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Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden

Titel: Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden
Autoren: John Scalzi
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Hände in die Kitteltaschen, als wären sie Fesseln. Aten Randt wählte ein neues Ziel. Da er nun genügend Zeit hatte, sich eins auszusuchen, richtete er die Waffe auf Cainens Gehirn.
    »Sind Sie bereit, Administrator?«, fragte der Eneshan.
    »Ja«, sagte Cainen. Dann erschoss er Aten Randt mit der Waffe in seiner Kitteltasche, die er auf die Lichtquelle gerichtet hatte.
    Cainens Schuss wurde von einer weiteren heftigen Detonation auf der anderen Seite der Trümmerwand übertönt. Aten Randt schien zunächst gar nicht bemerkt zu haben, dass auf ihn
geschossen worden war. Er registrierte es erst, als Blut durch die Wunde in seinem Panzer austrat. Im schwachen Licht konnte Cainen das Einschussloch kaum erkennen. Cainen sah, wie Aten Randt auf die Wunde blickte, sie einen Moment lang anstarrte und dann die Augen verwirrt auf Cainen richtete. Inzwischen hatte Cainen seine Waffe aus der Tasche gezogen. Er feuerte noch dreimal auf den Eneshan, dann war das Magazin leer. Aten Randt beugte sich ein wenig auf den Vorderbeinen vor und schwankte dann genauso weit zurück. Darauf sackte seine beträchtliche Körpermasse auf den Boden. Die Beine standen in unterschiedlichen Winkeln vom Rumpf ab.
    »Tut mir leid«, sagte Cainen zu der Leiche.
    Staub wirbelte durch die Höhle, dann drang Licht herein, als die Trümmerwand durchbrochen wurde. Gestalten, die ebenfalls mit Lampen ausgerüstet waren, strömten herein. Eine entdeckte Cainen und brüllte etwas. Dann richteten sich plötzlich mehrere Lichtstrahlen auf ihn. Cainen ließ seine Waffe fallen, hob den unverletzten Arm und trat von Aten Randts Leiche zurück. Dass er den Eneshan erschossen hatte, um sein Leben zu retten, würde ihm nicht viel nützen, wenn diese Invasoren beschlossen, ihn zu durchlöchern. Zwischen den Lichtstrahlen trat einer von ihnen vor und brabbelte etwas in seiner Sprache, und nun erhaschte Cainen endlich einen Blick auf die Spezies, mit der er es hier zu tun hatte.
    Seine Kenntnisse in Xenobiologie wurden aktiviert, als er die Charakteristika des Phänotyps durchging: bilaterale Symmetrie und Zweifüßigkeit, als Konsequenz unterschiedlich ausgeprägte Gliedmaßen, die als Arme und Beine dienten, und die Kniegelenke waren verkehrt herum abgeknickt. Oberflächlich betrachtet von gleicher Größe und gleichem Körperbau wie er, was keine Überraschung war, da recht viele
sogenannte intelligente Spezies zweifüßig, bilateral-symmetrisch und hinsichtlich Volumen und Masse ähnlich gebaut waren. Das war einer der Gründe, warum sich die Interspeziesbeziehungen in diesem Teil des Universums so schwierig gestalteten. Es gab einfach zu wenig nutzbare Grundstücke für zu viele intelligente Wesen und ihre Bedürfnisse.
    Aber nun treten die Unterschiede zutage , dachte Cainen, als das Wesen ihn erneut anbrüllte. Ein breiterer Torso und Unterleib und eine kompliziertere Struktur des Skeletts und der Muskeln. Stummelartige Füße, keulenartige Hände. Äußerlich erkennbare sexuelle Differenzierung (das Wesen, das vor ihm stand, war weiblich, wenn er sich richtig erinnerte). Eingeschränkte Sensorik durch jeweils nur zwei kleine optische und akustische Rezeptoren im Gegensatz zu den sensorischen Bändern, die sich fast vollständig um Cainens Kopf zogen. Dünne Fasern aus Horn auf dem Kopf statt Hautlamellen, die dem Wärmeaustausch dienten. Nicht zum ersten Mal dachte Cainen daran, dass diese Spezies von der Evolution nicht sehr begünstigt worden war, physisch betrachtet.
    Aber das machte sie zu Wesen, die aggressiv, gefährlich und nur schwer von einer Planetenoberfläche zu entfernen waren. Ein großes Problem.
    Das Geschöpf brüllte ihn erneut an und zog dann ein kurzes, scheußlich aussehendes Objekt hervor. Cainen blickte direkt in die optischen Rezeptoren des Wesens.
    »Beschissene Menschen«, murmelte er.
    Das Geschöpf schlug mit dem Objekt nach ihm. Cainen spürte einen Schock, sah vielfarbige, tanzende Lichter und stürzte zu Boden – zum letzten Mal an diesem Tag.

    »Erinnern Sie sich, wer ich bin?«, sagte der Mensch am Tisch, als Cainen in den Raum geführt wurde. Sie hatten ihm einen Hocker besorgt, auf dem er mit seinen nach hinten durchgebogenen Knien sitzen konnte. Der Mensch sprach, und die Übersetzung kam aus einem Lautsprecher auf dem Tisch. Das einzige weitere Objekt auf dem Tisch war eine Spritze, in der sich eine klare Flüssigkeit befand.
    »Sie sind der Soldat, der mich bewusstlos geschlagen hat«, sagte Cainen. Der Lautsprecher
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