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Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden

Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden

Titel: Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden
Autoren: Anselm Gruen
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Selbsthilfe und Selbstfürsorge, um nicht krank zu werden. Dabei sind mir die Bilder wichtig. Negative Bilder können zum Burnout führen, gute Bilder zu aktivieren kann hingegen eine Hilfe sein, mich mit meinen inneren Quellen in Berührung zu bringen, aus denen ich schöpfen kann, ohne erschöpft zu werden. Dabei geht es um persönliche Bilder, aber auch um Bilder, die mir von außen übergestülpt werden, und um Bilder, die etwa die Institution prägen, in der ich lebe und arbeite. Bilder, die in der Gesellschaft hochgehalten und uns aus allen möglichen Kanälen, auch aus den Medien entgegenströmen, können den Burnout verstärken. Daher ist es wichtig, heilende und motivierende Bilder zu finden und zu verankern, die uns davor schützen, auszubrennen.
    Im Hintergrund unseres Tuns stehen oft Bilder, die uns stimulieren, anspornen und beflügeln sollen. Aber oft genug führen solche Bilder in die falsche Richtung und laugen aus: Leitbilder können uns auch verleiten, das Falsche zu tun. Es sind innere Bilder, aber auch »offizielle« Bilder, die von der Gesellschaft vorgegeben, von den Medien verbreitet oder in Firmenleitlinien festgeschrieben sind.
    Wir wollen in diesem Buch Bilder in ihrer doppelten Kraft, in ihrer aufbauenden aber auch auslaugenden Wirkungernst nehmen und sie befragen, wie sie auf uns einwirken, welche hemmende oder motivierende Kraft von ihnen ausgeht. Und es wird schließlich darum gehen, Bilder für uns zu finden, die den Flow beflügeln und neue Lust am Formen und Gestalten wecken, die Belastungen reduzieren und Potenziale in uns freisetzen, die helfen, Verantwortung zu übernehmen und Lust am Leben und am Arbeiten zu entwickeln.
    Bilder, Visionen, Visualisierungen, Rituale
    In der Psychologie unterscheiden wir zwischen Bildern, Visionen und Visualisierungen. C. G. Jung hat den Begriff des archetypischen Bildes geprägt. Archetypische Bilder zentrieren den Menschen auf sein Selbst hin. Sie haben eine heilende und ganzmachende Wirkung. Allerdings warnt Jung davor, sich mit archetypischen Bildern zu identifizieren. Denn dann wird man blind für seine eigenen Bedürfnisse, die man dann unter diesem Bild auslebt. Ein archetypisches Bild ist z. B. das des Helfers und des Heilers. Doch wenn ich mich beim Gespräch mit einem Hilfesuchenden mit dem Bild des Heilers identifiziere und meine, ich könnte den andern durch meine Nähe und Zärtlichkeit und Liebe heilen, merke ich gar nicht, wie ich mein eigenes Bedürfnis nach Nähe unter dem Deckmantel des archetypischen Bildes ausagiere. Das Bild des Heilers kann mich durchaus mit den heilenden Kräften meiner Seele in Berührung bringen. Dann ist es heilsam für mich und für den andern. Aber ich darf mich nicht mit diesem Bild identifizieren.Sonst – so sagt C.G. Jung – blähe ich mich innerlich auf. Es gibt eine seelische Inflation, die mich blind macht für meine eigene menschliche Begrenztheit.
    Nicht jedes Bild ist ein archetypisches Bild. Aber jedes Bild kann in verschiedener Intensität auf den Menschen wirken. Die Wirkung ist umso stärker, je mehr das äußere Bild auf innere Bilder stößt. Jeder trägt in sich innere Bilder, die sich in seiner Lebensgeschichte in ihm gebildet haben. Dabei sind die Bilder besonders wichtig, die uns als Kinder geprägt haben, denn sie sind besonders tief verwurzelt. Bilder bringen uns in Berührung mit dem Potenzial an Fähigkeiten, die in uns stecken, und mit der Quelle der Energie auf dem Grund unserer Seele.
    Von Visionen spricht man in zweifachem Sinn. Das eine sind die Visionen, von denen die Mystik berichtet. Es sind innere Bilder, die über uns kommen. Diese Visionen beschränken sich nicht auf ein Bild allein, sondern sind oft eine ganze Abfolge von Bildern, von Geschehnissen, die vor unserem inneren Auge ablaufen. Die Mystik berichtet von solchen Visionen, ist aber zugleich kritisch ihnen gegenüber. Denn sie kennt die Gefahr, sich mit solchen Visionen selbst in den Mittelpunkt zu stellen und sich als etwas Außergewöhnliches zu fühlen. In der Wirtschaft spricht man Visionen, die etwa eine Firma für ihre Zukunft haben sollte. Diese Visionen sind in die Zukunft gerichtet. Es sind Bilder, die das Ziel einer Firma beschreiben: In diese Richtung sollte sich die Firma entwickeln.
    Visualisierung ist eine psychologische Übung. Man spricht dabei auch von Imagination. Man stellt sich bestimmte Bilder vor und lässt sie auf sich wirken. Man stelltsich zum Beispiel vor, dass man über eine grüne Wiese
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