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Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden

Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden

Titel: Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden
Autoren: Anselm Gruen
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erzeugt Blockaden und führt zum Crash im Leib, in der Seele und im Geist. Wenn die Quelle überhaupt nicht mehr sprudelt, wenn wir nicht mehr im Fluss sind, spricht man auch konsequent von Erschöpfung oder eben vom Burnout.
    Burnout gibt es aber nicht nur in der Berufswelt, sondern auch in zwischenmenschlichen Beziehungen, in der Partnerschaft, in einer Gemeinschaft, in einem Verein, in einer Gemeinde. Keineswegs sind es nur Menschen, die zur Gefühlsarmut oder Gefühlskälte neigen, die in das lähmende Umfeld eines Burnout geraten können. Ursprünglich kommt der Begriff »Burn-out« von engl. to burn, brennen. Und gerade dort, wo Menschen brennen, wo sie voller Begeisterung und Idealismus sich für andere einsetzen, dort sind sie auch in Gefahr, auszubrennen. Der Begriff wurde nicht von ungefähr aus dem Milieu der sozialen Berufe heraus entwickelt. Er wurde in der Beschreibung von gesundheitlichen Problemen bei diesen Berufsgruppen in Studien erstmals verwendet. In solchen Berufen engagieren sich Menschen oft aus Idealismus für andere. Umso frustrierender ist es für sie, wenn sie dafür keinen Dank erhalten. Die Enttäuschung macht sie irgendwann bitter. Und wenn dann noch die mangelnde Anerkennung ihrer eigenen Vorgesetzten dazukommt, führt das dazu, dass ihr inneres Feuer erlischt und sie ausbrennen.
    Abwehr und Erschöpfung
    Wenn dann ein Freund den Burnout-Gefährdeten anspricht, wehrt er ab. Er schimpft auf die Firma oder auf die Belastung daheim. Die anderen sind schuld, dass es ihm momentan nicht so gut geht. Aber das wird sich schon wieder geben. Oder er findet Ausreden: Ja, momentan ist es etwas viel. Aber jetzt kommt bald der Urlaub. Dann wird alles wieder gut. Das ist jedoch eine Fehleinschätzung. Er geht in Urlaub, aber er erholt sich nicht. Er kommt vom Urlaub genauso angespannt zurück. Der Urlaub ist misslungen. Das Wetter war nicht so gut, die Pension hat nicht gehalten, was sie versprochen hat. Es gab Streit mit dem Ehepartner. Man hat nicht gut geschlafen. Die Probleme in der Firma, die innere Unzufriedenheit und die Zerrissenheit haben ihn auch im Urlaub verfolgt. Jetzt kehrt er zurück zur Arbeit und gerät in Panik, wenn er an alles denkt, was da erneut auf ihn einströmt. Die Panik äußert sich dann manchmal in Angstattacken. Oder aber man wird depressiv. Man denkt gar an Suizid. Man sieht keinen Ausweg mehr. Aber man will sich auch nicht eingestehen, dass man am Ende ist. Nur wenn gar nichts mehr geht, dann wagt man doch den Gang zum Arzt. Aber man sagt ihm nicht die ganze Wahrheit. Der Arzt soll einen nur mal eine Woche krankschreiben, dann wird es schon wieder gehen. Doch es geht nicht. Und ein guter Arzt wird sich nicht damit zufriedengeben, den Patienten nur krankzuschreiben. Er wird ihm die Diagnose »Burnout« stellen, oder, wie es in der konventionellen ärztlichen Sprache heißt, ihm eine Erschöpfungsdepression attestieren.
    Statt von »Burnout« sprechen wir im Deutschen in der Tat oft auch von »Erschöpftsein«. Das hängt mit dem Bild der Quelle zusammen, aus der wir schöpfen. Wir sind erschöpft, wenn die Quelle versiegt oder wenn die Quelle trüb geworden ist, wenn sie uns nicht mehr erfrischt, sondern nur noch als kleines Rinnsal in uns läuft. Das Bild des Flow, des Fließens, passt eher mit dem Bild des Schöpfens zusammen. Wenn wir aus inneren Quellen schöpfen, die unerschöpflich sind, werden wir nicht so leicht erschöpft sein.
    Bei der Verwendung des Begriffs zeigt sich auch eine Gefahr: Inzwischen spricht man gern bei fast jeder Belastung, die man beruflich oder privat erlebt, vorschnell von Burnout. Doch nicht jede zeitweilige Überlastung führt zum Burnout. Über die Unterscheidung von Stress und Burnout wird noch zu sprechen sein. In der Psychologie bzw. der Medizin ist »Burnout« bisher keine allgemeinverbindlich festgelegte Beschreibung eines klinischen Krankheitsbildes. Weil Burnout oft mit depressiven Verstimmungen verbunden ist, sprechen Psychologen manchmal lieber von Erschöpfungsdepression. Die Krankheit ist nach dieser Definition nicht Burnout, sondern die Depression, die aber durch die Erschöpfung hervorgerufen werden kann.
    Wir brauchen Selbsthilfe und Selbstfürsorge
    In diesem Buch geht es nicht nur darum, das Phänomen des Burnout zu beschreiben und wie Menschen es in verschiedenen Lebenszusammenhängen erfahren, sondern auch darum, konkrete Hilfen gegen diese dauerhafte Erschöpfung aufzuzeigen. Es geht dabei um Möglichkeiten der
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