Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuehe essen Wiese auf

Kuehe essen Wiese auf

Titel: Kuehe essen Wiese auf
Autoren: Rosi Fellner , Margit Schoenberger
Vom Netzwerk:
Flaschenaufzucht ist bei einer nicht ganz kleinen Herde eine tagesfüllende Aufgabe: Die kleinen brauchen im Zweistundentakt ihr Fläschchen, sonst können sie nicht überleben. Ich will damit sagen – Schafhaltung will für Laien wohlüberlegt sein!

    Um die richtige Schafrassenentscheidung für die Rasenmäher-Variante zu treffen, muss man sich nach den Futtergegebenheiten auf seinem Grund und Boden richten. Es gibt nämlich auch Schafrassen, die üppiges Gras verabscheuen, weil sie fürs Frugale schwärmen. Andere wiederum machen Freudensprünge angesichts üppiger, fetter Wiesen.
    Die Weidefläche ist für Schafe unerlässlich, man kann die kleinen und auch größeren Wollknäuel auf vier Beinen nicht im Stall halten. Auf der Weide brauchen die Tiere zwar einen Unterstand, um sich vor Regen und Wind schützen zu können, aber ein Stall ist nicht das, was sie sich wünschen. Der allseits bekannte Spruch »Seine Schäfchen ins Trockene bringen« hat übrigens mit diesem Unterstand zu tun: Schafe, die im Regen oder zu lang im Feuchten stehen, werden unweigerlich krank und sind daher für den Halter ein »Verlust-Geschäft«.
    Eine Schaffamilie besteht aus einem Bock oder Widder (den man, wenn er kastriert ist, Hammel nennt), dem weiblichen Schaf und den Lämmern. Den Widder sollte man übrigens niemals zwischen den Hörnern kraulen. Auch wenn das noch so liebevoll gemeint ist, für den stolzen Hornträger ist es das Signal, den Rückwärtsgang einzuschalten, um Anlauf nehmen zu können und zu zeigen, wie viel Power hinter einem Rammbock steckt. Während man heute vor allem die Schafsmilch für die Käseherstellung und das Fleisch der Tiere schätzt, war man in früheren Zeiten eher auf die Wolle aus. Wobei das Scheren von Schafen nicht so einfach ist, wie es in Spielfilmen oft wirkt. Leider ist Schafwolle ganz zu Unrecht wegen seiner leichten Kratzigkeit in Verruf geraten. Daran haben auch Waschmittelwerbesprüche wie »schäfchenweich« nichts geändert.
    R osis R at

    Es gibt kaum ein besseres Material als Schafwolle, um gesunde Kleidung herzustellen. Sie wärmt im Winter und kühlt im Sommer, ist atmungsaktiv und wasserabweisend. Die richtigen Bergfexen, also Leute, die leidenschaftlich in den Bergen wandern und kraxeln und im Flachland vor Heimweh eingehen wie die Primeln, tragen alle Jacken, Socken, Mützen und Handschuhe aus Schafwolle. Diese Wolle ist zudem selbstreinigend, was man bei den sündteuren Teppichen aus reiner Wolle immer wieder eindrucksvoll feststellen kann: Man dreht sie einfach um und schon »liegen« sie sich wieder sauber. Hin und wieder sollte man sie aber doch reinigen lassen. Dafür muss man nicht die chemische Reinigung bemühen – Schnee genügt. Meine Schafwollteppiche werfe ich einmal im Winter in den Schnee, lasse sie einschneien und hole sie nach einer Weile vollkommen sauber und wie neu wieder heraus.

    Über Schafe und ihre Lebensart ließe sich noch vieles sagen. Sicher ist, dass sie vielleicht doch nicht die idealen Schmusetiere für Kinder sind, auch wenn das emotionsbetonte Filmhelden suggerieren mögen. Wer mal keine Lust hat, seinen Rasen eigenhändig zu mähen, ohne sich deswegen gleich eine Herde Schafe anschaffen zu müssen, für den ist »Rent-a-sheep« vielleicht eine Möglichkeit: Sollte sich in der Nähe ein Schafhalter finden, kann man sich von ihm die kleinen Grasfresser bestimmt mal tageweise ausleihen. Vorausgesetzt, das Grundstück ist groß genug und mit Zäunen gesichert.
    Nicht alle Ziegen sind zickig – aber die meisten
    Noch etwas komplizierter verhält sich die Sache mit Ziegen.Wenn man davon ausgeht, dass Schafe hin und wieder einen Dickschädel haben können, ist die Sturheit der Ziegen nicht nur garantiert, sondern übetrifft bei Weitem die ihrer wolligen Kollegen.
    Bei uns in Mitteleuropa spielt die Ziegenhaltung im größeren Stil nur eine Außenseiterrolle und unter nachbarlichen Gesichtspunkten zählen die Ziegen – wie schon die Hühner – zu den Unfriedenviechern. In vielen Landgerichten stapeln sich Akten auf den Tischen der Richter, deren Gegenstand Ziegen sind. Eine Andeutung davon findet sich schon im Grimm ’ schen Märchen »Tischlein deck dich«, worin die Ziege mit ihrem »Ich bin satt und mag kein Blatt« alle anderen ständig mit widersprüchlichen Aussagen boshaft an der Nase herumführt. Nun zählt die Bosheit zu den durch und durch menschlichen Eigenschaften, die man außerhalb der Märchen keinem Tier andichten sollte. Trotzdem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher