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Kuess mich ueber den Wolken

Kuess mich ueber den Wolken

Titel: Kuess mich ueber den Wolken
Autoren: Barbara Dunlop
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Telefon reichen sollte.
    Er blickte sie verständnislos an, während die Frau am anderen Ende der Leitung noch immer redete.
    „Es tut mir leid“, sagte er in den Hörer, der ihm nun blitzschnell aus der Hand genommen wurde.
    „Hey!“ Bevor er protestieren konnte, begann Amber zu sprechen. Und zwar in fließendem Chinesisch.
    Verblüfft schwieg Royce. „Das gibt es nicht!“
    Ungerührt redete sie weiter. Dann bedeckte sie die Sprechmuschel mit der Hand. „Ihre Telefonnummer?“, fragte sie im Flüsterton.
    Schnell klappte er sein Handy auf, und sie diktierte etwas ins Telefon, bevor sie auflegte. „Cheng Li wird Sie in einer Stunde mit einem Dolmetscher an der Seite anrufen.“
    „Sie sprechen Chinesisch?“ Royce fasste es nicht.
    Lachend winkte sie ab. „Ich kann mich notdürftig verständigen. Für Chinesen hört es sich vermutlich an wie das Kauderwelsch einer Zweijährigen.“
    „Sie sprechen tatsächlich Chinesisch?“, wiederholte er ungläubig.
    „Eigentlich Mandarin.“ Sie schwieg einen Augenblick. „Ich habe Talent für Sprachen.“ Da er nichts darauf erwiderte, fuhr sie fort: „Meine Mutter hat mir Schwedisch beigebracht. Spanisch hatte ich in der Schule.“ Sie zuckte die Achseln. „Na ja, und in Anbetracht der aufstrebenden asiatischen Wirtschaft habe ich mich entschieden, Mandarin und Pandschabi auf dem College zu belegen. Besonders gut bin ich allerdings nicht darin.“
    Er blickte sie forschend an. „Sie sind so etwas wie die Traumfrau jedes Politikers, stimmt’s?“
    Unbehaglich schürzte sie die Lippen und blinzelte irritiert. „Wollen Sie damit sagen, dass ich kein eigenes Leben habe?“
    „Er wird Sie verfolgen. Drauf wette ich.“ Royces Stimme klang warnend. „Ich würde Sie jedenfalls nicht einfach so gehen lassen.“
    Wieder blinzelte sie, doch diesmal funkelten ihre blauen Augen amüsiert.
    „Nun ja, in dem Fall bezweifle ich, dass ich sehr weit kommen würde. Schließlich führt nur eine einzige Straße von der Ranch fort.“
    Royce war nicht in der Stimmung, Witze zu machen. „Er wird Sie verfolgen, stimmt’s?“
    Sofort wurde sie wieder ernst. „Ich glaube nicht, dass er mich findet.“
    „Und wenn doch?“
    Sie antwortete nicht.
    „Was hat er gegen Sie in der Hand?“
    Nach allem, was Royce wusste, war Amber eine intelligente Frau. Sie hatte keinen Grund, sich mit einem Mann abzugeben, den sie nicht wollte.
    „Dasselbe, was Jared gegen Sie in der Hand hat“, antwortete sie sanft. „Geschäfte, Verpflichtungen und Schuldgefühle.“
    „Jared braucht mich nur einen Monat lang.“ Royce war nicht gewillt, sich auf den Vergleich einzulassen. „Dieser … wie heißt er noch?“
    „Hargrove.“
    „Hargrove will Sie für immer.“ Verärgerung stieg in Royce auf. „Was für eine Rolle spielen eigentlich Ihre Eltern dabei?“
    „Sie glauben, dass er der perfekte Ehemann für mich ist.“
    „Das ist er nicht.“
    Amber lächelte spöttisch. „Sie sind ihm doch noch nie begegnet.“
    „Das muss ich auch nicht. Sie sind hier, und er ist dort.“ Noch einmal ging Royce in Gedanken die Situation durch. „Ihr Handy ist ausgeschaltet, stimmt’s?“
    Sie nickte.
    „Ihre Kreditkarten dürfen Sie keinesfalls benutzen.“
    „Ich habe keine bei mir.“
    „Gut.“
    „Na ja, eigentlich nicht gut.“ Sie zögerte. „Royce, ich habe nämlich überhaupt kein Geld dabei.“
    „Hier brauchen Sie keins.“
    „Ich habe auch keine Kleidung, nicht einmal Unterwäsche.“
    Unwillkürlich blitzten vor seinem inneren Auge verlockende Bilder auf: Amber in sexy Dessous … oder vielmehr ohne … „Alles, was Sie brauchen, ist hier vorhanden.“
    „Na ja, eigentlich möchte ich ungerne auf Ihre Kosten leben.“
    „Nur zu, tun Sie sich keinen Zwang an.“
    „Ich habe mich Ihnen regelrecht aufgedrängt. Ihnen blieb ja gar keine andere Wahl, als mich hierher mitzunehmen“, wandte sie kleinlaut ein.
    Royce legte den Brief auf den Schreibtisch zurück und steckte sein Handy wieder in die Hemdtasche. „Fragen Sie, wen Sie wollen, Amber. Jeder wird Ihnen sagen, dass ich nichts tue, was ich nicht will.“
    Sein Blick verlieh seinen Worten Nachdruck. Er hatte sie mit nach Hause genommen, weil sie eine schöne und interessante Frau war. Sie in seiner Nähe zu haben, empfand er nun wirklich nicht als unangenehme Last.
    „Ich muss meinen Lebensunterhalt selbst verdienen.“
    Tja, dann schlafen Sie doch mit mir! Das sagte Royce natürlich nicht laut, er dachte er nicht einmal
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