Kuehe essen Wiese auf

Mit etwas Glück – oder Pech, es kommt auf die Betrachtungsweise an – wird man bei der Gelegenheit auch vom Stammtisch entdeckt und gleich auf seine Trinkfestigkeit überprüft. Das alles heißt nicht, dass jetzt neue, enge Freundschaften geschlossen sind, sondern nur, dass die Einheimischen auf diese Weise wissen, wer die Zugezogenen sind und umgekehrt. Einer friedlichen Koexistenz steht nun nichts mehr im Weg.
    Die direkten Nachbarn, denen Sie sich als Erstes vorgestellt haben, genauso wie Sie es in der Stadt auch getan hätten, werden Ihnen gerne sagen, wo es einen freundlichen Milchbauern gibt, wo Sie die besten frischen Eier bekommen, und Ihnen diverse andere Tipps geben, die Ihnen das Einleben erleichtern.
    Ein paar Dinge gibt es allerdings auch, die wir auf dem Land gar nicht leiden können: Wenn die Kinder Hühner, Enten, Gänse oder andere Tiere jagen oder quer durch Wiesen trampeln, die demnächst gemäht werden sollen. Von Getreidefeldern gar nicht zu reden. Kartoffeln und Maiskolben zu stehlen ist natürlich auch tabu. Abfälle wie Papier, Bananenschalen oder Wasserflaschen wirft man bei uns so wenig auf die Straße wie in der Stadt – aber das ist ohnedies hier wie dort eine Frage der guten Erziehung.
    Fußgängerampeln und Zebrastreifen sind in kleinen Dörfern eher selten anzutreffen, deshalb sollte Kindern das Links-und-Rechts-Schauen vor der Straßenüberquerung eindringlich eingeschärft werden. Auf dem Land wird leider oft unverantwortlich gerast.
    Aber sonst ist es auch bei uns wie überall auf der Welt: So wie es in den Wald hineinhallt, so schallt es auch heraus. Wir freuen uns auf jeden, der die Natur liebt und uns dabei unterstützt, die Frevler an ihr aufzuhalten. In diesem Sinne: Seien Sie uns herzlich willkommen!
    Rosi Fellner

© emely photography

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