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Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)

Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)

Titel: Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)
Autoren: Pamela Palmer
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entfachte.
    Er ballte die Fäuste so fest, dass das Blut in den Händen zu pochen begann. »Warum hat Melisande das Paarband erneuert?«
    Sie schaute zur Seite. »Sie hat eine Dummheit begangen. Geh jetzt, Kougar. Hier ist nichts mehr für dich zu holen.«
    Als sie ihn wieder durch ihre braunen Kontaktlinsen anschaute, die jede auch noch so kleine Einsicht in ihre Gedanken verhinderten, rang er mit aller Macht darum, nicht völlig die ohnehin schon schwindende Beherrschung zu verlieren. Doch er spürte, wie sie ihm durch die Finger glitt – Finger, die kurz davorstanden, sich in Krallen zu verwandeln.
    Ariana wurde erst ganz heiß, dann eiskalt, als sie Kougar anstarrte, ihren Gefährten, den Mann, den sie seit tausend Jahren liebte.
    Sie hatte vergessen, wie groß er war, wie breit seine Schultern, wie muskulös seine Arme, als er jetzt in weißem Hemd und schwarzer Hose vor ihr stand, die Kleidung zerrissen und blutverschmiert, als hätte er gekämpft. Erst jetzt erinnerte sie sich wieder daran, wie sehr seine Gegenwart einen Raum ausfüllte, wie sie das gesamte Schloss einnahm, bis sie kaum noch atmen konnte. Ach, so stark war das Bedürfnis, in seine Armen zu sinken, zu spüren, wie sich sein Körper an ihren schmiegte, in sie glitt.
    Er konnte es nicht wissen .
    Nie zuvor war es ihr so schwergefallen, ihre Gefühle zu beherrschen, zu verbergen, was in ihrem Herzen und ihrem Verstand vorging. Nie zuvor hatte sie dies als so schmerzlich empfunden wie jetzt, als Kougar sie aus eisfarbenen Augen anstarrte, aus denen keine Zärtlichkeit, sondern nur Schmerz und wachsender Zorn sprachen. Nicht Liebe, sondern Hass. Ein Hass, den sie auch noch schüren musste.
    Ihr Magen zog sich vor Schmerz zusammen. Was sie gerade tat, war über alle Maßen grausam. Doch etwas anderes blieb ihr nicht übrig. Vielleicht würde sie Kougar ja gerade durch ihr grausames Verhalten das Leben retten.
    Seelenlos, seelenlos, seelenlos .
    Die Worte hallten durch ihren Kopf, während sie sich darauf konzentrierte, hinter starrer Miene die Gefühle zu verbergen, die sich nicht abschütteln ließen – Sehnsucht und Angst. Ein Sturm vernichtender Liebe und quälenden Kummers, der ihr nun schon seit einer Ewigkeit innewohnte.
    Ihr Herz bebte am Rande eines emotionalen Zusammenbruchs. Sie senkte die Lider so weit, dass ihre Augen nur noch schmale Schlitze waren, und versuchte auf diese Weise, das Glitzern verhängnisvoller Tränen zu verbergen, während sie gegen ihre Emotionen ankämpfte und um Fassung rang.
    Heilige Göttin, wie sehr sie ihn liebte. Sie hatte niemals aufgehört, ihn zu lieben, nicht einmal, als sie sich dafür hasste … für die Zerstörung, die diese Liebe angerichtet hatte. So viele Tote, so viel Leid.
    Doch die Ilinas waren noch nicht außer Gefahr.
    Und wegen Mel war nun auch Kougar wieder in Gefahr. Verdammt, Melisande! Sie hätte die Paarbindung ohne Arianas Wissen, ohne ihre Zustimmung nicht wiederherstellen dürfen.
    Mel wusste, dass Ariana ihr Einverständnis nicht gegeben hätte, und hatte es deshalb hinter ihrem Rücken getan. Melisande mochte es egal sein, ob Kougar oder irgendein anderer Krieger des Lichts lebte oder starb, aber Ariana war es nicht gleichgültig. Ganz und gar nicht. Und er würde sterben, wenn das Gift sich wieder in Bewegung setzte. Seine einzige Rettung war, dass die Paarbindung in ihrem maroden Zustand blieb.
    Und dafür musste sie sorgen.
    Kougar machte einen bedrohlichen Schritt auf sie zu. Trotz des Hasses, der in seinem Blick lag, sah sie kurz den Schmerz in seinen Augen aufblitzen, was sie fast in die Knie gezwungen hätte.
    »Warum bist du hier, Kougar? Warum erst jetzt, wenn du doch schon seit über zwanzig Jahren weißt, dass ich lebe?«
    »Du wirst zwei meiner Freunde aus einer Geistfalle der Dämonen befreien.«
    Oh gütige Göttin . Sie konnte ihm nicht helfen.
    Um gleichmütig zu erscheinen, setzte sie eine eisige Maske auf. »Nein, das werde ich nicht. Deine Krieger können mir gestohlen bleiben.«
    Was nicht ganz falsch war. Die meisten seiner Männer waren dieser Verbindung mit der gleichen Ablehnung begegnet wie ihre Kriegerinnen. Nur Horse und Wind hatten sich ihr gegenüber freundlich verhalten. Doch wer diese beiden Männer auch sein mochten, es waren Kougars Männer. Wenn sie könnte, würde sie sie, ohne zu zögern, retten. Für ihn.
    Doch sie konnte ihnen nicht helfen. Und sie konnte sich nicht länger verstellen! Sie musste dafür sorgen, dass er ging.
    Mit erhobenem Kinn
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