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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman
Autoren: Michael A Stackpole
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dem Ruf der Krone folgten und sich in ein Land einschifften, das nicht einer von ihnen je gesehen. Einhundertundachtzig Mann, drei Kompanien. Major Forsts Kompanie war kaum ausgebildet, und trotzdem sollte sie auf Lhord Rivendells Order die linke Flanke sichern, am Rande eines Waldes, den seine Lhordschaft für unpassierbar hielt.«
    Owen bebte unter den zu schnell auf ihn einstürzenden Erinnerungen. Brigadeere Richard Ventnor, der spätere Herzog von Todeskamm, hatte Rivendells Truppen gut geführt und war schneidig auf Villerupt vorgestoßen. Die Tharyngen waren zurückgewichen, und an jenem dritten Tag hatte es auf der schmalen Ebene von Artennes ganz den Anschein gehabt, als stünde die Entscheidung unmittelbar bevor.
    »Ihr solltet verstehen, Meister Wattling, dass sich die Mystrianer in den Scharmützeln der ersten beiden Tage neben meinen Leuten gut geschlagen hatten. Bei Artennes jedoch kam das
Regiment der Plattengarde auf Holzfällerstraßen durch den vermeintlich unpassierbaren Wald. Auf breiten Holzfällerstraßen. Ihr erinnert Euch sicherlich an die Plattengarde. Zwei Jahre zuvor hatten sie Lhord Rivendell vom Kontinent getrieben.« Owen wartete nicht auf die Antwort seines Gegenübers. »Ein Bataillon leichter Schützen gegen Tharyngias Garde-Elite. Die Mystrianer hielten die Stellung und feuerten drei Salven, bevor der Feind ihre Reihen durchbrach, und selbst dann noch formierten sie sich neu und störten die Garde.«
    »Wie dem auch sei, sie haben versagt. Sie haben den Feind nicht aufgehalten. Sie hätten sich teuer verkaufen müssen, bis zum letzten Atemzug. Aber das konnten sie nicht. Es war nicht ihre Natur. Und es ist nicht Eure Natur.«
    »Sie haben sehr wohl gekämpft. Ihr Anführer verlor den halben Arm, und seine Einheit über die Hälfte ihrer Männer.« Owen ballte die Fäuste. »Und lasst mich hinzufügen, Meister Wattling, dass Lhord Rivendells Sohn John die Bitte ignorierte, uns zu Hilfe zu eilen. Es war seine Untätigkeit, die das Schicksal der linken Flanke besiegelte.«
    »Noch eine Lüge aus dem Mund eines Feiglings!«
    Owen senkte die Stimme. »Aus Respekt vor Kapitän Segeltuch fordere ich gleich hier und jetzt dafür keine Satisfaktion von Euch, Sire. Und weil mein Oheim Richard, der Herzog vom Todeskamm, Duelle nicht gerne sieht.«
    »Euer Oheim , Sire?«
    »Meine Mutter ist die Gemahlin seines jüngeren Bruders. Dies macht ihn zu meinem Oheim.«
    Wattlings Wangen bebten. »Aber, Sire, Euer Name. Radband ist ein mystrianischer Name.«
    »Denn mein Vater war Mystrianer, ein Seemann wie der gute Kapitän hier neben uns. Er lernte meine Mutter kennen, ehelichte
sie und zeugte mich, bevor Piraten sein Schiff versenkten. Später heiratete sie Francis Ventnor.«
    Wattling fiel die Kinnlade herunter. »Ich hatte ja keine Ahnung, Sire.«
    »Das konntet Ihr auch nicht, da Kapitän Segeltuch strikte Order hatte, meine Identität geheim zu halten. Ich hatte meine Befehle, wie Ihr verstehen werdet. Von meinem Oheim.«
    »Dem Herzog, ja, natürlich.« Wattling, immer noch aschfahl, schmunzelte verschlagen. »Ich hätte es durchschauen müssen. Eure Bildung ist offensichtlich. Keiner dieser Kolonisten hätte mir auf solche Weise Einhalt gebieten können.«
    »Ach ja, was das betrifft.« Owen drehte sich zu Kapitän Segeltuch um. »Ihr werdet es verstehen, Sire, wenn ich Meister Wattling hier der Körperverletzung anklage. Ich fände es angebrachter, daraus eine Anklage des versuchten Mordes zu machen, doch ich kann mir seiner Absichten beim Prügeln des Knaben nicht sicher sein.«
    Wattling riss die Augen auf. »Das könnt Ihr nicht tun, Sire! Der Bursche ist ein Freigelassener. Er ist mein Lehrling.«
    »Ich kann es, Sire, und werde es, es sei denn …«
    »Ja?«
    »Ihr entlasst ihn aus dem Lehrvertrag und zahlt ihm eine Krone.«
    »Das ist eine Unverschämtheit!«
    »Kapitän, solltet Ihr hier Anker werfen und über Meister Wattling richten, wie würde das Urteil lauten?«
    »Fünfzig Peitschenhiebe.«
    »Ihr könnt mich nicht auspeitschen lassen! Ich bin ein Ehrenmann! «
    Zwei schnelle Schritte trugen Owen bis knapp vor den Mann. »Nein, Sire, das seid Ihr nicht. Ihr seid ein aufgeblasener Narr,
der den Fehler begangen hat, die Mystrianer zu beleidigen, die ihn hier umgeben und ihn auch an Land umgeben werden. Und lasst uns nicht viel Worte machen, Sire: Hättet Ihr in Norisle wirklich einen solchen Erfolg gehabt, hättet Ihr Euch und Eure Druckerpresse nicht auf einen so weiten Seeweg
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