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Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden

Titel: Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden
Autoren: John Scalzi
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nicht ganz«, sagte Cainen. »Zum Beispiel gab es die Schlacht von Coral.«
    »Richtig«, sagte Sagan. »Ich war dabei und hätte sie um ein Haar nicht überlebt.«
    »Ich habe dort einen Bruder verloren. Meinen jüngsten. Vielleicht sind Sie ihm begegnet.«
    »Vielleicht«, sagte Sagan. »Vor fünfzehn Monaten waren die Rraey und die Eneshan Feinde. Und dann waren sie es plötzlich nicht mehr, aus Gründen, die unser Geheimdienst nicht in Erfahrung bringen konnte.«
    »Wir haben bereits über die Unzulänglichkeit Ihres Geheimdienstes gesprochen. Immer wieder werden Kriegshandlungen eingestellt. Nach Coral stellten die Menschen und wir den Kampf ein.«
    »Wir haben es getan, weil wir Sie besiegt hatten. Sie haben sich zurückgezogen, und wir haben Coral wiederaufgebaut. Und genau das ist der Punkt. Es gibt einen Grund, warum wir den Kampf eingestellt haben, zumindest vorläufig. Sie und die Eneshan hatten keinen Grund. Das macht uns Sorgen.« Sagan lehnte sich zurück, bevor sie fortfuhr. »Vor drei Monaten bemerkten unsere Spionagesatelliten im Orbit um diesen Planeten, dass hier für eine angeblich unbewohnte Welt ungewöhnlich viel Verkehr einsetzte, sowohl von Seiten der Eneshan als auch der Rraey. Was die Sache für uns besonders interessant macht, ist die Tatsache, dass dieser Planet weder von den Eneshan noch den Rraey beansprucht wird, sondern von den Obin. Die Obin teilen nicht gerne, Administrator, und ihre Kampfstärke ist groß genug, um sowohl die Eneshan als auch die Rraey davon abzuhalten, sich einfach so in ihrem Territorium anzusiedeln. Also haben wir besser ausgerüstete Spionagesatelliten über dem Planeten in Stellung gebracht, um
nach Anzeichen einer Besiedlung Ausschau zu halten. Aber wir haben nichts gefunden. Was würden Sie als Spezialist für Defensivsysteme vermuten, Administrator, warum wir nichts gefunden haben?«
    »Ich würde vermuten, dass es einen sehr gut abgeschirmten Stützpunkt gibt.«
    »Völlig richtig«, sagte Sagan. »Und zufällig war er durch genau die Art von Defensivsystem abgeschirmt, auf die Sie sich spezialisiert haben. Damals wussten wir natürlich noch nichts davon, aber jetzt wissen wir es.«
    »Wie haben Sie herausgefunden, dass die Basis abgeschirmt ist?«, fragte Cainen. »Wenn Sie mir meine rein professionelle Neugier verzeihen.«
    »Wir haben Steine geworfen.«
    »Wie bitte?«
    »Steine«, wiederholte Sagan. »Vor einem Monat übersäten wir den Planeten mit zahlreichen seismischen Sensoren, die darauf programmiert waren, nach Strukturen Ausschau zu halten, wie sie für unterirdische Bauten typisch sind, die von intelligenten Wesen errichtet wurden. Wir wissen aus Erfahrung, dass es einfacher ist, einen Geheimstützpunkt abzuschirmen, wenn er unter der Oberfläche angelegt ist. Zunächst begnügten wir uns mit der natürlichen seismischen Aktivität des Planeten, um Bereiche einzugrenzen, die wir genauer untersuchen wollten. Dann ließen wir Steine auf diese Bereiche fallen. Und heute haben wir unmittelbar vor unserem Angriff mehrere Meteore niedergehen lassen, um ein genaueres Bild vom Stützpunkt zu erhalten. Dazu eignen sich Steine sehr gut, weil sie genauso wie natürlich auftretende Meteore aussehen. Niemand hat Angst vor Steinen. Und niemand schirmt seinen Stützpunkt gegen seismische Ortung ab. Die meisten
Spezies sind viel zu sehr damit beschäftigt, sich vor optischen und elektromagnetischen Ortungsverfahren zu schützen, um Schallwellen als größere Gefahr einzustufen. Das ist der Schwachpunkt von Hochtechnologie – sie ignoriert die Effizienz von einfacheren Techniken. Zum Beispiel Steinewerfen.«
    »Ich überlasse es den Menschen, Steine aneinanderzuschlagen«, sagte Cainen.
    Sagan zuckte die Achseln. »Es stört uns nicht, wenn unser Gegner eine Schusswaffe zu einem Messerkampf mitbringt. Dadurch macht er es uns einfacher, ihm das Herz herauszuschneiden. Oder was auch immer sein Körper benutzt, um Blut zu pumpen. Ihr übersteigertes Selbstvertrauen arbeitet für uns. Was Sie daran sehen können, dass Sie sich hier befinden. Aber was wir eigentlich wissen möchten, Administrator, ist der Grund, warum Sie hier sind. Dass die Eneshan und die Rraey zusammenarbeiten, ist rätselhaft genug, aber die Eneshan und die Rraey und die Obin? Das ist nicht nur rätselhaft. Das ist hochinteressant!«
    »Ich weiß nichts über die Besitzverhältnisse auf diesem Planeten.«
    »Und noch viel interessanter als das, Administrator, sind Sie«, sagte Sagan, ohne auf
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