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Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden

Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden

Titel: Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden
Autoren: Anselm Gruen
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pessimistische Bemerkungen von sich gibt oder sich in Ironie oder Sarkasmus flüchtet. Lehrer, die früher ihren Beruf liebten und sich in der Schule engagierten, machen plötzlich ihre Schüler und die Kollegen herunter. Verkäufer äußern sich nur noch despektierlich und abschätzig über ihre Kunden. In zynisch abwertenden Sätzen
gegen
Menschen,
für
die man eigentlich arbeitet, äußert sich auf einmal drastischer Widerwille oder einfach nur Ablehnung: Beziehungen sind gestört und beschädigt. Solche sarkastischen Sätze war man bisher von diesem Menschen nicht gewohnt. Sie sind ein alarmierendes Zeichen dafür, dass sich in diesem Menschen eine innere Unzufriedenheit und Überforderung Luft macht.
    Ein anderes Kennzeichen ist chronische Erschöpfung und Müdigkeit. Wenn jemand sagt: »Ich bin so müde. Ich habe keine Lust mehr. Alles hängt mir zum Hals heraus«, dann kann auch das auf einen nahenden Burnout hinweisen.
    Das Phänomen des Burnout zeigt sich nicht nur in zunehmender Kraftlosigkeit, in Antriebsschwäche und Lustlosigkeit, sondern häufig auch in Depressionen, die den Betroffenen überfallen. Man spricht auch von Erschöpfungsdepression. Ein solcher Zustand raubt einem jeden Antrieb und jede Kraft. Man möchte sich nur noch vergraben in den eigenen vier Wänden. Man möchte keinenMenschen mehr sehen. Alles ist zu viel. Alles verdunkelt sich. Man erfährt zunächst Ineffektivität und Sinnverlust am Arbeitsplatz und sieht am Ende in allem keinen Sinn mehr. Jetzt ist die Situation schon sehr kritisch.
    Wenn sich Blockaden häufen
    Bevor es zur Depression kommt, kündigt sich der Burnout in Blockaden an. Man fühlt sich blockiert. Blockaden zu haben ist nicht ungewöhnlich. Das ist eine Erfahrung, die wohl jeder einmal macht. Man soll einen Text fertigmachen und hat auf einmal eine Schreibblockade. Da will nichts fließen. Oder man hat eine Gedankenblockade und weiß gerade nicht weiter. Man ist in einer Sitzung nicht kreativ. Man weiß auf einmal nicht, was man sagen soll. Ein bestimmtes Wort, ein bestimmter Name fällt einem nicht mehr ein. Das sind Blockaden, die jeder kennt. Das Besondere und Unterscheidende beim Burnout: Solche Blockaden mehren sich. Und auf einmal ist man völlig gelähmt. Nichts geht mehr von der Hand. Und vor allem: Alles braucht soviel Kraft – seelische und körperliche.
    Von außen kann man oft erkennen, ob jemand gefährdet ist, in den Burnout zu geraten. Viele geben ihre Gefährdung nicht zu. Aber man spürt: Da arbeitet einer wie besessen, aber er wird immer unzufriedener und empfindlicher. Er nimmt keine Einladung mehr zu Freunden an. Er hat keine Zeit mehr. Immer schiebt er Termine vor, die er zu erfüllen hat. Wenn man ihm begegnet, hat er keine Zeit, nicht einmal für ein kurzes Gespräch. Er muss schonzum nächsten Termin. Man merkt ihm die innere Spannung an. Er sieht schlecht aus. Da ist keine Gelassenheit, sondern Verkrampfung und Anspannung. Dazu kommt etwas anderes: An immer mehr Anzeichen spürt man, der andere hat zu nichts mehr wirklich Lust. Alles wird ihm zur Last, nicht nur die Arbeit, sondern auch das Zusammensein in der Familie, mit den Kindern, die kleinen Hausarbeiten. Immer öfter gibt es Streit. Die Kinder merken, wie angespannt der Vater, die Mutter ist. Sie fordern Aufmerksamkeit, bekommen aber Ablehnung. Das schaukelt sich hoch, führt zu Spannungen und wird zu einer neuen Quelle von Belastung.
    Gefühllosigkeit und Frustration
    Ein Phänomen, das die Burnout-Gefährdung anzeigt, ist eine sich steigernde Gefühllosigkeit. Man fühlt nichts mehr bei der Arbeit, bei den Gesprächen mit den Mitarbeitern, mit den Kunden. Ja, selbst die Gespräche mit Freunden werden immer gefühlloser und leerer. Die anderen spüren den Druck, unter dem dieser Mensch steht. Oft sind es Menschen, die sich bei allem, was sie tun, unter Druck setzen. Für sie ist der Druck, den sie dann in der Arbeit erfahren, eine Fortsetzung des inneren Drucks, unter den sie sich ständig setzen. Sie können den Druck nicht als sportliche Herausforderung nehmen, die ihre Energie zum Fließen bringt, sondern lassen sich von diesem Druck erdrücken oder auspressen. Sie erleben ihn wie ein Damoklesschwert über sich. Sie haben zum Beispiel ständig denEindruck, dass sie dem Druck nicht genügten, dass sie nicht gut genug seien für den Chef, der sie unter Druck setzt. Diese Art von Druck ist, vor allem auf Dauer, kein euphorisierender Stimulus, sondern er staut die Energie in uns, er
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