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Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden

Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden

Titel: Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden
Autoren: Anselm Gruen
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geht und sich ganz ruhig fühlt. Dann geht man in eine Kapelle und setzt sich hinein. Dabei beobachtet man, welche Bilder und Gefühle in einem hochsteigen. Ähnlich arbeitet die Imagination, die man in der Medizin verwendet. So stellen sich Krebskranke vor, wie die weißen Blutkörperchen die Krebszellen auffressen und ausscheiden. Oder man stellt sich vor, dass Gottes heilende Kraft in die Krebszellen eindringt und sie heilt. Visualisierung und Imagination arbeiten also mit Bildern, die man sich selbst vorstellt, um eine bestimmte Wirkung in einem zu erzeugen.
    Rituale sind konkrete Übungen, die uns in Berührung mit uns selbst bringen möchten. Wenn ich in diesem Buch Rituale vorschlage, dann verbinde ich die Rituale oft mit Bildern und Visualisierungen. Mit Ritualen können innere Bildern eingeübt und verankert werden. Dazu braucht es eine bestimmte Zeit, die ich mir nehme, wenn ich ein Ritual praktiziere. Es ist eine heilige Zeit, eine Zeit, die mir gehört und die mich heilen möchte. Im Verständnis der antiken Griechen war das Heilige immer auch das Heilende. Das griechische Wort »hagios« führt im Deutschen zum »Hag«, zum abgegrenzten Bezirk, der mir gehört. Auch das deutsche Wort »behaglich« stammt übrigens aus dieser Wurzel. Dort, wo das Ritual eine heilige Zeit und einen heiligen Ort für mich schafft, fühle ich mich behaglich, geborgen, geschützt. Die Rituale in diesem Buch möchten dem Leser oder der Leserin helfen, die gesunden Bilder und Vorstellungen in die eigene Seele einzuprägen, krankmachende Bilder zu verwandeln und einen Weg zu zeigen, wie die innere Energie zum Fließen kommt.

Achtsam sein –
Mit Stress umgehen lernen
    Eustress und Distress
    Für den, der an Burnout leidet, ist alles stressig. Trotzdem ist festzuhalten: Stress ist nicht mit Burnout gleichzusetzen. Aber Stress kann durchaus zu Burnout führen, wenn andere innere oder äußere Bedingungen hinzukommen. Anspannung und Druck sind zunächst einmal nichts Ungewöhnliches. Aber in unserer modernen Gesellschaft mit ihrer Hektik, ihren dauernden Veränderungen und vielfältigen Anforderungen gehören sie in einem anderen Maß als in früheren Generationen zu unserem Leben. Wenn wir von Stress sprechen, ist das nicht eindeutig. Die Psychologie unterscheidet nicht umsonst zwischen Eustress und Distress. Es gibt eine gute Spannung, die uns lebendig hält (Eustress), und eine Spannung, die uns überfordert. Von Distress spricht man immer, wenn die äußeren oder inneren Anforderungen uns über unser Maß hinaus belasten. Natürlich sprechen wir meistens von der Arbeitswelt, wenn von Stress die Rede ist. Wir werden ständig unter Druck gesetzt, noch mehr und noch schneller zu arbeiten. Häufig vermischt sich der Druck, unter den man uns von außen setzt, mit unserer eigenen inneren Tendenz, uns bei allem, was wir tun, unter Druck zu setzen. Stress verursacht aber nicht in erster Linie die Menge der Arbeit, sondern die Anforderungen, die uns das Leben stellt: Manchmalsind es belastende Situationen wie eine chronische Krankheit, Müdigkeit, eine psychische Belastung oder die Belastung durch Konflikte in der Familie, durch Probleme mit den Kindern, durch eine Ehekrise oder Ehescheidung. Der Tod lieber Menschen stellt auch so eine Belastung dar.
    Achtsam sein auf die Ursachen
    Jeder von uns kennt Stress. Viele klagen über Stress. Doch das bloße Jammern hilft nicht weiter. Der erste Schritt, auf den Stress zu reagieren, besteht darin, achtsam zu sein und nach den Ursachen zu fragen: Ist es wirklich die Menge der Arbeit? Dann müsste ich versuchen, sie zu reduzieren. Sind es die Belastungen von außen: Verlust eines lieben Menschen, Konflikte in der Familie oder Partnerschaft oder in der Firma? Die äußeren Belastungen kann ich nicht einfach aus der Welt schaffen. Sie sind da. Ich muss mich ihnen stellen. Aber wie ich darauf reagiere, das hängt von mir ab. Durch eine andere Reaktion kann ich den Stress vermindern.
    Ein konkretes Beispiel: Eine Frau erzählte mir: »Die Arbeit in der Firma strengt mich so an, dass ich nicht mehr genügend Energie habe, daheim für die Familie zu sorgen. Ich laufe ständig mit einem schlechten Gewissen herum, für meine Kinder und für meinen Mann nicht genügend Zeit und vor allem nicht genügend psychische Kraft zu haben, um mich ihnen ganz zuzuwenden. Ich werde immer dünnhäutiger.« Sie fragte mich: »Wie kann ich mit dieser Situation,mit diesem belastenden Gefühl umgehen, was kann ich tun,
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