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Kreuzzug der Templer

Kreuzzug der Templer

Titel: Kreuzzug der Templer
Autoren: Jason Dark
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Menschen sie als unbegreiflich ansehen mussten. Sie war für sie nicht real. Man konnte nicht an sie glauben, weil sie längst vernichtet war.
    Aber die Bedrohung hatte eine Möglichkeit gefunden, sich wieder zu befreien, und genau das wusste Cluny. Leider wusste das auch die andere Seite. Dass sie ihn noch nicht aus dem Weg geräumt hatte, glich einem kleinen Wunder.
    London war erreicht. Waterloo Station lag an einem zentralen Ort nicht weit von der Themse entfernt und in Sichtweite der Westminster Bridge. Tagsüber pulsierte hier das Leben, in der Nacht war es ruhiger, aber auch gefährlicher für Menschen wie ihn, die nach irgendwelchen Verstecken suchten, weil sie befürchteten, von den anderen Mächten überrollt zu werden.
    Dass sie ihm auf den Fersen waren, stand für ihn fest, auch wenn sie sich noch nicht gezeigt hatten.
    Er schwitzte, dabei war es nicht warm im Zug. Es lag an seinem Mantel und der inneren Hitze. Die Angst war wieder größer, obwohl es nur noch Minuten dauern würde, bis er sein Endziel erreicht hatte. Er hoffte, dass John Sinclair ihn nicht vergessen hatte und auf dem Bahnsteig bereits wartete. Alles war abgesprochen, und nach menschlichem Ermessen konnte nichts schief gehen.
    Nur waren hier keine Menschen am Werk, sondern andere Gestalten. Unheilvolle Geister. Tote, die lebten.
    Der Zug verlor noch mehr an Fahrt. Cluny warf einen Blick aus dem Fenster. Allmählich veränderte sich die Gegend draußen. Es war heller und er konnte die einzelnen Häuser erkennen. Die Schienen gaben ihren eigenen Glanz ab. Die Signallichter leuchteten ihn an, und so manches Mal floss ein roter Schimmer über das Fenster hinweg.
    Wind fegte über die freien Flächen. Er riss manchen Abfall in die Höhe und schleuderte ihn vor sich her. Der Zug schwankte jetzt noch stärker. Es gab viele Weichen, die zu Quergleisen führten. Vom Bahnhof her kam ihm ein Zug entgegen.
    Cluny zuckte zurück, als die Schlange aus Metall an der Fensterfront seines Wagens vorbeihuschte. Hell und dunkel, zuckend wechselten sich die beiden Kontraste ab.
    Im nächsten Moment war der Gegenzug vorbei.
    Gisbert Cluny stand auf. Seine Knie zitterten. Auf seinem Gesicht lag kalter Schweiß. Das Kind weinte nicht mehr, weil die Frau beruhigend auf es einsprach.
    Es wird alles gut gehen!, hämmerte er sich ein. Du bist bereits so weit gekommen, und du wirst es auch bis zum Ende schaffen, ohne dass man dich erwischt.
    Der Mann hielt sich fest. Ruckartig bremste der Zug ab. Die Frau mit dem Kind huschte geduckt an ihm vorbei und warf ihm einen schnellen, leicht ängstlichen Blick zu.
    Ein leichter Ruck, dann noch einer – schließlich rollte der Zug aus und stand.
    Geschafft!
    ***
    Ich hatte einen Parkplatz gefunden, auf dem ich eigentlich meinen Rover nicht abstellen durfte, da er nur für das Personal der Bahn zugelassen war. Dass er auch um diese Zeit kontrolliert wurde, merkte ich erst, als man mich ansprach. Woher der Mann gekommen war, wusste ich nicht. Er war jedenfalls da, trug eine Uniform und leuchtete mich mit einer starken Taschenlampe an. Man war eben sehr wachsam geworden.
    »Am besten ist es, wenn Sie jetzt stehen bleiben und sich nicht bewegen!«, hörte ich die Stimme hinter dem Licht, dessen Kegel mein Gesicht getroffen hatte.
    »Das würde ich gern. Aber dann könnten Sie meinen Ausweis nicht sehen, und das wäre doch schade – oder?«
    »Ausweis?«
    »Ja.«
    »Welche Firma ?«, wollte der Wachmann wissen.
    »Scotland Yard.«
    »Oh...«
    »Darf ich oder darf ich nicht?«, fragte ich.
    »Bitte.«
    Ich blieb im Licht. Wenig später hielt ich dem Mann meinen Ausweis mit der ausgestreckten Hand entgegen. Das Dokument wurde angeleuchtet, sodass ich wieder normal sehen konnte.
    »Okay.«
    »Gut, Mister«, sagte ich. »Dann darf ich meinen Wagen hier stehen lassen? Ich bin dienstlich unterwegs.«
    »Sie dürfen.«
    »Danke.«
    Ich steckte den Ausweis wieder weg und nickte dem Aufpasser zu. »Gehören Sie zur Bahn?«
    »Nein, wir sind von einer privaten Security und beobachten das Bahnhofsgelände und die Umgebung.«
    »Seht gut. Ist Ihnen etwas aufgefallen?«
    Der Mann, der eine schwarze Uniform trug, schüttelte den Kopf, »Nein, mir ist nichts aufgefallen. Es läuft alles normal. Das Wetter ist nicht warm genug, um die Nacht hier mit irgendwelchen Gestalten zu füllen.«
    »Okay.« Ich deutete über meine Schulter zurück. »Wann ich den Rover wieder abholen werde, kann ich noch nicht sagen. Ich denke aber, dass er hier sicher
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