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Kryson 05 - Das Buch der Macht

Kryson 05 - Das Buch der Macht

Titel: Kryson 05 - Das Buch der Macht
Autoren: Bernd Rümmelein
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Besitz befand.«
    »Jeder, der von der Suche und deren Ausgang wusste, könnte die Räuber beauftragt haben«, gab Sapius zu bedenken.
    »Was wollt Ihr damit sagen?«, zeigte sich Vargnar überrascht.
    »Habt Ihr die Räuber auf mich gehetzt, nachdem Ihr erfahren hattet, dass ich Renlasol das Buch abnehmen konnte?«
    Vargnar sah den Magier für einen Augenblick entgeistert an, als ob er dachte, Sapius wäre nicht mehr bei Sinn und Verstand. Doch plötzlich wandelte sich die erste Verwirrung über die Bemerkung des Magiers und der Felsenprinz begann schallend zu lachen.
    »Ihr besitzt fürwahr ein höchst eigenwilliges Wesen«, prustete Vargnar kopfschüttelnd, »in Eurem Kopf möchte ich wirklich nicht stecken. Was denkt Ihr Euch nur? Das ist doch absurd. Ihr müsstet mich inzwischen gut genug kennen. Einen solchen Auftrag würde ich niemals erteilen. Darum kümmere ich mich, wenn überhaupt, selbst. Je mehr ich allerdings darüber nachdenke, desto wahrscheinlich erscheint mir der Gedanke, dass Tomal dahinterstecken könnte.«
    »Tomal? Warum ausgerechnet der Lesvaraq? Genau wie Ihr wäre er in der Lage, sich mir offen in einem Kampf zu stellen und mir das Buch abzunehmen.«
    »Ihr habt Euch von ihm abgewandt, was Tomal – milde ausgedrückt - nicht gefallen hat. Er hat Euch offen die Feindschaft erklärt. Das haben wir Streiter alle gehört«, meinte Vargnar, »dennoch glaube ich, er würde sich Euch noch nicht offen entgegenstellen. Er würde versuchen, das Buch zu erlangen und den Besitz so lange wie möglich vor den Augen Krysons geheim halten, damit er Zeit gewinnt, sich mit dem Buch vertraut zu machen. Ihr seid in dieser Hinsicht leider sein bestes Vorbild, Sapius. Genau wie ich könnte er Verdacht geschöpft haben. Ihr habt Euch nicht unauffällig genug verhalten. Tomal könnte Euch getäuscht und ausgeraubt haben. Ich sah noch, wie er sich gemeinsam mit Malidor aus den Ordenshäusern auf den Weg gemacht hat. Sie wollten nach Tut-El-Baya ziehen. Kurz nachdem sie allerdings das Haus des hohen Vaters verlassen hatten, habe ich beobachtet, wie sie eine Gefährtin trafen. Der Lesvaraq schien mir erleichtert und hocherfreut, die Frau zu sehen. Ich habe sie wiedererkannt. Ihr Name ist Kallya. Ich kannte sie als den Lesvaraq des Lichts. Dennoch war ich mir aus einiger Entfernung nicht mehr sicher, weil sie seit unserer letzten Begegnung stark verändert wirkte. Ihre einst strahlende Erscheinung und das Gefühl großer Macht waren verschwunden.«
    Die Vorstellung, das Buch der Macht könnte sich womöglich in den Händen des Lesvaraq und Malidors befinden, behagte Sapius überhaupt nicht. Der Untergang Krysons nahm in seinen Gedanken immer deutlicher Gestalt an. Tomal durfte das Buch der Macht nicht behalten.
    »Ich hoffe nur, Ihr täuscht Euch«, sagte Sapius mit belegter Stimme.
    »Das schließe ich nicht aus«, nickte Vargnar, »die Steine werden mir das wahre Gesicht nicht zeigen, solange es hinter Schleiern versteckt bleibt. Wir sollten uns bald Gewissheit verschaffen.«
    »In der Tat«, stimmte Sapius zu, »und wir haben keine Zeit mehr zu verlieren. Die Räuber haben einen Vorsprung von drei Tagen.«
    »Das wird nicht einfach aufzuholen sein. Könnt Ihr denn gehen?«, wollte Vargnar wissen.
    »Nein«, antwortete Sapius.
    »Werdet Ihr je wieder gehen können?«, rückte Vargnar mit der Frage heraus, die er eigentlich vermeiden wollte.
    »Das Gift in meinem Körper nimmt mit jedem weiteren Tag ab und die magischen Schäden kann ich selbst bekämpfen«, antwortete Sapius hoffnungsfroh, »ich schätze, in zwei Tagen wird die Lähmung verschwunden sein und ich werde wieder aufrecht gehen können.«
    »Das dauert mir zu lange«, meinte Vargnar, »wir müssen sofort aufbrechen, wenn wir den Spuren folgen und das Buch einholen wollen. Unterwegs besorgen wir Euch Kleidung. Ich werde Euch so lange tragen, bis Ihr wieder bei Kräften seid und auf eigenen Beinen stehen könnt. Mach Platz für den Magier, Rodso!«
    Flink kletterte Rodso auf die linke Schulter des Felsgeborenen. Von dort aus beobachtete der Felsenfreund mit Neugierde, wie Vargnar den Magier anscheinend mühelos auf seine rechte Schulter hievte.
    »In welche Richtung sind die Räuber gegangen?«, fragte Vargnar.
    Sapius überlegte einen Moment und kramte in seinen Erinnerungen, war sich jedoch schnell sicher.
    »Nach Osten,« antwortete der Magier, »Richtung Tut-El-Baya.«
    Vargnar setzte sich in Bewegung und verfiel mit großen, ausladenden Schritten in
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