Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kreative Bodenarbeit - Tillisch, K: Kreative Bodenarbeit

Kreative Bodenarbeit - Tillisch, K: Kreative Bodenarbeit

Titel: Kreative Bodenarbeit - Tillisch, K: Kreative Bodenarbeit
Autoren: Karin Tillisch
Vom Netzwerk:
Stück, das zum Pferd führt, sollte am Anfang maximal 1 Meter lang sein.
    Dann marschieren Sie frohen Mutes los und Ihr Pferd wird direkt hinter Ihrem Rücken gehen. Irgendwann wird es dann auch mal ein Überholmanöver versuchen. Da der Strick allerdings zu kurz gehalten wird, als dass es einfach an Ihnen vorbeimarschieren könnte, wird es versuchen, Sie mit einem mehr oder weniger sanften Schubser aus dem Weg zu schieben.
    Bleiben Sie dann abrupt stehen und lassen Sie Ihr Pferd sozusagen einfach mal „auflaufen“. Gehen Sie anschließend, ohne sich umzudrehen, sehr energisch rückwärts und schieben Sie hierbei Ihr Pferd ebenfalls etwas unsanft nach hinten. Dann marschieren Sie wieder forsch weiter.
    Im Laufe des Trainings können Sie den Strick dabei auch immer ein wenig länger lassen.

    In dieser Führposition geht das Pferd genau hinter dem Menschen.
    Diese Methode sollte man nicht bei Hengsten einsetzen, da diese das Rückwärtsschieben als Aufforderung zum Kampf sehen könnten.
     
    Ringelreigen
    Führen Sie das Pferd so, dass es mit seiner Nase hinter Ihrer Schulter bleiben muss. Setzt es zu einem Überholversuch an, drehen Sie abrupt nach innen ab und marschieren dann forsch weiter. Da das Pferd nun einen größeren Bogen laufen muss, wird es automatisch zurückfallen.
    Ist das Pferd wieder hinter Ihnen, gehen Sie ruhigen Schrittes weiter geradeaus – bis zum nächsten Überholversuch. Es kann bei besonders sturen Pferden eine Weile dauern, ehe sie sich mit der neuen Position hinter Ihnen anfreunden. Auch bei Pferden, die es immer wieder versuchen, darf man nie die Geduld verlieren – sondern muss einfach etwas sturer sein als das Pferd!
    Ingo setzt diese Methode sehr erfolgreich bei drängelnden Kurspferden ein, und auch Shadow lernte auf diese etwas nervige Weise seinen Platz kennen, da er jegliche Form des Rückwärtsrichtens für einen Angriff hielt, den er mit Steigen quittierte.

    Durch das Wenden gerät ein drängelndes Pferd automatisch wieder hinter den Menschen. Wenn man die ursprüngliche Richtung beibehalten will, dreht man einfach entsprechend weiter.
    „Schrankenstöckchen“
    Das Schrankenstöckchen wies auch Starlight erfolgreich auf seinen Platz, als er plötzlich Hengstmanieren entwickelte und fortan kaum noch zu halten war. Die Ringelreigen-Methode fruchtete gar nicht mehr – er drehte sich dann wie ein Wirbelwind einfach stetig im Kreise und zog trotzdem heftig Richtung Damenwelt. Das Hinterherführen war auch keine Lösung – er rannte jeden Menschen einfach ohne Vorwarnung um.
    So kamen wir mit seinen beiden Reittrainern auf die Idee mit dem Schrankenstöckchen: Führen Sie das Pferd an recht langem Strick schräg hinter sich. Vor die Nase des Pferdes halten Sie ein Stöckchen in Form einer stabilen Springgerte oder kurzen Dressurgerte.
    Sobald das Pferd versucht zu überholen, saust die Gerte in schnellen Bewegungen in gebührendem Abstand vor seinem Gesicht auf und nieder. Das Pferd wird zum einen vor der reinen Bewegung etwas zurückweichen, zum anderen vor dem seltsamen Geräusch, das dadurch entsteht.
    Unbelehrbare Naturen, die dann doch versuchen, durch diese Schranke zu brechen, sollte man mit der Gerte kurz und knapp ein- bis zweimal gegen die Brust zwicken. Diese Berührung sollte natürlich nicht schmerzen, aber sehr unangenehm sein.
    Sobald das Pferd wieder brav auf seinem Platz geht, lassen Sie die Gerte sinken und loben es ruhig mit der Stimme. Erst wenn das Pferd wieder Anstalten macht, sich vorzudrängeln, wird die Gerte wieder angehoben. Wird diese Warnung ignoriert, beginnt wieder das Wippen, und erst, wenn auch dieses wieder ignoriert wird, „zwickt“ die Gerte wieder deutlich in die Brust!
    Mit dieser Methode können wir mittlerweile unseren Hengst problemlos an den Stutenpaddocks vorbeiführen. Natürlich plustert er sich dabei auf, tänzelt und schreit – aber dabei bleibt es dann auch und er versucht nicht mehr, zu den Stuten in die Paddocks zu hüpfen.

    Die Gerte wirkt hier wie eine Schranke – und an dieser geht’s auf keinen Fall vorbei.

    Die Zügel werden entweder mit beiden Händen genommen …
... oder, wenn man eine Hand freibehalten möchte, in gegenläufigen Schlaufen gehalten.
     
Führen nach der klassischen Reitlehre
    Das Führen nach klassischer Art ist aus der Kavallerie entstanden und hatte damals auch sicherlich seinen Sinn und Zweck. Das seitliche Führen des Pferdes bot dem Kavallerist nämlich vor allem eines – Deckung! Stellen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher