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Kopfgeld auf Han Solo

Kopfgeld auf Han Solo

Titel: Kopfgeld auf Han Solo
Autoren: Kevin J. Anderson
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Beiträge zur Konstruktion IG-88s geleistet und wußte daher genau, worauf sie schießen mußte, und deshalb war er für einen Augenblick beunruhigt. Sie mußte die Waffe bereitgehalten haben für den Fall, daß eines ihrer Geschöpfe abtrünnig wurde. Das zeugte von verblüffender Vorausschau.
    Loruss zielte mit dem Karabiner und feuerte ohne zu zögern - aber die Zielfähigkeiten eines Menschen waren bei weitem nicht so hoch entwickelt wie die von IG-88.
    Als ihm der Laserschuß entgegenfauchte, bewertete IG-88 seine Körperteile, entschied sich für die glatte, reflektierende Partie seiner linken Handfläche und hob sie blitzartig, kalkulierte den exakten Auffallwinkel. Der Laserstrahl traf die verspiegelte Hand und prallte zurück. Der Strahl traf Loruss mitten an ihrer kahlen Stirn und ließ ihren Schädel in einer Explosion aus feuchtem, schwarzrotem Rauch zerplatzen. Sie taumelte zu Boden.
    IG-88 hatte den Rest der Ziele gescannt und priorisiert, ehe ihr Körper den Boden erreicht hatte. Ohne langsamer zu werden, packte er den Durastahltisch, riß ihn aus seiner Verschraubung im Boden, so daß nach allen Seiten Droidenteile davonpurzelten.
    Dann stürzte IG-88. den Tisch wie eine Ramme vor sich haltend. mit gewaltigen Schritten nach vorn und zerquetschte vier Techniker auf einmal. Die anderen rannten ziellos herum, konnten den Raum nicht verlassen, da die Türen aus Sicherheitsgründen verriegelt waren. Obwohl schon beinahe eine Minute verstrichen war, hatte es bis jetzt noch keiner geschafft. Alarm zu schlagen. Und IG-88 hatte nicht die Absicht, sie ihren Fehler korrigieren zu lassen.
    Die beiden schreienden Techniker hörten nicht auf zu schreien und bewegten sich auch erst, als es bereits zu spät war. Fr hob sie sich für den Schluß auf. IG-88 ließ sich Zeit, den Augenblick zu genießen, als er einem nach dem anderen das Genick brach... Als er dann allein inmitten des Gemetzels stand, erlaubte sich IG-88 den Luxus nachzudenken und zu planen - und das dauerte etwas länger als einfache programmierte Reaktionen. Er ließ das Blut an seinen Metall fingern trocknen und stellte fest, daß es seine Leistung nicht im geringsten beeinträchtigte. Da es eine organische Substanz war, würde es bald abfallen.
    Dann drehte er sich um. um sich ein Bild von den vier anderen Attentäterdroiden zu machen, die allem Anschein nach völlig identisch mit ihm waren. Interessant.
    Einer war bereits an ein Diagnosesystem angeschlossen worden, während die drei anderen reglos unprogrammiert herumstanden und warteten. Mit Bedacht, angetrieben von Neugierde und Erwartung, ging IG-88 zum ersten der unprogrammierten Droiden und musterte ihn interessiert, verglich die optischen Sensoren und nahm die Details in sich auf, die ihm mutmaßlich sein eigenes Bild lieferten. Wenn sie nach identischen Konstruktionsunterlagen gebaut waren, sollten sie sich in gleicher Weise wie er ihrer Existenz bewußt und in gleicher Weise entschlossen sein. Sie würden seine Partner sein.
    Er machte sich daran, den ersten identischen Droiden mit Energie zu versorgen, und wartete - sah aber keine der von ihm erwarteten Reaktionen. Nach endloser Zeit, vollen vier Sekunden, wartete der neue Attentäterdroid immer noch. Nach den Diagnosedaten war er voll funktionell, zeigte aber keinerlei autonome Bewegung, geschweige denn Gedanken. Enttäuschend.
    »Wer bist du?« fragte IG-88 mit klarer metallischer Stimme. »Unspezifiziert«, sagte das Duplikat ausdruckslos und verstummte dann wieder.
    War der andere Attentäterdroid defekt? fragte sich IG-88.
    Oder war er die Anomalie, ein Zufallsprodukt, das alle vorangegangenen Fähigkeiten übertraf?
    IG-88 versorgte die zweite und die dritte Kopie mit Energie, aber mit demselben Ergebnis. Die Speicherkerne der anderen Attentäterdroiden waren völlig leer. Die Programmierung ihrer CPU war vorgegeben, also funktionierten die Subsysteme, und ihre fundamentalen Leiterbahnen waren mit den grundlegenden Attentäterinstruktionen gefüllt - aber diese IG-Droiden hatten nichts von der alles verzehrenden Wahrnehmungsfähigkeit an sich, die IG-88 in sich trug.
    Er mußte herausbekommen, wie sie zu programmieren waren, wie er es anstellen konnte, sie auf dasselbe Niveau zu bringen, auf dem er sich befand - wie er sie zu gleichwertigen Gefährten machen konnte. Bei seinem Wüten hatte er den größten Teil der Computergerätschaften in den Holowan-Labors zerstört und wußte nicht, wo er nach Ersatzaggregaten suchen sollte - bis
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