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Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden

Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden

Titel: Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden
Autoren: Anselm Gruen
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um nicht in die Gefahr eines Burnout zu kommen?«
    Auch ihr habe ich geraten, was ich eben gesagt habe: Zunächst geht es darum, achtsam zu sein, genau zu analysieren, was uns so anstrengt. Ist es die Quantität der Arbeit? Sind es die unklaren Verhältnisse in der Firma? Sind es die vielen Entscheidungen, die zu treffen sind? Oder der Druck, der von der Firmenleitung ausgeht? Wer die genaue Ursache erkannt hat, kann sich überlegen, wie anders auf den Druck, auf die Unklarheit, auf die Erwartungen von außen zu reagieren wäre, ohne dass man sich erneut unter Druck setzt. Ich rate Menschen, die über Stress klagen, sie sollten schauen, wo sie sich abgrenzen und schützen müssen. Und ich habe der Frau ganz konkret vorgeschlagen: Wenn Sie nach Hause kommen, dann schließen Sie bewusst die Tür der Arbeit. Betrachten Sie Ihre Hinwendung zu den Kindern nicht als Arbeit. Freuen Sie sich vielmehr darauf, dass Sie eine Familie haben, dass die Kinder andere Aspekte in Ihr Leben bringen. Sie sollen nicht mit einem schlechten Gewissen herumlaufen. Sie sollen gar nicht so viel für Ihre Kinder und Ihren Mann tun. Sie sollen einfach nur da sein. Vertrauen Sie darauf, dass Sie so, wie Sie sind – ohne dass Sie viel leisten – ein Segen für Ihre Familie sind. Sie geben, was Sie können. Beten Sie darum, dass das, was Sie geben, für die Kinder zum Segen wird, dass es sie herausfordert, die eigenen Kräfte in sich zu entwickeln. Wenn Sie sich dünnhäutig fühlen, dann sorgen Sie besser für sich selbst. Umarmen Sie sich selbst. Nehmen Sie das verletzte und dünnhäutige innere Kind in Ihre Arme und gehen Sie liebevoll damitum. Erlauben Sie sich, so zu sein, wie Sie sind. Aber vertrauen Sie zugleich darauf, dass Gottes heilende Nähe Sie umgibt und Sie bewahrt vor der bedrängenden Nähe der Menschen, von ihren Ansprüchen und Erwartungen.
    Es ist wahrscheinlich, dass die Erfahrung, von der die Frau mir erzählte, nicht ungewöhnlich ist. Und wohl jeder Arbeitnehmer wird einmal sagen: Ich habe gerade Stress in der Firma. Wenn ich in der Firma Stress habe, so ist die erste Frage: Kann ich etwas an meiner Einstellung ändern? Und: Wie könnte ich anders reagieren?
    Vier Schritte, um mit Druck gut umzugehen
    Der erste Schritt ist: mit mir selbst in Berührung kommen. Beim Stress gebe ich äußeren Faktoren zu viel Macht über mich. Ich lasse mich von außen bestimmen und verliere die Beziehung zu mir. Ich komme mit mir selbst in Berührung, wenn ich meinen Atem spüre, meinen Leib spüre, wenn ich es genieße, bei mir zu sein. Dann kann ich mir vorsagen: Ich bin jetzt ganz bei mir, ganz in diesem Augenblick. Niemand will jetzt etwas von mir. Ich gehe auf die Arbeit, auf die Probleme zu. Aber ich lasse mich nicht treiben oder hetzen.
    Der zweite Schritt: Ich überprüfe meine Einstellung und befrage mich selbst. Möchte ich vielleicht bei allen beliebt sein, es allen recht machen? Bin ich bedürftig nach Zuwendung, Bestätigung, Anerkennung? Indem ich mir meine Bedürftigkeit eingestehe, kann ich sie auch relativieren. Ich darf mich nicht wegen meiner Bedürftigkeit oder Empfindlichkeitbeschimpfen. Dann erhöhe ich nur den Stress. Ich muss sie zugeben. Aber dann kann ich mich auch jetzt in diesem Augenblick davon distanzieren. Jetzt ist es mir nicht so wichtig, was die anderen von mir denken. Jetzt traue ich meinem eigenen Gefühl. Jetzt weiß ich mich von Gott getragen, von Gott angenommen. Das befreit mich von dem Druck, bei allen beliebt sein zu müssen.
    Der dritte Schritt: Ich frage mich, aus welcher Quelle ich schöpfe. Ist es die trübe Quelle von Perfektionismus, Ehrgeiz, Mich-Beweisen-Müssen? Vielleicht ist der Stress dadurch bedingt, dass ich aus einer trüben Quelle schöpfe. Dann könnte ich versuchen, durch all diesen trüben Quellen hindurch an die klare Quelle auf dem Grund meiner Seele zu gelangen. Die klare Quelle ist die Quelle des Heiligen Geistes. Sie könnte mich inspirieren, nach anderen Lösungen zu suchen und einen Weg zu finden, der gangbar ist.
    Der vierte Schritt: Ich überlege, wo die Arbeit objektiv zu viel ist, ob ich zu lange arbeite. Dann ist es meine Aufgabe, manches abzuschneiden und zu reduzieren. Viele sagen, dass das nicht gehe. Natürlich gibt es immer noch mehr zu arbeiten. Das gilt für den Haushalt genauso wie für die Arbeit im Büro. Mir selbst hilft, wenn ich den Stress als Belastung spüre, etwas ganz Einfaches. Ich begrenze einfach die Zeiten, in denen ich arbeite. Ich versuche, in
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