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Kuess mich - es ist Karneval

Kuess mich - es ist Karneval

Titel: Kuess mich - es ist Karneval
Autoren: Elizabeth Oldfield
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Abschaum betrachtete.”
    Sie richtete sich auf. “Aber das bin ich nicht. Zwar habe ich die Gene meiner Mutter geerbt und komme aus derselben Familie, aber trotzdem bin ich ein eigenständiger Mensch. Ich sehe an mir keinen Makel…”
    “Ich auch nicht”, sagte Roberto
    “Das glaube ich nicht. In den letzten drei Wochen hast du mich nicht ein einziges Mal berührt” warf Ellen ihm vor.
    “In den letzten drei Wochen habe ich mir ständig vor Augen gehalten, wie wichtig dir deine Karriere ist. Ich wo llte dich nicht vorschnell zu einer festen Bindung bewegen”, verteidigte sich Roberto.
    “Erklär mir das bitte genauer”, verlangte sie.
    Roberto setzte sich so, daß er ihr ins Gesicht sehen konnte.
    “Schon in der Karnevalsnacht merkte ich, daß du zögertest. Aber ich setzte mich über deine Zweifel hinweg und küßte dich. Was darauf folgte, wissen wir beide. Ein paar Tage später wiederholte sich dasselbe in meinem Wagen. Ich ließ dir gar keine Wahl.”
    “Ich hätte mich doch weigern können”, gab Ellen zu bedenken.
    “Aber du hast dich nicht geweigert, weil du genauso verrückt nach mir warst wie ich nach dir. Doch ich weiß auch, wie ehrgeizig du bist”, fuhr Roberto fort. “Das kann ich gut verstehen, denn ich bin es auch. Du bist nach Rio gekommen, weil es für deine Karriere wichtig war …”
    “Nein”, fiel sie ihm ins Wort, “ich bin deinetwegen gekommen.”
    “Meinetwegen?” Roberto war offensichtlich überrascht.
    “Ja. Ich wollte, daß wir endlich Freunde werden.”
    “Das sind wir ja nun. Aber du lebst nur für deine Karriere.
    Als ich feststellte, wie wichtig du mir geworden warst, wußte ich nicht, wie ich mich verhalten sollte.”
    “Ich bin dir wichtig?” Ellens Herz klopfte wild.
    “Du kannst dir vermutlich nicht vorstellen, wie sehr”, sagte er lächelnd. “Warum sonst hätte ich nach dem Unfall in Rio bleiben sollen, statt nach Hause zu fahren? Warum habe ich wohl den Hilflosen gespielt, als mein Arm in der Schlinge lag?”
    “Du brauchtest meine Hilfe also gar nicht?”
    “Nicht in diesem Ausmaß. Ich wollte dir so nah wie möglich sein, auch wenn es oft qualvoll war. Das ist auch der Grund, weshalb ich immer noch hier bin. Ich wollte mit dir Zusammensein. Ich liebe dich!”
    Ellen blickte ihn an. “Du liebst mich?” fragte sie, vor Freude überwältigt.
    “Ja, von ganzem Herzen, querida!”
    Sie legte die Hand auf sein Knie. “Und ich liebe dich.” Ihre Augen strahlten vor Glück. “Hast du das nicht gemerkt?”
    Er lächelte. “Manchmal vermutete ich es, aber ich wollte dich nicht in etwas hineindrängen, das du später vielleicht bereuen würdest”, fuhr er ernst fort. “Seit Jahren muß ich über vieles bestimmen und meine Entscheidungen treffen. In diesem Fall wollte ich es nicht. Trotzdem hoffe ich, daß du dich eines Tages für mich entscheidest. Deshalb habe ich auch immer wieder versucht, dich vom Verkauf deiner Aktien abzuhalten”, erklärte er. “Ich weiß, es ist egoistisch von mir, aber ich wußte, daß wir dadurch in Kontakt bleiben würden. Ich kann dir das Geld für ein Fotoatelier geben, ohne daß du die Anleihen verkaufen mußt. Ich kann auch zu dir nach England kommen, oder du kommst hierher zurück.” Er sah Ellen etwas unglücklich an.
    “Diesmal ist alles anders.”
    “Was meinst du damit?” fragte sie erstaunt.
    “Bis jetzt waren es immer die Frauen, die mir eine Heirat vorgeschlagen haben. Jetzt ist es umgekehrt.”
    Ein warmes Glücksgefühl durchströmte Ellen. “Ist das ein Heiratsantrag?”
    “Ja, Ellen, das ist es.” Roberto nahm sie in die Arme, “Ich bin auch bereit, ein oder zwei Jahre zu warten, aber …”
    “Aber ich bin nicht bereit zu warten”, sagte sie strahlend.
    “Meine Karriere kann ich schließlich auch hier fortsetzen.” Sie lächelte ihn an. “Bis unser erstes Baby da ist.”
    “Du willst mich also heiraten?”
    Sie legte die Arme um seinen Nacken und rieb ihr Gesicht an seiner Wange. “Ja, querido!”
    Ellen sah in die Augen des Mannes, der ihr bester Freund und ihr wunderbarer Liebhaber war - und bald ihr geliebter Ehemann sein würde.

    - ENDE -
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