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Krafttraining

Krafttraining

Titel: Krafttraining
Autoren: Vladimir M. Zatsiorsky , William J. Kraemer
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Abtrainieren zustande. Bei Spitzensportlern gehen viele Trainingsfortschritte von einigen Wochen sogar innerhalb von Tagen verloren, wenn der Sportler das Trainieren unterbricht. Während der Wettkampfperiode können Spitzensportler nicht mehr als drei vollständige Ruhetage hintereinander einlegen (typisch sind höchstens ein oder zwei Tage).
    Trainingsbelastungen können hinsichtlich ihrer Größe grob wie folgt klassifiziert werden:
stimulierend – die Größe der Trainingsbelastung liegt über dem neutralen Niveau und positive Anpassungen werden eingeleitet;
stabilisierend – die Belastungsgröße entspricht der neutralen Zone, in der das erreichte Niveau der körperlichen Leistungsfähigkeit aufrechterhalten werden kann; und
abtrainierend – die Größe der Belastung führt zu einer Verringerung der Leistungswerte und/oder der funktionalen Möglichkeiten.

    Abb. 1.1: Abhängigkeit zwischen Trainingslast (Abtrainieren, Stabilisieren, Stimulieren) und dem Grad an körperlicher Leistungsfähigkeit. Die Rechtecke stellen die neutralen Zonen dar (Stabilisierungslast), denen nur geringe Veränderungen der Trainingslast entsprechen und bei denen sich das Leistungsniveau nicht grundlegend ändert. Beachten Sie den „Treppeneffekt“, der Veränderungen der Adaptationskurve bei Änderung des Trainingsstimulus anzeigt. Eine Trainingslast, die bei Spitzensportlern zum Abtrainieren führt, kann für Anfänger extrem hoch sein.
    Da die Vorbereitung von Spitzensportlern 8-12 Jahre in Anspruch nimmt, erfordert die ständige Zunahme der Trainingsbelastung, die für eine positive Adaptation notwendig ist, extrem anspruchsvolle Trainingsprogramme. Die Trainingsbelastung von Spitzenathleten ist ungefähr 10 × größer als die von Anfängern nach einem halben Trainingsjahr. So erreicht zum Beispiel der Jahresumfang von Spitzenskilangläufern 8.000-12.000 km. Anfänger dagegen bringen es auf 1.000 km. Gewichtheber bringen jährlich ungefähr 5.000 t zur Hochstrecke, Anfänger dagegen nur ein Zehntel bis ein Zwölftel davon.
    ÜBERLAST
    Eineiige Drillinge besaßen das gleiche Kraftniveau, jeder war in der Lage, eine 57,5-kg-Hantel einmal zu heben. Sie begannen, mit einer 50-kg-Last zu trainieren und hoben in einer Serie diese Last 5 × fehlerfrei. Nach einem Zeitabschnitt hatten sich die Sportler an die Trainingsbelastung angepasst, ihr Leistungsvermögen verbesserte sich und sie konnten die 60-kg-Hantel einmal heben. Ungeachtet des fortgesetzten Trainings erzielten sie allerdings keinen weiteren Leistungsfortschritt, weil sie sich an das Trainingsprogramm gewöhnt hatten.
    In dieser Situation trafen die drei Sportler unterschiedliche Entscheidungen. Sportler A entschloss sich, die Trainingsbelastung zu erhöhen (Hantellast, Anzahl der Wiederholungen in den Serien und Anzahl der Serien) oder die Übung zu wechseln. Die neue Last wirkte stimulierend für diesen Sportler und die Leistung entwickelte sich, Sportler B fuhr mit seiner Trainingsvariante fort und die Leistung veränderte sich nicht (stabilisierende Belastung). Sportler C verringerte die Trainingslast und seine Kraftleistung sank ab (Belastung für ein Abtrainieren).
Akkommodation
    Wenn Sportler ein und dieselbe Übung mit unveränderter Trainingsbelastung über einen längeren Zeitraum einsetzen, dann nehmen die Leistungsfortschritte ab ( s. Abb. 1.2 ).
    Dies ist eine Auswirkung des biologischen Gesetzes der Akkommodation, das oft als grundlegendes Gesetz der Biologie angesehen wird. Entsprechend diesem Gesetz nimmt die Reaktion eines biologischen Objekts bei gegebenem konstanten Reiz mit der Zeit ab. Akkommodation ist damit die Verringerung der Reaktion eines biologischen Objekts auf einen kontinuierlichen Reiz hin.
    Im Training stellen körperliche Übungen diesen Reiz dar, und die Antwort ist eine Leistungsverbesserung als Ergebnis der Anpassung. Mit zunehmendem Trainingsumfang oder zunehmender Dauer nimmt das Ausmaß der Anpassung ab – es handelt sich hierbei um das Prinzip des abnehmenden Ertrags . Bei Sportanfängern können bereits relativ geringe Trainingsbelastungen zu erheblichen Leistungsverbesserungen führen, während bei Sportlern mit mehrjähriger Erfahrung selbst gravierende Trainingsbelastungen nicht mehr unbedingt zu Leistungsveränderungen führen müssen.
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