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Krieg der Ordnung

Titel: Krieg der Ordnung
Autoren: L. E. Modesitt
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Gunnar und Justen.« Krytella lächelte die beiden jungen Männer an. »Habt ihr euch schon mit Wenda, meiner Mutter Carnela und Tante Arline bekannt gemacht?«
    »Nicht mit deiner Mutter«, erklärte Justen, während er die Begrüßung mit einem Nicken erwiderte. »Sie war wohl in der Küche.«
    »Ich habe gesehen, wie du die Lampe angezündet hast.« Krytella sah Wenda scharf an.
    »Aber wir haben doch Besuch.«
    »Diese Regel habe ich aufgestellt«, erklärte Dagud grinsend. »Wir haben ja nicht oft Besuch.« Dann wandte er sich an die beiden Gäste. »Wollt Ihr Euch vorher noch frisch machen?«
    »Ja, das wäre angenehm.«
    »Gern.«
    Dagud führte sie zu einer kleinen Nische neben der Küche, wo es ein Waschbecken gab, das offenbar erst nachträglich eingebaut worden war. Er schaute kurz in die Küche. »Wann können wir essen?«
    »Sobald ihr euch gewaschen habt«, antwortete die große schmale Frau mit dunklen Haaren, die am Herd stand.
    »Bitte, nach dir«, sagte Justen mit einem Nicken zu Krytella, nachdem Dagud sich die Hände abgetrocknet hatte.
    »Höflich wie immer.«
    Justen wünschte sich, sie könnte mehr in ihm sehen als einen höflichen jungen Mann, aber er zwang sich zu einem Lächeln.
    »Wenda …«, rief Krytella, als das rothaarige Mädchen zum Tisch eilte.
    »Muss das sein?«
    »Ja«, antworteten Dagud und Krytella im Chor.
    Wenda wusch sich nach Gunnar die Hände und folgte den anderen zum Esstisch.
    »Du kannst dich dort hinsetzen, Justen, Wenda sitzt neben dir …«
    Justen befolgte Krytellas Anweisungen, obwohl er sich gewünscht hatte, nicht Gunnar, sondern er selbst hätte neben der Heilerin sitzen dürfen.
    Carnela stellte zwei Körbe mit warmem Brot und eine große Schüssel mit Eintopf auf den langen, polierten Eichentisch. »Setzt Euch doch, um der Dunkelheit willen. Vorsicht, die Töpfe sind heiß.«
    Nachdem die beiden Gäste Carnela vorgestellt worden waren und jeder sich an seinem Platz eingerichtet hatte, räusperte Dagud sich, wartete einen Moment, bis alle schwiegen, und hob an: »Im Geiste der Ordnung und im Einklang mit dem Gleichgewicht verschreiben wir uns, wie wir an diesem Abend hier versammelt sind, mit Leib und Seele der Erhaltung der Ordnung in Taten und Gedanken.« Dagud blickte von seinem Teller auf und griff lächelnd nach der Schöpfkelle in der weißen Steingutschüssel direkt vor ihm. Dampf stieg vom Eintopf auf. »Es war ein langer Tag.« Er beförderte zwei Kellen voll auf seinen Teller, bis dieser beinahe bis zum Rand gefüllt war, ehe er Carnela bediente.
    Sie brach ein Stück vom frischen, knusprigen Brot ab und legte es neben seinen Teller, bevor sie sich auch selbst versorgte und den Korb an Krytella weiterreichte. Danach wurde die Terrine mit dem Eintopf herumgereicht.
    Justen lief das Wasser im Mund zusammen, als er den Duft der Gewürze roch, besonders den Ryall und den Pfeffer, gemischt mit noch etwas anderem. Als die riesige Schüssel vor ihm stand, folgte er Daguds Beispiel und schöpfte vorsichtig den Eintopf auf seinen Teller. Dann wandte er sich an Krytellas jüngere Schwester. »Wie viel möchtest du haben, meine junge Dame?«
    »Mein Name ist Wenda und ich möchte den Teller halb voll haben.«
    »Dann sollst du ihn genau halb voll bekommen, und zwar ganz exakt, wie es nur ein Ingenieur vermag.«
    »Das will ich doch hoffen.«
    Gunnar hüstelte und Krytella fügte grinsend hinzu: »Dann viel Glück, Justen.«
    Justen schöpfte dem Mädchen den Eintopf auf den Teller und überprüfte mit den Ordnungs-Sinnen, wann die Schale genau halb voll war.
    »Das war ziemlich gut«, räumte Wenda ein.
    Justen lächelte.
    »Du bist bestimmt ein guter Ingenieur«, neckte sie ihn.
    »Wenda, du möchtest doch mit uns zusammen essen?« Carnela warf ihrer Tochter einen scharfen Blick zu, der sogar Justen ein wenig zusammenzucken ließ.
    Die kleine Rothaarige wandte sich noch einmal ernsthaft an Justen. »Ich bitte um Verzeihung, Magister Justen.«
    »Kein Problem, Wenda«, gab Justen nickend zurück.
    Carnela lobte ihre Tochter ebenfalls durch ein kurzes Nicken.
    »Darf ich bitte etwas Brot haben?«, fragte Wenda eingeschüchtert.
    »Einen Moment.«
    Justen brach sich ein Stück frisches Brot ab und reichte ihr den Korb.
    »Danke.«
    »Gern geschehen.«
    »Im weißen Krug ist Rotbeerensaft, im grauen ist Dunkelbier«, verkündete Krytella.
    Justen wartete, bis der graue Krug bei ihm ankam, und füllte seinen Becher mit Bier. Gunnar, der ihn beobachtet hatte,
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