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Kuess mich

Kuess mich

Titel: Kuess mich
Autoren: Jasmin Romana Welsch
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Händen?
    >> Wieso willst du das wissen? Was willst du überhaupt? <<
    Die Frage n schienen ihr berechtigt.
    >> Vielleicht erst mal eine Zigarette… <<
    Sein Blick wurde schlagartig weicher. Er fixier te Sam mit den Huskyaugen und ließ ein Lächeln über die abartig perfekten Lippen huschen.
    >> Verschwindest du dann? <<
    Er musste unbedingt verschwinden, bevor Sam irgendetwas lächerlich Irrationales tat, nur um zu beweisen wie egal er ihr war.
    >> Einen Versuch ist es wert! <<
    Sie seufzte . Natürlich hätte sie selbst aufstehen und gehen können, aber damit hätte sie gegen sämtliche ihrer wahllos aufgestellten Prinzipien verstoßen. Sie hielt ihm die angebrochene Packung Zigaretten hin.
    >> Danke, Prinzessin. <<
    Während er den hellgrauen Rauch hi naus in die Dämmerung blies, musterte er die launische Blondine zu seiner rechten genauer. Sie war zierlich, aber nicht klein und außergewöhnlich gut proportioniert. Ihr Gesicht stand im absoluten Kontrast zu ihrem Versuch griesgrämig zu wirken. Sie war puppenhaft hübsch, mit großen Augen und vollen Lippen. Vielleicht war sie ein wenig jung, aber nicht verboten jung, das hoffte er zumindest.
    >> Du bist nicht sehr gesprächig, oder? <<
    >> Tut mir leid. Was plötzlich auftauchende, aufdringliche Fremde betrifft, bin ich ziemlich distanziert, ich bin ein sozialer Freak! <<
    Er lachte.
    >> Wenn du erst mal spricht, bist du ziemlich schlagfertig. Das mag ich. <<
    Sam schrie sich selbst innerlich an, nicht auf dieses Kompliment hin zu grinsen. Ihre Mundwinkel wagten nicht mal zu zucken.
    >> Wieso bist du durch den ganzen See geschwommen? <<
    >> Das nennt man Sport. Manche Menschen tun das ab und an. Soll gegen krank und fett werden helfen. <<
    Jetzt verbot sie sich zu lachen, aber ihre Mundwinkel gehorchten ihr diesmal nicht.
    >> Mein Ferienhaus steht auf der anderen Seite des Sees. Ein Freund von mir wohnt aber hier ganz in der Nähe. Ich treffe mich mit ihm. <<
    >> Schwul? <<
    Sam fragte so emotionslos nach, dass er kurz perplex war, aber nur für eine Sekunde, dann grinste er.
    >> Nicht dass ich wüsste. <<
    >> Und was machst du dann mit deinem Freund, fast nackt und nass? <<
    >> Komm mit und finde es heraus, oder bist du dazu zu schüchtern? <<
    Sam begann fast schon reflexartig den Kopf zu schütteln. Sie hätte etwas erwidert, aber bevor ihr eine passende Antwort einfallen konnte, wurde ihre Aufmerksamkeit auf jemand anderen gelenkt.
    >> Hey Chris. <<
    Die Stimme kam von einem Jungen der hinter ihnen den Weg entlanggeschlendert kam. Er hatte die Hände in den Jeanstaschen vergraben und musterte Sam neugierig.
    >> Deine neue Freundin? << , fragte er mit einem süffisanten Grinsen im Gesicht und blieb zwischen den Beiden stehen.
    >> Ich bin alles, aber nicht seine Freundin! Eher bin ich ein asiatischer Transsexueller in einem verdammt guten Kostüm! <<
    Der neu dazu gestoßene Junge mit den haselnussbraunen Haaren und dem beinahe Sidecut lachte, aber die Huskyaugen funkelten mit einem Mal seltsam emotionslos.
    >> Keine Sorge, so etwas würde ich auch nicht behaupten! <<
    Nach diesem Satz raffte sich Chris auf und schnippte die Zigarette in den See. Er wandte sich seinem Freund zu.
    >> Leihst du mir ein paar Klamotten? Sonst müssen wir schwul werden. <<
    Der Braunhaarige musterte ihn verwirrt.
    >> Ehm..okay, dann zieh dir lieber ein T-Shirt an, schwul werden ist mir heute zu anstrengend. <<
    Sam fühlte sich ignoriert. Nicht, dass sie nicht sowieso ihre Ruhe gewollt hätte, aber irgendetwas in ihr schrie penetrant nach Aufmerksamkeit. Sie raffte sich auch auf, und klopfte sich das Gras von ihrer Jean.
    >> Kommst du mit? << , fragte Chris und warf ihr einen Blick zu, der sich unwiderruflich ewig in ihr Gedächtnis brannte.
    >> Kann nicht - muss morgen ausgeschlafen sein - will mich im See ersäufen! << , entgegnete sie tonlos.
    Sie war gezwungen gewesen irgendetwas Unfreundliches zu erwidern, sonst hätte sie wie eine dumme Kuh grinsen müssen, weil seine Augen wieder so pervers schön leuchteten.
    >> Na dann, viel Glück. Vielleicht komm ich morgen wieder und seh mir die Show an. Ich weiß ja jetzt wo du wohnst. <<
    Nach einem auffälligen Zwinkern, das von einem Grinsen untermalt wurde, wandte er sich ab.
    Die beiden verschwanden über den sandsteinfarbenen Weg, aber Sam sah ihnen nicht nach, weil sie sich selbst beweisen musste, dass sie das nicht nötig hatte.
    Jetzt war sie wieder alleine, ganz ohne Huskyaugen, Bauchmuskeln und Wassertropfen. Pia wäre
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