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Kriegerin der Nacht

Kriegerin der Nacht

Titel: Kriegerin der Nacht
Autoren: Lisa J. Smith
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Panther und sie fühlte sich gut. Stark und bösartig. Ihre Muskeln waren wie Stahl unter ihrem weichen Fell und es juckte sie in ihren großen Pfoten, jemanden grün und blau zu schlagen. Es würde diesem Drachen leidtun, dass er sich jemals mit ihr eingelassen hatte.
    Mit einem rauen Heulen, das sie nicht unterdrücken konnte, konzentrierte sie sich und sprang direkt auf das Fenster zu. Das Glas zersplitterte unter der vollen Wucht ihres Pantherkörpers und dann flog sie durch die kalte Nachtluft.
    Die Schnittwunden schmerzten. Tatsächlich war die Haut eines Panthers, verglichen mit der anderer Tiere, dünn und zart. Aber der Schmerz war ihr gleichgültig. Im Flug schüttelte sie die Pfoten, um kleine Glassplitter loszuwerden. Dann landete sie.
    Und dann raste sie um die Villa herum und suchte nach einer Stelle, an der sie ins Haus eindringen konnte. Schließlich fand sie ein niedriges Fenster ohne Fensterläden. Sie konzentrierte sich erneut - und sprang.
    Sie landete in einem Wohnzimmer und Glassplitter prasselten überall um sie herum auf einen feinen alten Teppich.
    Brett.
    Und Iliana. Sie würde sie wittern.
    Sie hob die Schnauze in den Luftstrom. Gleichzeitig dehnte sie ihren Gehörsinn soweit wie möglich aus.
    Keine Iliana. Sie fing nicht einmal einen Hauch ihres Dufts auf. Das war schlecht, aber sie würde es noch einmal vom Hobbyraum aus versuchen, wo Iliana zuletzt gewesen war. Das war ohnehin ihr Ziel, weil das der Ort war, an dem sich Brett aufhalten musste.
    Nicht Brett, rief sie sich ins Gedächtnis, während sie durch Flure und Räume lief. Der Drache.
    Sie rannte durch den Ballsaal und hörte einen Schrei. Sie drehte kaum den Kopf, um ein Mädchen zu bemerken, das wie erstarrt dastand und gerade die Hand hob, um auf sie zu zeigen. Schräge Töne erklangen und die Collegeband brach jäh ab, beinahe alle Musiker gleichzeitig, bis auf den Schlagzeuger, der noch einen Moment mit geschlossenen Augen weiterspielte.
    Kelly ignorierte sie alle und schoss so schnell wie möglich die Treppe hinunter. Zuerst landeten ihre schweren Vorderpfoten auf den mit Teppich ausgelegten Stufen, dann trafen ihre Hinterpfoten fast direkt neben ihnen auf. Jede Landung ging sofort in den nächsten Sprung über.
    Sie stürzte in den Hobbyraum. Dann stand sie für einen Moment reglos da und nahm die Szene in sich auf. Sie wollte sich mit den Augen davon überzeugen, dass das, was ihre Ohren und ihre Nase ihr sagten, der Wahrheit entsprach: Iliana war nicht hier.
    Es stimmte. Winnie war ebenfalls verschwunden und Kelly konnte auch den Duft der beiden nirgendwo wahrnehmen.
    Dann wurde sie entdeckt: Ein ausgewachsener pechschwarzer Panther mit glühenden Augen und langen Zähnen, die sich gerade eben noch zeigten, während er leicht hechelte und mit peitschendem Schwanz in der Tür stand.
    »Oh mein Gott!« Eine Stimme erhob sich. »Seht euch das an!«
    Alle schauten zu Kelly herüber.
    Alle erstarrten.
    Und dann brach das Chaos aus.
    Mädchen kreischten. Jungen brüllten. Und es gab auch jede Menge Jungen, die ebenfalls kreischten. Sie fixierten Kelly und fielen über ihre eigenen Füße, während sie nach weiteren Ausgängen suchten oder in Verstecke hechteten. Sie quollen aus dem Raum, zerrten einander mit und trampelten einander nieder. Kelly stieß ein lautes, knurrendes Heulen aus, um ihre Flucht zu beschleunigen, und sie sprangen davon wie Hühner.
    Aber der Einzige, der Kelly interessierte, war der Brett-Drache.
    Gerade drehte er sich um und lief einen Flur entlang. Wollte er sie etwa in eine Falle locken? So musste es sein. Vielleicht war ihm noch nicht klar, was sie bereits herausgefunden hatte. Vielleicht hatte er einen Grund dafür, das Versteckspiel fortzusetzen.
    Sie warf den Kopf in den Nacken und stieß ein Knurren aus, das durchs ganze Haus hallte. Es war nicht nur Wut. Sie rief auch nach Nissa und Galen. Wenn sie sie hören konnten, würden sie verstehen und herbeigelaufen kommen.
    Dann rannte sie hinter dem Drachen her.
    Während sie den Flur entlangsprang, verwandelte sie sich wieder. Diesmal konnte sie nicht einfach versuchen ihn zu töten; diesmal musste sie mit ihm reden. Aber sie brauchte auch ihre Krallen, also verwandelte sie sich in ihre Halb-und-Halb-Gestalt; das Fell zog sich auf ihren Armen zurück und ihr Körper bäumte sich auf, um auf zwei in Stiefeln steckenden Beinen zu laufen. Das Haar flog hinter ihr her.
    Der Drache hatte beinahe das Ende des Flurs erreicht, als sie ihn ansprang.
    Sie riss
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