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Kuess mich

Kuess mich

Titel: Kuess mich
Autoren: Jasmin Romana Welsch
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auch Blümchen, ein ganzer Haufen, als hätte sie jemand dorthin gekotzt.
    Nach fünf Minuten schmollen , musste sie sich eingestehen, dass sie froh war, dass ihr Vater endlich eine Frau gefunden hatte. Er war lange allein gewesen und hatte viel zu viel gearbeitet. Sich zu verlieben tat ihm gut, aber ihre Ferien dafür zu opfern, tat Sam nicht gut.
    Es klopfte an der Tür.
    >> Darf ich reinkommen? << , fragte ihr Vater.
    Er wollte gar keine Antwort darauf haben. Auf der ersten Elterntagung der Geschichte, hatten alle Erziehungsberechtigten der Welt beschlossen, diese Frage für immer und ewig ausschließlich rhetorisch zu stellen. Als er im Zimmer stand, hatte er einen furchtbar reumütigen Blick aufgesetzt. Sam mochte das nicht.
    >> Hör mal. Es tut mir leid, dass ich dir nichts von Sophie erzählt habe, aber ich dachte, wenn du sie persönlich kennenlernst, würdest du besser verstehen… <<
    >> Schon verstanden! << , fuhr sie ihrem Vater ins Wort.
    Auch wenn sie diese Frau lieber persönlich auf einen Kaffee getroffen hätte, als gleich die Ferien mit ihr zu verbringen, verstand sie den Plan des sich ihr Vater zurechtgelegt hatte. Ihm lag viel daran, dass Sam sie nicht nur sah, sondern kennenlernte, irgendwie nachvollziehbar.
    >> Ob zu zweit, oder zu dritt ist doch auch egal! Schlimmer als die Gartenzwerge kann sie nicht sein! <<
    Ihr Vater lachte. Die Erleichterung entspannte seine Gesichtszüge wieder.
    >> Du wirst sehen, Sophie ist sehr nett und interessant. Das merkst du, wenn du sich mit ihr unterhältst. <<
    Sam nickte.
    >> Stört es dich, wenn ich mir zuerst die Gegend ansehe? Ich will wissen wo wir hier gelandet sind. <<
    >> Geh nur, aber sei zum Abendessen zurück, dann können wir reden. <<
    Sie willigte ein. Solange ihr ein sofortiges Gespräch erspart bleiben würde, war ihr jedes Mittel recht. Das war auch besser für Sophie, Sam war gerade noch genug in Fahrt, um mit subtilen Gemeinheiten um sich zu werfen.
    Nachdem ihr Vater gegangen war, ließ sie ihren Kopf kapitulierend dramatisch in das Blümchen bekotzte Kissen fallen.

Zombie Kaff
    Ohne einen weiteren Gedanken an die neuen, zwanghaft verursachten Umstände zu verschwenden, raffte sich Sam auf und entdeckte die erste wirklich positive Begebenheit in dieser Ferienhölle. Das Zimmer das sie sich ausgesucht hatte, hatte einen separaten Eingang. Über eine hölzerne Treppe, gelangte man, über den Balkon, hinter das Haus in die Freiheit. Das ersparte ihr den Gang durch das untere Stockwerk und somit unerwünschte Fragen.
    Unter den neugierigen Blicken der Gartenzwerge, lud Sam ihr Rad aus dem Auto.
    Sie hatte zwar keine Ahnung wohin, aber der schmale Steinweg musste zwangsläufig der Physik gehorchen und irgendwohin führen. Spätestens dort, wo sie Bambi gedreht hatten, würde sie eben umkehren.
     
    Der schnelle Beat aus dem MP3-Player ließ Sam ein sportliches Tempo erreichen. Nach zwanzig Minuten, wich die Wildnis endlich spärlicher Zivilisation. Einige bunte Häuser und Straßenlaternen aus Vorkriegszeiten, lösten Sträucher und Büsche ab. Es schien, als hätte sie das Zentrum von Nirgendwo erreicht.
    Ein kleiner Supermarkt, ein Gasthaus und ein Rathaus, in dem höchstwahrscheinlich das gewählte Oberhaupt der Gartenzwerge die politischen Fäden zog.
    >> Fast wie zuhause… << , murmelte Sam, während sie ihr Rad an ein Haus, mit einer riesenhaften, humanoiden Eistüte neben dem Eingang, lehnte.
    Dieser O rt war eine Satire mehr als wert, leider war niemand hier, der sie zu schätzen gewusst hätte.
    Die Leute schlenderten wie in Trance die sauberen Straßen entlang. Der starke Blumenduft musste sie high gemacht haben. Es war nicht zu übersehen, dass es sich bei den Passanten um Urlauber handelte. Die Gucci Sonnenbrillen und die Marc O‘Polo Socken schrien es zum Himmel. So sahen also gestresste Stadtmenschen aus, die ihre Apartments für ein paar Wochen gegen kleine Holzhütten eingetauscht hatten – freiwillig, ohne bedroht worden zu sein. Zombies mir prüden Moralvorstellungen und Geschmacksverirrung.
    Nachdem Sam die Musik lauter gedreht hatte , mischte sie sich so unauffällig wie möglich unter die Urlauber. Sie war auf der Suche nach etwas Nikotinhaltigem, auch wenn die Chancen gering standen, dass die Menschen in dieser idyllischen Dorfwelt Laster wie Nikotinsucht hatten. Hier brachte bestimmt noch der Storch die Kinder – natürlich nur Paaren mit Trauschein.
    S am beschloss, trotz des kalkulatorisch hohen Risikos Benjamin
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