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Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden

Titel: Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden
Autoren: John Scalzi
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blieb stumm, was vermutlich bedeutete, dass der Soldat die Übersetzung seiner Worte auf anderem Wege wahrnahm.
    »Richtig«, sagte der Mensch. »Ich bin Lieutenant Jane Sagan.« Sie zeigte auf den Hocker. »Setzen Sie sich bitte.«
    Cainen tat es. »Es war nicht nötig, mich bewusstlos zu schlagen. Ich wäre freiwillig mitgekommen.«
    »Wir hatten gute Gründe für diese Vorgehensweise«, sagte Sagan und zeigte auf seinen Arm, der von Aten Randts Kugel verletzt worden war. »Wie geht es Ihrem Arm?«
    »Er fühlt sich gut an«, erwiderte Cainen.
    »Wir waren nicht in der Lage, ihn vollständig zu heilen«, erklärte Sagan. »Unsere Medizintechnik bringt die meisten unserer Verletzungen sehr schnell in Ordnung, aber Sie sind ein Rraey und kein Mensch. Nicht alle unsere Techniken lassen sich auf Sie anwenden. Aber wir haben getan, was wir konnten.«
    »Danke.«
    »Ich vermute, dass der Eneshan, den wir neben Ihnen vorgefunden haben, auf Sie geschossen hat«, sagte Sagan. »Den Sie dann erschossen haben.«
    »Ja«, bestätigte Cainen.
    »Mich würde interessieren, warum Sie sich eine Schießerei geliefert haben.«

    »Er wollte mich töten, aber ich wollte nicht sterben.«
    »Das wirft die Frage auf, warum dieser Eneshan Sie töten wollte«, sagte Sagan.
    »Ich war sein Gefangener. Ich vermute, er hatte den Befehl, mich nicht lebend in feindliche Hände fallen zu lassen.«
    »Sie waren sein Gefangener«, wiederholte Sagan. »Trotzdem führten Sie eine Waffe mit sich.«
    »Ich habe sie gefunden.«
    »Wirklich? Das deutet auf eine Vernachlässigung der Sicherheit durch die Eneshan hin, was ihnen gar nicht ähnlich sieht.«
    »Wir alle machen mal Fehler«, sagte Cainen.
    »Und die vielen anderen Rraey, die wir im Stützpunkt gefunden haben?«, fragte Sagan. »Waren sie ebenfalls Gefangene?«
    »Das waren sie«, sagte Cainen und verspürte Besorgnis um Sharan und die anderen Mitglieder seines Stabs.
    »Wie kam es, dass Sie alle von den Eneshan gefangen genommen wurden?«
    »Wir waren mit einem Rraey-Schiff unterwegs, das uns zu einer unserer Kolonien bringen sollte, damit wir das dortige medizinische Personal ablösen. Dann haben die Eneshan unser Schiff angegriffen. Sie haben uns geentert und meine Besatzung gefangen genommen und hierher gebracht.«
    »Wie lange ist das her?«, wollte Sagan wissen.
    »Schon einige Zeit. Ich bin mir nicht ganz sicher. Wir waren hier dem militärischen Zeitablauf der Eneshan unterworfen, und ich bin nicht mit ihrer Zeitrechnung vertraut. Dann ist da noch die Rotationsperiode dieses Planeten, die sehr kurz ist und die Sache für uns zusätzlich verwirrt hat. Mit der Zeiteinteilung der Menschen bin ich ebenfalls nicht
vertraut, sodass ich Ihnen keine genauen Angaben machen kann.«
    »Unser Geheimdienst weiß nichts von einem Angriff der Eneshan auf ein Rraey-Schiff während des vergangenen Jahres – was für Sie ungefähr zwei Drittel eines hked sind«, sagte Sagan und benutzte den Begriff der Rraey für den vollständigen Umlauf ihrer Heimatwelt um deren Sonne.
    »Vielleicht arbeitet Ihr Geheimdienst nicht so gut, wie Sie glauben.«
    »Das wäre möglich. Doch wenn ich bedenke, dass sich die Eneshan und die Rraey praktisch immer noch im Kriegszustand befinden, hätte ein angegriffenes Schiff bemerkt werden müssen. Ihre Völker haben schon um viel kleinere Dinge gekämpft.«
    »Ich kann Ihnen nicht mehr sagen, als ich weiß«, erwiderte Cainen. »Wir wurden aus dem Schiff geholt und in den Stützpunkt gebracht. Was sich in der Zeit danach außerhalb ereignet oder nicht ereignet hat, entzieht sich meiner Kenntnis.«
    »Sie wurden also in der Basis gefangen gehalten«, sagte Sagan.
    »Ja.«
    »Wir haben den gesamten Stützpunkt durchsucht und nur einen kleinen Arrestbereich gefunden. Nichts deutet darauf hin, dass Sie eingesperrt waren.«
    Cainen gab die Entsprechung eines trockenen Lachens von sich. »Wenn Sie den Stützpunkt gesehen haben, dürften Ihnen auch die Verhältnisse an der Planetenoberfläche nicht entgangen sein. Falls sich jemand von uns zur Flucht entschlossen hätte, wäre er erfroren, bevor er eine weitere Entfernung hätte zurücklegen können. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass es dort nichts gibt, wohin man sich hätte flüchten können.«

    »Wie konnten Sie das wissen?«, fragte Sagan.
    »Die Eneshan haben es uns gesagt«, antwortete Cainen. »Und von meiner Besatzung hatte niemand eine Exkursion geplant, um den Wahrheitsgehalt ihrer Behauptung zu
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