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Kopfgeldjagd

Kopfgeldjagd

Titel: Kopfgeldjagd
Autoren: Florian Homm
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zusätzlichen Gewinn zu erzielen und gleichzeitig süße Rache zu üben. Warum Schwierigkeiten und Verlust nicht in eine gewinnbringende Sache verwandeln? Bronco denkt sich, Homm kann sich kaum an die Behörden um Hilfe wenden. Die Jagdsaison ist eröffnet und ich hole mir die Trophäe, bevor es andere tun. Bronco ist jedoch gefährlich, weil er berechnend, ziemlich intelligent und absolut gnadenlos ist. Freunde und Familienangehörige wurden telefonisch belästigt und bedroht. Ich wünschte, er würde begreifen, dass mein Vermögen auf ein Almosen zusammengeschrumpft ist. Giorgio kann das zweifelsfrei bestätigen. Schließlich hat er für mich mit erheblichen Summen hantiert. Ich fordere Bronco auf, vor Gericht um sein Geld zu kämpfen. Er hat seine Immobilie in gutem Glauben verkauft, und es gab überhaupt keine Möglichkeit, dass er irgendwie hätte erfahren können, dass die Herkunft dieses Gelds verdächtig sein könnte, noch könnte irgendjemand jemals beweisen, dass diese 800.000 Dollar nicht das Ergebnis vollkommen legitimer Handlungen waren.
    Die anderen potenziellen Kunden der Kopfgeldjäger, die in dem Video mit dem Geld herumspielen, könnten durchaus ehemalige oder aktuelle Verwaltungsratsmitglieder und hochrangige Führungskräfte meines ehemaligen Arbeitgebers ACMH sein. Es ist durchaus denkbar, dass die Direktoren und Topmanager 50 Millionen Dollar aus dem Verkauf von ACMH-Aktien und der Ausübung von Aktienoptionen erzielten – vielleicht sogar noch weitere Millionen in Vergütung, Dividenden und Bonuszahlungen erhielten. Die meisten von ihnen dürften über meine angeblich fragwürdigen Geschäfte, die von mir gekauften Mini-Aktien und meine Beteiligung am Maklerhaus in Los Angeles genau Bescheid gewusst haben oder es zumindest geahnt haben. Diese ehemaligen Direktoren mussten eine Fassade der Unschuld wahren und die gesamte Schuld auf mich abwälzen. Sie, die angeblich von nichts wussten, könnten nämlich der groben Vernachlässigung ihrer Aufsichtspflichten oder zumindest des Alzheimer-Syndroms überführt werden. Als die unbefleckten neuen Direktoren dem Verwaltungsrat von ACMH beitraten, hatten die alten Direktoren zwei Möglichkeiten. Sie konnten zugeben, dass sie über alles Bescheid gewusst hatten, oder sie konnten ein Lügengespinst aufbauen. Ersteres hätte sie vor Gericht gebracht. Ihre einzige Überlebenschance bestand darin, mit dem Finger auf mich zu zeigen und jedes Wissen über meine Handlungen zu leugnen, um ihre Glaubwürdigkeit zu wahren und ihr Geld zu schützen. Kein Wunder, dass sie derartige Lügenmärchen zusammengesponnen haben. Es wird kaum jemanden überraschen, dass ich angesichts dieser gewaltigen institutionellen Tatsachenverschleierung und der Überfülle an öffentlichen Lügen heikle Dokumente in Sicherheit gebracht habe, die von weitaus finstereren Aktivitäten berichten. Ich bin kein Denunziant, aber sollte ich eines unnatürlichen Todes sterben, werden diese Dokumente veröffentlicht.
    Nur Narren und Leute, die keinen blassen Schimmer von Bankwesen und Fondsverwaltung haben, würden ACMHs öffentliche Beteuerungen glauben, sie hätten keine Ahnung gehabt, dass ich in amerikanische Microcaps investiert hatte und an einem Maklerhaus mit Sitz in den USA beteiligt war, und dass all das ohne ihr Wissen und ihre Einwilligung geschah. Ich bin verblüfft, wie absolut naiv und beschränkt die Journalisten in ihrer Berichterstattung über diese Geschichte gewesen sind. Die angeblich versteckten Informationen waren entweder öffentlich und/oder Dutzenden von Mitarbeitern und Direktoren, mehreren externen Mittlern und sogar Regulierungsbehörden uneingeschränkt elektronisch zugänglich! Wenn ich vor Gericht aussagen müsste, hätten einige dieser Typen einiges zu verlieren: ihren Ruf, ihr Geld, ihre Beziehungen, ihren Status und möglicherweise ihre Freiheit. Die neueren ACMH-Direktoren haben Millionen damit verbrannt, mich zu verklagen und zu verfolgen, ohne irgendetwas vorzuweisen zu haben. Nach meinem Ausstieg haben die ACMH-Fonds eine erbärmliche Performance hingelegt und Kunden haben viele 100 Millionen Dollar verloren. Die Anwälte von ACMH haben schon vor dem YouTube-Video nach mir gesucht. Angesichts ihres Verhaltensmusters könnten sie genau wie Bronco hinter der jüngsten globalen Menschenjagd stecken.
    Das ACMH-Szenario unterscheidet sich jedoch vom Bronco-Szenario. Würden die Fakten und die wahren Ereignisse jemals im Rahmen meiner Zeugenaussage und
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