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Krafttraining

Krafttraining

Titel: Krafttraining
Autoren: Vladimir M. Zatsiorsky , William J. Kraemer
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andere. Warum? Welches Vermögen haben Spitzenathleten, das es ihnen erlaubt, so hervorragend zu sein? Die inneren Faktoren, die die Muskelkraft bestimmen, liegen im Verborgenen. Folglich können sie nur durch physiologische Untersuchungen bestimmt werden. Wenn es uns möglich wird, diese zu ermitteln, ebnen wir den Weg für ein zielgerichtetes Training dieser leistungsbestimmenden Faktoren. Daher sind die Übungen und Methoden, denen sich an dieser Stelle zugewandt wird, mehr auf die spezifischen Zielstellungen gerichtet und weniger auf das Krafttraining im Allgemeinen. Dieses Kapitel stützt sich hauptsächlich auf Fakten und Theorien von Bewegungsphysiologen. Es werden zwei Hauptgruppen von inneren Faktoren diskutiert: muskuläre und neurale. Bei den muskulären Faktoren wird der Schwerpunkt auf den Muskelquerschnitt und dessen Gegenpol, das Körpergewicht, gelegt. Andere Faktoren, einschließlich Ernährung und Hormonstatus, werden ebenfalls kurz angerissen. Die intra- und intermuskuläre Koordination als neurale Mechanismen werden in späteren Abschnitten besprochen. Kapitel 3 ist unerlässlich für das Verständnis der Trainingsmethoden.

1 Basiskonzepte der Trainingstheorie
    Die Theorie des Krafttrainings ist Teil eines breiteren Wissensgebietes, der Trainingswissenschaft , auch Theorie des sportlichen Trainings genannt. Die Trainingswissenschaft beinhaltet die Hauptkomponenten der sportlichen Vorbereitung, einschließlich der Konditionierung (nicht nur von Kraft, sondern auch von Schnelligkeit, Beweglichkeit und anderen motorischen Eigenschaften), des Erlernens sportlicher Techniken und der Periodisierung. Überall in diesem Buch wird auf die Konzepte und Vorgehensweisen, die zum Grundbestand der Trainingswissenschaft gehören, ausführlich hingewiesen. Dieses Kapitel führt grundsätzlich in die Probleme des Trainings ein. Die Ideen und die Terminologie, die Sie hier vorfinden, werden auch im folgenden Text verwendet.
1.1 Adaptation als Grundgesetz des Trainings
    Wenn eine Trainingsmaßnahme korrekt geplant und realisiert wurde, so ist das Ergebnis des systematischen Übens die Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit, unter anderem auch der Kraft, da sich der Körper an die physische Belastung anpasst. In einem weiteren Sinn kann man unter dem Begriff Adaptation die Anpassung des Organismus an seine Umwelt verstehen. Wenn sich die Umwelt verändert, verändert sich auch der Organismus, um unter diesen neuen Bedingungen überleben zu können. In der Biologie bildet die Adaptationsfähigkeit eines der Hauptmerkmale von Lebewesen.
    Sportliche Übungen oder regelmäßige körperliche Tätigkeit sind ein sehr starker Adaptationsreiz. Beim Training besteht die Hauptzielstellung darin, spezifische Adaptationen auszulösen, um die Wettkampfleistung zu steigern. Das erfordert die Einhaltung eines sorgfältig geplanten und ebenso realisierten Trainingsprogramms. Von der praktischen Seite her sind während des sportlichen Trainings die vier folgenden Merkmale von erstrangiger Bedeutung für den Adaptationsprozess:
    UNMITTELBARE UND VERZÖGERTE TRAININGSEFFEKTE
    Unmittelbar nach einer Trainingseinheit kommt es in der Regel auf Grund der Ermüdung zu einem Leistungsabfall. Niemand erwartet, nach einem Übungssatz oder einer einzigen Trainingseinheit besser zu werden. Warum führen also mehrfache Trainingseinheiten zu einer Leistungsverbesserung? Es kommt zu einer Verbesserung, weil der Körper sich an die Trainingsbelastung anpasst.
die Reizgröße (Überlast),
die Akkommodation,
die Spezifik und
die Individualität.
Überlast
    Um positive Veränderungen im Zustand eines Sportlers hervorzurufen, muss beim Einsatz einer Übung eine Überlast zur Wirkung kommen. Anpassungen an das Training erfolgen nur, wenn die Größe der Trainingsbelastung das gewohnte Maß überschreitet. Im Trainingsprozess existieren zwei Wege, um Adaptationen auszulösen. Einer besteht in der Erhöhung der Trainingsbelastung (Intensität, Umfang) bei Beibehaltung der eingesetzten Übung, z. B. im Ausdauerlauf. Der andere Weg beinhaltet den Wechsel der Übung, vorausgesetzt, dass der Sportler an die neue Übung noch nicht gewöhnt ist. Wenn ein Sportler eine Standardübung mit unveränderter Trainingsbelastung über eine sehr lange Zeit ausübt, treten keine zusätzlichen Anpassungen ein, und das Niveau der körperlichen Leistungsfähigkeit ändert sich nicht wesentlich ( s. Abb. 1.1 ).
    Wenn die Trainingslast zu gering ist, kommt ein
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