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Kreuzzug der Templer

Kreuzzug der Templer

Titel: Kreuzzug der Templer
Autoren: Jason Dark
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Teufel, der ihnen letztendlich die Macht gegeben hat.«
    So ganz konnte ich seine Logik nicht nachvollziehen, obwohl ich schon einiges gewohnt war. Der Blick in sein Gesicht sagte mir, dass er noch immer unter einer großen Angst litt.
    »Jedenfalls werde ich Sie für die Nacht sicher unterbringen«, beschloss ich.
    »Ach... und wo?«
    »In der Stadt. Es gibt genügend kleine Hotels, in denen noch immer Zimmer frei sind.«
    »Da bin ich allein!«, protestierte er.
    »Das ist richtig. Sie waren es auf der Fahrt ebenfalls. Die wenigen Stunden werden Sie überstehen.«
    Er gab mir keine Antwort, aber ich sah ihm an, dass ihn meine Worte nicht überzeugt hatten, denn er schüttelte einige Male den Kopf, ohne jedoch weiter zu widersprechen.
    Mittlerweile ging es auf zwei Uhr zu. Auch ich wollte noch eine Mütze voll Schlaf nehmen, bevor ich eine Entscheidung traf. Mein Gegenüber sah, dass ich mich von meinem Vorsatz nicht abbringen lassen wollte. Er trank den Rest seines kalten Kaffees, und als wir uns erhoben, sahen wir, dass wir die einzigen Gäste waren.
    Hinter der Theke standen zwei dunkelhäutige Bedienungen und gähnten gegen ihre Handflächen.
    Gisbert Cluny hielt sich dicht an meiner Seite. Auch jetzt hatte ihn die Furcht nicht verlassen. Ich ließ mir das Gehörte noch mal durch den Kopf gehen und beschloss, bevor ich etwas unternahm, mich mit meinem Freund Godwin de Salier in Verbindung zu setzen und mit ihm über den Fall zu sprechen. Ich glaubte nicht, dass er etwas von den Vorgängen wusste. Wäre es so gewesen, hätte ich sicherlich Bescheid bekommen.
    Als wir den Bahnhof durch das Portal verließen, fragte Cluny: »Wohin jetzt?«
    »Nach links.«
    »Da ist es ziemlich dunkel.«
    »Ich kann es nicht ändern«, entgegnete ich. »Ich habe dort meinen Wagen abgestellt. Wir steigen ein, und ich werde Sie danach zu einem mir bekannten Hotel bringen.«
    »Und was tun Sie?«
    »Ich fahren nach Hause, um auch zu schlafen. In ein paar Stunden reden wir weiter. Ich werde mich dabei auch mit meinen Templer-Freunden in Verbindung setzen.«
    »Wenn Sie meinen...« Mehr sagte er nicht. Er schlich neben mir her und hielt dabei den Kopf gesenkt.
    Ich konzentrierte mich auf die Umgebung. Der Parkplatz wirkte wie ein dunkles Loch, und selbst die dort abgestellten Fahrzeuge waren erst bei genauerem Hinsehen zu erkennen.
    Am Rand blieb Cluny stehen.
    »Was ist los?«, fragte ich.
    »Ich weiß nicht. Aber ich habe das Gefühl, dass die Gefahr noch größer geworden ist.«
    » Sorry , aber ich sehe nichts.«
    »Doch, sie ist da«, beharrte er. »Ich spüre es verdammt deutlich. Sie ist da, und sie wartet auf mich.«
    Ich wollte nicht noch mehr Zeit verlieren und fasste seinen Arm. »Kommen Sie!«
    »Ja, ja...«, erwiderte er mit zitternder Stimme.
    Der Weg war nicht weit, auch wenn ich den Rover ziemlich weit hinten hatte parken müssen. Ich hörte den schweren Atem meines Begleiters und schüttelte den Kopf. Mit ihm kam ich nicht zurecht. Ein Spinner schien er mir nicht zu sein. Zudem kannte er die Kathedrale der Angst, dieses berühmte Grab, in dem das silberne Skelett des Hector de Valois gelegen hatte. Auch in meiner Vergangenheit hatte sie eine Rolle gespielt. Aber das Skelett gab es nicht mehr, die Bundeslade hatte es verschluckt, und mit der Kathedrale hatte ich auch seit langem nichts mehr zu tun gehabt. Ich war der Meinung, dass man sie als »sauber« hinstellen konnte. Und jetzt sollte das alles nicht so sein?
    Damit hatte ich meine Probleme. Auf der anderen Seite saugte man sich so etwas nicht aus den Fingern, und die Angst eines Menschen war kein Grund, ihm nicht zu glauben.
    Neben dem Rover blieben wir stehen. Auch hier machte Cluny einen ängstlichen Eindruck.
    »Niemals«, flüsterte er, »niemals ist man vor ihnen sicher.« Er hielt seinen Kopf gegen den Wind, während ich ihm sagte, dass der Wagen offen sei.
    »Ja, gut, ich...«
    Ein Schrei!
    Ich hatte mich schon gebückt, um einzusteigen, jetzt aber zuckte ich wieder hoch.
    Wie aus dem Nichts geschaffen stand eine dunkle Gestalt vor uns. Auf ihrer Kutte erkannte ich das Tatzenkreuz der Templer, doch das überraschte mich weniger.
    Viel schlimmer war die Waffe, die diese dunkle Gestalt trug. Es war eine Sense, ähnlich wie ich sie vom Schwarzen Tod her kannte, und damit schlug sie zu...
    ***
    Ich schrie Cluny an, dass er sich ducken sollte. Ich selbst kam nicht an ihn heran, weil sich zwischen uns der Rover befand. Er musste mich gehört haben, nur war er nicht
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