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Kriegerin der Nacht

Kriegerin der Nacht

Titel: Kriegerin der Nacht
Autoren: Lisa J. Smith
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Er ließ ihr Herz hart
    hämmern, bevor sie voller Übelkeit und Entsetzen zurücksank.
    Galen, nein, dachte sie. Kümmere dich nicht um mich. Du musst Iliana wegbringen.
    »Kelly!«, schrie er erneut und dann war er an ihrer Seite und hielt sie in den Armen.
    »Nein ...«, flüsterte sie.
    Mehr konnte sie nicht sagen. Sie sah ihn mit den Augen eines vernunftlosen Tieres flehend an. Wenn er ebenfalls starb, würde es ihren eigenen Tod bedeutungslos machen.
    Der Drache schrie noch immer und presste sich beide Hände auf die Stirn. Er schien zu wütend zu sein, um anzugreifen.
    »Kelly, halt durch. Bitte, du musst durchhalten.« Galens Tränen tropften auf ihr Gesicht.
    »Lauf...«, wisperte sie.
    Stattdessen tat er das Wunderbarste, was sie je erlebt hatte.
    Während er sie in den Armen hielt, strich er ihr mit einer zittrigen Hand das Haar aus dem Gesicht und streichelte eins ihrer Pinselohren. Dann packte er sie plötzlich mit hartem Griff und seine Gesichtszüge veränderten sich.
    Sein Kiefer spannte sich an und rund um seinen Mund wurde eine weiße Linie sichtbar. Und seine Augen … schienen dunkler zu werden und rot zu glühen.
    Zu spät, begriff Kelly.
    Er ließ sich von ihr formen. Lernte ihre Gestalt.
    Nein. Es ist dir bestimmt, etwas Sanftes zu sein.
    Galen stand auf.
    Und verwandelte sich.
    Aber irgendetwas stimmte nicht ganz. Vielleicht war es die Tatsache, dass er sich hatte beeilen müssen, als er ihre Gestalt lernte, oder irgendetwas, was in seinen eigenen Genen lag. Denn statt in einen rußschwarzen Panther verwandelte er sich in einen glänzenden goldenen Leoparden.
    Auch eine Raubkatze. Aber andere Farben. Dieser Leopard hatte das dunkle, volle Gold von Galens Haar und seine Augen waren von dem unglaublichen Grün seiner menschlichen Augen.
    Seine Zeichnung bestand aus perfekten schwarzen Rosetten, eine jede mit einem noch dunkleren goldenen Zentrum. Sein Körper war schlank und geschmeidig und mit dem Schwanz beinahe zwei Meter zehn groß. Er war ein riesiger Leopard und wog mindestens hundertsechzig Pfund.
    Und noch bevor Kelly Zeit zum Nachdenken hatte, war er in Bewegung.
    Ein guter Sprung. Untrainiert, aber erfüllt von echtem Killerinstinkt. Der laute Schrei, den er während des Sprungs ausstieß, war von der Art, wie ihn eine Katze von sich gibt, wenn ihr Zorn zu groß wird, um ihn zu bezähmen.
    Der Drache wirbelte zu ihm herum. Aber es war zu spät. Einmal mehr schlug die knisternde dunkle Macht zwar zu, hielt Galen jedoch nicht mehr auf. Der menschliche Körper des Drachen konnte hundertsechzig Pfund kräftiger Katzenmuskeln nicht abwehren.
    Kelly sah Galen zum Hieb ausholen.
    Der Drache brüllte und schlug sich an den Kopf.
    Und Kelly wollte jubeln.
    Aber sie konnte nicht. Sie hatte nicht mehr die Kraft dazu. Aber ihr Herz sang in ihrer Brust vor schierem Stolz.
    Du hast es geschafft. Oh, Galen, mein Prinz, du hast es geschafft.
    Sie sah, wie sein Körper fiel, getroffen von der schwarzen Energie. Sie sah, wie er auf dem Boden aufprallte und still liegen blieb. Und es tat ihr leid, dass sie beide sterben würden. Aber da der Drache ebenfalls tot war und Iliana noch lebte, gab es noch immer Hoffnung. Es würde Leute geben, die weitermachten.
    Dann sah sie den Drachen an und die Zeit schien stehen zu bleiben. Ihr Herz verwandelte sich in Eis.
    Er hatte immer noch ein Horn übrig. Das Horn direkt in der Mitte.
    Sie hatten es also doch nicht geschafft.
    Er besaß noch immer Macht. Jetzt würde er sie töten und Iliana ebenfalls. Und weder sie noch Galen konnten irgendetwas tun, um ihn aufzuhalten.
    Die Laute, die der Drache von sich gab, entzogen sich jeder Beschreibung. Er schien von Sinnen vor Schmerz und Zorn. Und dann begriff Kelly, dass es noch mehr war als das. Er schrie in unsagbarer Blutgier - und er verwandelte sich.
    Es war so seltsam - sie hatte bisher nicht einmal daran gedacht, dass der Drache sich verwandeln könnte. Allerdings konnte sie es mit den meisten Tieren aufnehmen.
    Aber dies ... die Gestalt, die er annahm ...
    Nein.
    Ich glaube es nicht, dachte Kelly.
    Es sah eher aus wie die Geburt einer Motte als die Verwandlung eines Gestaltwandlers. Der Drache spaltete seine menschliche Haut auf wie eine Schmetterlingspuppe. Und aus den Rissen sickerte mehr und mehr von der gelblichen Flüssigkeit, die sie bereits auf Jaimies Wange gesehen hatte. Und was darunter zum Vorschein kam, war hart und von grünlichem Gelb, flach, glatt.
    Schuppig.
    Und der Geruch war der Geruch aus dem
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