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Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)

Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)

Titel: Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)
Autoren: Pamela Palmer
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verführen.«
    »Er ist nicht mehr Reseph.« Ares’ Stimme tönte in der kalten Luft wie eine Lawine. »Nenn ihn bei dem Namen, den er jetzt verdient.« Leichter gesagt als getan, da sich Ares selbst auch noch immer nicht daran gewöhnt hatte.
    Thanatos’ gelbe Augen bohrten sich in Ares’ beinahe schwarze. »Niemals. Wir können ihn zurückholen.«
    »Siegel können nicht repariert werden.«
    »Wir werden einen Weg finden.« Thans Tonfall war hart, endgültig. Er war schon immer so kompromisslos gewesen wie der Tod, den er repräsentierte.
    »Wir müssen ihn töten.«
    Schatten wirbelten um Thanatos herum; bewegten sich umso schneller, je aufgewühlter er war. Von den vier Geschwistern war er schon immer der am leichtesten Erregbare gewesen. Aber das blieb schließlich nicht aus, wenn ein Mann jahrtausendelang sexuell enthaltsam lebte. Dies war auch der Grund dafür, dass er am Ende der Welt wohnte: Ein Temperamentsausbruch könnte jedes menschliche Wesen im Umkreis umbringen.
    »Weißt du noch, wie Reseph immer durch die ganze Welt gereist ist, um die süßesten Äpfel für unsere Pferde zu finden? Und wie er nie vorbeikam, ohne ein Geschenk mitzubringen? Oder wie er nach Medizin suchte, wenn sich einer unserer Diener verletzte oder krank wurde, und ihn dann wieder gesund pflegte?«
    Natürlich erinnerte sich Ares. Reseph mochte ein verantwortungsloser Playboy gewesen sein, was Frauen betraf, aber bei allen, die er zur Familie gehörig ansah, war er stets aufmerksam und rücksichtsvoll gewesen. Er hatte sich sogar über ihre beiden Wachen Sorgen gemacht, wenn sie nicht alle paar Monate vorbeischauten. Reaver, ein Engel, der das himmlische Team repräsentierte, und Harvester, ein gefallener Engel, der für Team Sheoul spielte, hatten Resephs Besorgnis nicht gebraucht – doch er war immer wieder erleichtert gewesen, sie zu sehen.
    So war es stets gewesen, seit ihre ursprüngliche sheoulische Wache mehr getan hatte, als die Reiter nur zu »bewachen«. Eviscerator hatte monatelang gelitten, ehe er auf eine Weise starb, die seinem Namen – der, der ausweidet – alle Ehre machte, nachdem er ohne Erlaubnis das Material preisgegeben hatte, das zur Herstellung von Limos’ Agimortus verwendet worden war.
    »Nichts von alldem hat irgendeine Bedeutung für unsere gegenwärtige Lage«, sagte Ares.
    »Wir werden ihn nicht töten.«
    Es hatte keinen Sinn zu streiten. Nicht nur, dass es ihnen an den notwendigen Werkzeugen mangelte, um ihrem Bruder ein Ende zu bereiten; Than würde in dieser Angelegenheit nicht einen Deut von seiner Position abweichen, und Ares’ Kiefer durchzog immer noch ein leichter Schmerz, wenn er an das letzte Mal dachte, als sie darüber »diskutiert« hatten. Es war nicht so, dass Ares Pestilence umbringen wollte, aber er hatte auch nicht vor, tatenlos zuzusehen, wie er Armageddon herbeiführte.
    »Dann wäre es dir also lieber, wenn die Prophezeiung der Daemonica in Erfüllung ginge?«
    Die menschlichen Prophezeiungen wichen zwar in mancherlei Hinsicht voneinander ab, doch sie alle sprachen sich zugunsten der Menschen aus, wenn es um die Letzte Schlacht ging, und sie gestatteten die Auslegung, dass die Reiter auf der Seite des Guten kämpfen würden. Sollte sich hingegen die dämonische Prophezeiung bewahrheiten, würde das Böse sämtliche Trümpfe in der Hand halten.
    Than versetzte dem Sandsack einen letzten Hieb, der diesen k. o. schlug. »Ich bin kein Narr, Bruder. Ich habe mich auf die Suche nach Resephs Lakaien gemacht, und es ist mir gelungen, einen von ihnen dazu zu … überreden, den Mund aufzumachen.«
    »Überreden, foltern, ist mir doch egal.« Ares kreuzte die Arme vor der Brust, sodass die harten Lederplatten seines Panzers knarrten. »Und – was hast du herausgefunden?«
    »Dass ich einen Lakaien finden muss, der über mehr Informationen verfügt«, knurrte Than. »Immerhin weiß ich jetzt, dass Reseph einige Dämonenteams ausgeschickt hat, um nach Deliverance zu suchen.«
    »Dann müssen wir ihm zuvorkommen«, sagte Ares.
    Thanatos schnappte sich ein Handtuch von der Hantelbank und wischte sich das Gesicht ab. »Wir suchen doch schon seit dem vierzehnten Jahrhundert ohne jeden Erfolg nach dem Dolch.«
    »Dann müssen wir eben noch sorgfältiger suchen.«
    »Ich hab dir doch ges…«
    »Deliverance zu besitzen, bedeutet noch lange nicht, dass wir ihn benutzen müssen«, unterbrach Ares seinen Bruder. »Aber es ist besser, ihn zu haben und nicht zu brauchen als andersherum. Sollte
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