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Kreative Bodenarbeit - Tillisch, K: Kreative Bodenarbeit

Kreative Bodenarbeit - Tillisch, K: Kreative Bodenarbeit

Titel: Kreative Bodenarbeit - Tillisch, K: Kreative Bodenarbeit
Autoren: Karin Tillisch
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sollte man zunächst mit dem Tierarzt klären, ob eine Erkrankung der Ohren oder des Genicks vorliegt. Schmerzhafte Schwellungen am Genick werden nicht nur durch Krankheiten, sondern auch durch schlecht sitzende Ausrüstung und eine zu harte Reiterhand hervorgerufen.

    Beim Stallhalfter für die Bodenarbeit sollte man nicht an der Qualität sparen.

    Der Kappzaum muss dem Pferd perfekt passen und einen zweiten Kehlriemen haben, der verhindert, dass das Backenstück dem Pferd ins Auge rutscht.
Kappzaum
    Auch ein gut sitzender Kappzaum kann für die Bodenarbeit verwendet werden. Er bietet den Halftern gegenüber vor allem den Vorteil, dass er viel präziser wirkt und auch zum klassischen Longieren eingesetzt werden kann.
    Allerdings sollte man den Kappzaum sehr sorgfältig aussuchen. „Schnäppchen“ für unter 30 Euro sind meist weder solide verarbeitet noch auf Passgenauigkeit gefertigt. Ebenso sollte man Kappzäume mit ungeschützten metallenen Nasenteilen (wie die spanische Serreta) meiden, da diese dem Pferd extreme Schmerzen zufügen können. Für einen guten Kappzaum muss man schon 80 bis 100 Euro ausgeben. Hierfür erhält man dann aber auch ein vielseitig einsetzbares Ausbildungsinstrument, das man bei sachgerechter Pflege viele Jahre nutzen kann.
    Stricke
    Ich finde es immer wieder erschreckend, wie viele Reiter ihre Pferde mit Anbindestricken führen und mit Führstricken anbinden! Dies liegt zum einen an mangelndem Wissen, aber zum Großteil auch schlicht und ergreifend an Bequemlichkeit.
Anbindestrick
    Ein Anbindestrick besteht aus einem etwa 2 Meter langen, stabilen Strick mit einem Panikhaken am Ende. Mit diesem Strick wird das Pferd nur angebunden – niemals aber geführt, da die Panikhaken die Angewohnheit haben, immer dann aufzugehen, wenn sie es nicht sollen! Man stelle sich nur einmal vor, solch ein Panikhaken löst sich bei einem Spaziergang mit dem Pferd unweit der nächsten Schnellstraße. Beim Anbinden hingegen ist der Panikhaken sehr sinnvoll. Sollte das Pferd nämlich unruhig werden und gegen den Strick ziehen, kann dieser mit einem Handgriff geöffnet werden. Ein Losknoten des Stricks dauert in solch einer Situation viel zu lange – und ist meist auch nicht mehr möglich, da das Pferd den Strick schon zu fest zugezogen hat. Allerdings muss man sagen, dass bei extremem Zug der Mechanismus des Panikhakens manchmal versagt und sich dann nicht mehr öffnen lässt.
     
    Auf jeden Fall ist Vorsicht geboten, wenn man im Notfall einen Panikhaken öffnen möchte! Bei einem Pferd, das panisch nach hinten zieht und dabei hin und her springt, ist es gefährlich, mit der Hand zu versuchen, den Haken zu erwischen. Besser ist es, das Pferd zu beruhigen, bis es wieder still steht. Außerdem ist es schon vorgekommen, dass ein Panikhaken bei dieser extremen Belastung einfach durchbricht und seine Einzelteile durch die Luft fliegen – deshalb in einer solchen Situation lieber Abstand halten.
Führ- und Bodenarbeitsstrick
    Ein guter Bodenarbeitsstrick besteht aus stabilem, 3 bis 4 Meter langem Yachtschot mit einem stabilen Haken am anderen Ende. Dieser Haken kann ein Karabiner, Bullsnap oder auch ein Bergsteigerhaken sein. Am Ende des Stricks kann eine kleine Lederklatsche angebracht werden. Diese sollte jedoch niemals zum Strafen des Pferdes eingesetzt werden, sondern dient eher zum Verdeutlichen gewisser Körpersignale, die dann die gewünschte Lektion einleiten.
     
    Mittlerweile gibt es den sogenannten „Safety Snap“, der die Vorteile des sicheren Karabiners mit denen des Panikhakens verbindet. Dieser Anbindehaken hat einen Drehmechanismus, der sich auf keinen Fall allein öffnen kann und daher beim Führen des Pferdes absolut sicher ist. Dennoch kann man mit einer einfachen Handbewegung das Pferd jederzeit befreien.
Führkette
    Wer einen Deckhengst zu einer rossigen Stute führt, der wird eine Führkette benötigen, da der vierbeinige Macho sich im Eifer des Gefechtes auch mal komplett vergisst. In einer solchen Extremsituation, in der der Hengst sich, die Menschen und auch die Stute gefährden könnte, ist es absolut in Ordnung, ihn mit der Führkette auch mal zu maßregeln. Doch auch hier sollte die Führkette immer mit Bedacht eingesetzt werden.
    Eine um das Nasenteil des Halfters geschlungene Führkette kann die Schärfe einer Serreta entwickeln und – falsch oder zu heftig angewandt – dem Pferd erhebliche Verletzungen zufügen. Wenn Sie mit Ihrem Pferd durch die Bodenarbeit den Weg zu einer
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