Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden

Titel: Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden
Autoren: John Scalzi
Vom Netzwerk:
überzeugt, dass er auch nur ein einziges Ziel auf größere Entfernung treffen würde, ganz zu schweigen von zweien, von denen vermutlich jedes ein ausgebildeter Soldat war.
    »Administrator Cainen«, sagte eine der Gestalten.
    »Was gibt es?«, antwortete Cainen unwillkürlich und bereute es sofort, sich verraten zu haben.
    »Administrator Cainen«, wiederholte die Gestalt. »Wir sind gekommen, um Sie zu bergen. Hier ist es für Sie nicht mehr sicher.« Die Gestalt trat in einen Lichtklecks und entpuppte sich als Aten Randt, einen der Kommandanten des Stützpunkts. Cainen erkannte ihn am Clanmuster auf dem Panzer und an den Rangabzeichen. Aten Randt war ein Eneshan, und Cainen schämte sich ein wenig dafür, dass er selbst nach dieser
langen Zeit im Stützpunkt immer noch nicht in der Lage war, sie auseinanderzuhalten.
    »Wer greift uns an?«, fragte Cainen. »Wie haben sie die Basis gefunden?«
    »Wir wissen nicht genau, wer uns angreift oder warum«, sagte Aten Randt. Das Klicken seiner Mandibeln wurde durch ein kleines Gerät, das er an einem Riemen um den Hals trug, in menschliche Sprache übersetzt. Aten Randt konnte Cainen auch ohne das Gerät verstehen, aber er benötigte es trotzdem, wenn er sich mit ihm unterhalten wollte. »Die Bombardierung erfolgte aus dem Orbit, und wir konnten erst jetzt das Landefahrzeug ausmachen.« Aten Randt kam auf Cainen zu, der sich bemühte, nicht zusammenzuzucken. Trotz der langen Zeit, die er hier verbracht hatte, und trotz ihres recht guten Arbeitsverhältnisses machte ihn diese Rieseninsekten immer noch nervös. »Administrator Cainen, Sie dürfen hier nicht vorgefunden werden. Wir müssen Sie von hier fortbringen, bevor der Stützpunkt von den Feinden besetzt wird.«
    »Na gut«, sagte Cainen. Er winkte Sharan, dass sie zu ihm kommen sollte.
    »Nicht die Frau«, sagte Aten Randt. »Nur Sie.«
    Cainen hielt inne. »Sie ist meine Assistentin. Ich brauche sie.«
    Der Stützpunkt bebte unter einer erneuten Bombardierung. Cainen wurde gegen die Wand geworfen und brach zusammen. Während er stürzte, bemerkte er, dass Aten Randt und der andere Eneshan-Soldat sich kaum einen Zentimeter von der Stelle bewegt hatten.
    »Jetzt ist nicht der geeignete Zeitpunkt, um über dieses Thema zu diskutieren, Administrator«, sagte Aten Randt. Die
Leidenschaftslosigkeit der maschinellen Übersetzung verlieh der Bemerkung etwas unbeabsichtigt Süffisantes.
    Cainen wollte erneut protestieren, aber Sharan berührte ihn am Arm. »Cainen«, sagte sie. »Er hat recht. Du musst von hier verschwinden. Es ist schlimm genug, dass überhaupt jemand von uns hier ist. Aber wenn man dich hier finden würde, wäre das sehr schlimm.«
    »Ich werde dich hier nicht zurücklassen«, sagte Cainen.
    » Cainen «, sagte Sharan eindringlich und zeigte auf Aten Randt, der ohne sichtliche Gefühlsregung abwartete. »Er ist hier einer der ranghöchsten Offiziere. Wir werden angegriffen. Jemand wie er wird nicht wegen einer banalen Angelegenheit losgeschickt. Außerdem bleibt uns ohnehin keine Zeit zum Diskutieren. Also geh. Ich werde mich allein zu den Baracken durchschlagen. Wir sind schon seit einiger Zeit hier, falls du das vergessen hast. Ich kann mich noch sehr gut an den Weg erinnern.«
    Cainen starrte Sharan lang an und zeigte dann auf den Eneshan-Soldaten neben Aten Randt. »Du«, sagte er. »Bring sie zu den Baracken.«
    »Ich brauche ihn an meiner Seite, Administrator«, sagte Aten Randt.
    »Sie kommen allein mit mir zurecht«, erwiderte Cainen. »Wenn er sie nicht eskortiert, werde ich diese Aufgabe übernehmen.«
    Aten Randt hielt sein Übersetzungsgerät zu und winkte den Soldaten herbei. Sie unterhielten sich mit gedämpften Klicklauten, was im Grunde überflüssig war, da Cainen die Sprache der Eneshan ohnehin nicht verstand. Dann trennten sich die beiden, und der Soldat ging zu Sharan hinüber.
    »Er wird sie zur Kaserne bringen«, sagte Aten Randt. »Und
Sie werden auf weitere Diskussionen verzichten. Wir haben schon zu viel Zeit vergeudet. Folgen Sie mir jetzt, Administrator.« Er packte Cainen am Arm und zerrte ihn zur Tür des Treppenhauses. Cainen warf einen Blick zurück zu Sharan, die furchtsam zum riesigen Eneshan-Soldaten hinaufblickte. Dies war der letzte Eindruck, den er von seiner Assistentin und Geliebten mitbekam, bevor Aten Randt ihn durch die Tür stieß.
    »Das hat wehgetan«, beschwerte sich Cainen.
    »Still«, sagte Aten Randt und drängte Cainen, die Stufen hinaufzusteigen. Als sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher