zu decken. Auch auf das Geschirr hatte ein Gartenzwerg Blümchen gekotzt.
    >> Schön, dass du die Ferien mit uns verbringst! <<
    Sam war nicht wirklich freiwillig hier, aber das auszusprechen ersparte sie sich.
    >> Aber sag mal… << , holte Sophie zum ultimativen Vernichtungsschlag aus.
    >> …vermisst dich denn dein Freund nicht, wenn du solange weg bist? <<
    Sie sprach diesen Satz mit einem dermaßen schmierigen Grinsen im Gesicht, dass Sam fast schlecht wurde. Sie musste sich unglaublich zusammenreißen, um keine bissige Antwort zu geben.
    >> Ich habe keinen Freund << , murrte sie schließlich.
    Ganz ohne so etwas wie, >> Ich versuche meine Männerbekanntschaften auf sexuelle Interaktionen zu beschränken! Hab ich mir von Papa abgekuckt! << , hinzuzufügen.
    Nur ein paar unangenehme Fragen später, wurde das Essen serviert. Es gab Nudeln, für Sam ein schwacher Lichtblick am ach so finsteren Horizont.
    Im Laufe des Essens erfuhr sie eine Vielzahl an Dingen, die sie nie wissen wollte. Wie sich ihr Vater und Sophie verliebt hatten, was sie zu diesem Urlaub bewegt hatte und warum Sophie Gartenzwerge so mochte. Das war Sam natürlich schon vorher klar gewesen, man fühlte sich immer zu der ethnischen Gruppe hingezogen aus der man stammte.
    Beim Nachtisch erfuhr Sam, dass Sophie einen zwanzigjährigen Sohn h atte. Vermutlich trug der dasselbe, graue Kostüm. Er war bestimmt sexy.
    Nach dem Essen, hatte Sam es eilig mit dem Verabschieden.
    >> Wohin willst du denn noch? << , wollte ihr Vater wissen.
    >> Verdauungsspaziergang << , gab Sam zur Antwort und log dabei fast nicht.
    Verdauungszigarette wäre zu unverblümt gewesen um als elterntauglich durchzugehen.
    >> Geh aber nicht zu spät ins Bett! Wir wollen morgen einen Radtour machen. <<
    >> Okay, Radtour… << , wiederholte Sam tonlos und schloss die Tür hinter sich.

Nessie und die Prinzessin
    Es dämmerte draußen. Das Wasser des Sees glitzerte im Abendrot ruhig und besinnlich vor sich hin. Sams Gemütszustand ließ sich von der Umgebung beeinflussen. Sie fühlte, wie die Anspannungen des Essens von ihr abfielen.
    Sie saß für die nächsten zwei Woche in diesem Dorf fest - sich mit der Vorstellung abzufinden, erschien ihr notwendig. Zumindest der See war schön und von beeindruckender Größe. Die Häuser am anderen Ende des Ufers sahen aus der Entfernung winzig aus.
    Pia und Bastian amüsierten sich bestimmt gerade. Vielleicht redeten sie über Sam und lachten. Möglicherweise waren sie betrunken und knutschten. Diesen Gedanken verwarf sie, so schnell wie er gekommen war. Es lag schon im Bereich des Möglichen, dass sie betrunken waren, aber küssen würden sie sich nicht.
    Pia hatte Sam ganz am Anfang ihrer Freundschaft geschworen, nie etwas mit Bastian anzufangen. Warum sie es überhaupt für notwendig gehalten hatte das zu schwören, hatte Sam schon damals nicht verstanden.
    Sie setzte sich ganz nah ans Ufer und legte den Kopf in den Nacken. Der Himmel war surreal rosa. Zuhause sah er anders aus, weniger malerisch. Sie hatte den Wolken noch nie so viel Beachtung geschenkt. Man hatte hier gar keine andere Wahl, als sich auf die Natur um einen herum einzulassen. Man wurde quasi dazu genötigt, sie schön zu finden. Vielleicht gab es hier doch keine
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