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KOR (German Edition)

KOR (German Edition)

Titel: KOR (German Edition)
Autoren: Max Pechmann
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zurück zum eigentlichen Thema. Was ist mit Maggie Hodge und Simon Radcliffe?“
    John Arnold drückte auf Enter, doch die Internetverbindung kam noch immer nicht zustande. „Verdammter Mist. Maggie Hodge? Sie arbeitete fr ü her als Notärztin. Sie ist extreme Bedingungen gewöhnt. Leidenschaftliche Bergsteigerin. Unter anderem gehörte sie zu einem internationalen Rettung s team im Himalaja. Ihre Freundin ist bei einer Bergtour in den österreich i schen Alpen ums Leben gekommen. Seitdem erklimmt sie jedes Jahr die Ste l le des Unglücksorts. Sie ist absolut zuverlässig. Und falls Sie mal sterben sol l ten, bringt Sie Maggie garantiert wieder zurück zu den Lebenden. Simon Radcliffe hat erst vor zwei Jahren seinen Abschluss gemacht. Seine Spezialität sind Extremophile. Falls Sie nicht wissen, was das ist, fragen Sie ihn lieber selbst. Als Student hat er zweimal die Antarktis besucht. Er ist zwar jung, aber kennt sich aus.“
    „Die Frage, die ich mir stelle, lautet: wieso einen Biologen? Ich hätte mir eine Handvoll Spürnasen aus Ihrer Abteilung verschafft und mit denen die Station auseinandergenommen.“
    „Beide wurden mir empfohlen. Maggie ist eine hervorragende Ärztin. Und sollten wir tatsächlich irgendwelche Spuren entdecken, so wäre Simon Radcliffe durchaus in der Lage, sie chemisch oder sonst wie zu analysieren. Z u dem dürfte Sie freuen, dass Simon kein Skeptiker ist, sondern immerhin ein Faible für Kryptozoologie aufweist.“
    „Das ist besser als nichts“, erwiderte Chad .
    Plötzlich wurde die Tür aufgerissen.
    Ein kräftiger Mann in weißer Tarnkleidung stand davor und starrte aufg e regt in seine Richtung. Er hatte schwarzes, kurz geschorenes Haar und das Gesicht eines Preisboxers.
    „Können Sie nicht anklopfen, Richards?“
    Sam Richards leitete die Spezialeinheit, die sie zu KOR begleiten sollte. Bis vor vier Jahren war er noch Offizier in der US-Army gewesen. Er hatte in Mexiko gegen Drogenkartelle gekämpft. Chad wusste nicht, aus welchem Grund er den Dienst quittiert hatte. Sicher war nur, dass Richards keinerlei Makel in seiner militärischen Karriere aufwies. Für viele Soldaten galt er sogar als Vorbild.
    „Tut mir l eid, Sir. Es geht um die Funksignale . “
    John Arnold wirbelte auf seinem Stuhl herum. „Was ist damit?“
    „Jacobson hat sie entschlüsselt.“

2

    Bert Jacobson arbeitete als Toningenieur im Bereich Kommunikationstechnik am MIT und hatte stets die neuesten Geräte zur Verfügung. Sein aufgedu n sener, unrasierter Kopf füllte den Bildschirm im Funkraum aus. Von Rei n lichkeit schien Jacobson nicht allzu viel zu halten. Seine fettigen Haare hingen ihm wie die Fasern eines nassen Putzlappens ins Gesicht.
    Yui war froh, ihm nicht die Hand schütteln zu müssen.
    Aufgrund des schlechten Wetters kam es bei der Übertragung immer wi e der zu kurzen Störungen.
    „Hoffentlich hab ich euch nicht aus den Federn geholt.“
    Yui überraschte seine schrille Stimme. Sie stand neben Chad und beobac h tete die teils stockenden Bewegungen. „Auf jeden Fall hat sich das Aufstehen gelohnt. Ich hab tatsächlich so etwas wie Sinn in das Ganze bringen können. War ein bisschen mühsam …“
    „Mr. Jacobson, mich würde es freuen, wenn Sie uns die dechiffrierte Me l dung endlich vorspielen würden“, unterbrach ihn Julia. In ihrer Miene spi e gelten sich Ungeduld, Angst und Sorge. Ihre Hoffnung, endlich ein unerwa r tetes Lebenszeichen ihres Vaters zu erhalten, war beinahe zum Greifen. Trotzdem Yui Julia nicht ausstehen konnte, tat sie ihr in diesem Moment irgendwie leid.
    Julias Dazwischenfahren verunsicherte Bert kein bisschen. Er strich sich g e lassen eine der fettigen Strähnen aus dem Gesicht. „Ich habe ein paar neue Master anlegen und ordentlich filtern müssen, bis endlich etwas Brauchbares zu hören war. Macht euch am Besten ein eigenes Bild davon.“ Er beugte sich vor und hantierte an einem Schalter.
    Aus den Lautsprechern des Funkraums drang ein intensives Rauschen. Nach einigen Sekunden durchbrach ein seltsames Flüstern dieses Geräusch. Daraufhin hörte Yui eine nasale, verzerrte Stimme.
    „Daehetiw nalla. Elkirt drawets. Kir Lahsram. Senoj harobed.“ Es folgte e i ner Reihe weiterer Wörter, die genauso unverständlich klangen wie die er s ten. Zwischen den Lautfolgen gab es jeweils kurze Pausen. Die einzelnen Silben wurden von dem Sprecher gedehnt. Yui zählte 40 Wörter, bevor das Ra u schen zurückkehrte. Danach wiederholte die Stimme die Silben in
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