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Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden

Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden

Titel: Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden
Autoren: Anselm Gruen
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»Das Ego verschwindet, die Zeit fliegt. Jede Handlung, jede Bewegung und alle unsere Gedanken ergeben sich nur aus den vorangegangenen.« Menschen vergessen in einem solchen Zustand die Müdigkeit, sogar den Hunger, verlieren alle Störungen durch die Umwelt aus dem Blick und erreichen ein Maximum an Konzentration und Kreativität. Sie fühlen sich weder überfordert noch unterfordert. Sie sind ganz bei sich und ganz bei der Sache.
    Was Kreativität und Glück ermöglicht
    Kreativ sein heißt im Wesentlichen nichts anderes als: im Fluss sein. Und »Flow« nennen wir einen Zustand, der Kreativität ermöglicht. Flow, das Fließen des Lebens, ist ein Weg zum Glück. Wenn wir an unsere Arbeit denken, dann ist das Fließen der Energie der Weg schlechthin, auch in unserer Arbeit Erfüllung und Glück zu finden, anstatt nur über die Last und Mühe zu klagen, die sie uns verursachen. Wenn in uns die Energie fließt, dann arbeiten wir effektiv, denn wir werden von dieser Energie getragen. Flow ist, so verstanden, die effizienteste Form schöpferischer und befriedigender Arbeit. Das unterscheidet ihn auch etwa vom Strohfeuer einer Begeisterung, die kurz auflodert und dann ebenso schnell wieder verpufft. Es unterscheidet ihn aber auch von der Verbissenheit in die Arbeit. Es gibt heute auch viele Menschen, die bezüglichihrer Arbeit eine Manie entwickeln. Sie gehen scheinbar ganz in ihr auf. Doch sie sind zu sehr auf etwas Äußeres fixiert. Flow bezieht sich auch keineswegs nur auf die Arbeit, er kann sich auch der Kunst, dem Genuss, dem Spiel und der Muße zuwenden. Auch dort fließt das Leben, wenn ich mich darin vergesse und ganz darauf einlasse. Beschreibbar ist die besondere Form eines Glückszustands.
    Wenn alles zu viel wird
    Das Gegenteil des Fließens, wie wir es eben beschrieben haben, ist die Erfahrung des Burnout. Da ist nichts im Fluss. Diese Erfahrung kann mit dem Bild des Ausgetrocknetseins und mit dem Zustand fehlender Dynamik umschrieben werden. Man fühlt sich überfordert, erstarrt, blockiert. Auch Blockaden sind ja charakterisiert durch eine negative Erfahrung: Da fließt keine Energie mehr. Im Gegenteil, man hat den Eindruck, alles sei erstarrt. Man arbeitet weiter, aber es wird nur Routine. Nicht nur, dass die Energie nicht mehr fließt: Man fühlt sich vielmehr als Getriebener. Man wird von einem Termin zum anderen getrieben. Man empfindet keine Freude und keine Befriedigung mehr an dem, was man tut. Man macht zwar alles mit, aber dabei wird man immer unzufriedener, mürrischer, empfindlicher. Man begegnet den Menschen nicht mehr, sondern nimmt sie nur als Störenfriede wahr: »Was will denn der schon wieder von mir?« Die Arbeit wird einem zu viel. Die Menschen werden einem zuwider. Oftreagiert man dann unwirsch und hart. Es ist wie ein Hilferuf: »Lasst mich doch endlich einmal zufrieden. Ich kann nicht mehr und ich will auch nicht mehr!« Wenn einem die Arbeit nicht mehr leicht von der Hand geht, muss man sich anstrengen und sich zur Arbeit zwingen. Aber irgendwann wird der Kraftaufwand zu groß. Man hat keine Energie mehr. Man wirkt kraftlos. Man geht dann jeder Entscheidung und jedem Konflikt aus dem Weg. Man hat auch keine Kraft mehr, in aller Ruhe und Klarheit eine Entscheidung zu treffen. Dann trifft man eben wahllos irgendeine Entscheidung und wird dabei doch von der Angst beunruhigt, sie könne falsch sein. Man verdrängt diese Angst wieder und bleibt damit dennoch erfolglos, weil sie einen nachts bis in die Träume hinein verfolgt und einen morgens beim Aufwachen mit Gewissensbissen quält: »Hätte ich doch anders entscheiden sollen? Was wird wohl aus der Entscheidung?« Irgendwann ist einem dann alles egal. Man macht einfach weiter, ohne große Überlegung, bis gar nichts mehr geht. Manchmal brechen Menschen dann unter einer solchen Belastung zusammen. Sie erleben einen Nervenzusammenbruch. Oder sie fangen auf einmal an zu weinen und hören nicht mehr auf. Ich habe noch deutlich folgendes Bild vor Augen: Ein Manager fährt von einer anstrengenden Sitzung zum nächsten Termin. Er macht bei einer Raststätte Halt und trinkt einen Kaffee, um wach zu bleiben. Als er sich wieder ins Auto setzt, überkommt ihn ein Weinkrampf. Er weiß nicht, was mit ihm los ist. Aber jetzt ist es offenkundig: Burnout.
    Kennzeichen tauchen auf
    Dass einer in den Burnout gerät, merkt oft die Umgebung eher als der Betroffene selbst. Die Umgebung spürt, wie der Mitarbeiter oder Chef immer gereizter wird, wie er
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