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KR137 - Ich stürzte den Senator

KR137 - Ich stürzte den Senator

Titel: KR137 - Ich stürzte den Senator
Autoren: Ich stürzte den Senator
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Ermordung des Professors zu tun? Wer kann im Zusammenhang mit der Wahl an einem Tod des Professors interessiert sein? Wer hat sonst Interesse am Ableben des Professors? Hatte der Mann irgendwelche Feinde? Wenn ja, warum? Wie kam der Täter ins Zimmer? Oder hatte der Professor seine Zimmertür nicht abgeschlossen?«
    »Um Gottes willen!« stöhnte der Captain. »Hören Sie auf! Davon brummt einem der Schädel ja noch mehr, als wenn man einen Hieb darauf bekommt.«
    »Da sehen Sie mal, was ein Kriminalist alles wissen muß, um ein Verbrechen aufklären zu können«, grinste ich. »Die Leute im Kino stellen sich das immer so einfach vor und meinen, zu einem Kriminalisten gehöre vor allem viel Mut und die gute Beherrschung seines Revolvers. In Wirklichkeit müssen wir zuerst mal eine mordsmäßige geistige Arbeit leisten, bevor ein Gangster überhaupt vor uns Angst zu haben braucht. Ich melde mich bei Ihnen, Captain. Im Augenblick habe ich noch eine Menge zu erledigen.«
    Ich winkte ihm kurz zu, dann verschwand ich. Für mich war inzwischen eines ziemlich klargeworden: Die Burschen hatten auch Phil niedergeschlagen oder ihn sonstwie unschädlich gemacht, und dann hatten sie ihn mitgeschleppt. Und für mich konnte es gar keine andere Aufgabe geben, als Phil zu finden, und zwar je eher, desto besser.
    Zunächst raste ich mit meinem Jaguar zu unserem Distriktgebäude. Ich klopfte sofort an Mr. Highs Zimmertür. Ich hörte, wie er »Come in!« rief, und trat ein.
    »Morning, Chef«, sagte ich und schüttelte ihm die Hand.
    »Guten Morgen, Jerry«, erwiderte Mr. High. »Bitte, setzen Sie sich. Was gibt es Neues? Vor allem, wo ist Phil? Sie kreuzen doch nie ohne Phil auf!«
    »Das ist ja der wunde Punkt!« stöhnte ich. Dann erzählte ich der Reihe nach von den Ereignissen dieses Vormittags. Als ich geendet hatte, sah ich Mr. High fragend an.
    Der Chef trommelte mit seinen feinen, schlanken Fingern nervös auf die Tischplatte.
    »Zunächst sei der Ordnung halber klargestellt, daß Sie selbstverständlich den Auftrag haben, Phil zu suchen. Was Sie dabei über die Ermordung des Professors herausfinden können, das ist Ihre Sache. Welche Hilfe kann ich Ihnen sonst geben, Jerry?«
    »Ich weiß ja überhaupt nicht, wo ich anfangen soll«, gab ich kleinlaut zu. »Wie soll ich also wissen, welche Hilfe ich brauchen könnte?«
    »Lassen Sie den Kopf nicht hängen, Jerry«, meinte Mr. High. »Phil war schon so oft in sehr gefährlichen Situationen, daß Sie doch fast daran gewöhnt sein müßten. Fangen Sie einfach irgendwo mit Ihrer Arbeit an, die richtige Spur finden Sie dann fast von ganz allein.«
    »Und in der Zwischenzeit bringen die Kerle womöglich in aller Ruhe Phil um.«
    »Das ist sehr unwahrscheinlich, Jerry. Wenn Sie ihn hätten töten wollen, so hätten sie ihn nicht erst auf ihrer Flucht mitzuschleppen brauchen. Das wäre gleich auf der Treppe, wo Sie den Captain von der Stadtpolizei fanden, viel einfacher gewesen. Nein, nein, Jerry, die Burschen haben irgend etwas mit Phil vor. Und ich glaube, ich kann mir auch denken, was.« .
    »Nämlich?« fragte ich, und ich war gespannt wie ein Flitzbogen.
    Mr. High lächelte nachsichtig.
    »Jerry, wenn Sie sich durch Phils Verschwinden um Ihren Verstand bringen lassen, dann werden Sie ihn nie finden!« sagte er mit einem kleinen Vorwurf in der Stimme.
    Ich sah auf meine Zehenspitzen. Natürlich hatte Mr. High recht, aber es ging mir auch verdammt nahe, daß Phil in den Händen dieser Gauner sein sollte, denen ein Menschenleben ja nicht viel bedeutete, was durch die Ermordung des Professors und durch den Mordversuch auf seinen Diener ausreichend bewiesen war.
    »Sie werden uns erpressen wollen«, fuhr Mr. High fort. »Etwa in dem Stil: Stellt alle Nachforschungen nach dem Mörder des Professors ein, sonst wird es dem G-man Phil Decker schlecht ergehen.«
    »Und wenn unsere Überlegungen mal nicht zutreffen, wenn die Burschen gegen alle Vernunft Phil erst mitschleppen und dann doch umlegen?«
    Mr. High sah mich ernst an.
    »Dann, Jerry, dann erwarte ich von Ihnen, daß Sie sich nicht eher wieder bei mir sehen lassen, bis die Täter gestellt sind. Jerry, nun werden Sie doch mal wieder vernünftig«, sagte Mr. High dann. »Daß Ihnen etwas zustoßen kann, das wußten Sie doch vom ersten Tag an. Und Phil wußte es auch. Langsam müssen Sie sich an den Gedanken gewöhnen, daß auch ein G-man wie Sie oder Phil nicht unsterblich ist.«
    Ich stand auf.
    »Sie haben natürlich recht«,
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