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Kopfgeld auf Han Solo

Kopfgeld auf Han Solo

Titel: Kopfgeld auf Han Solo
Autoren: Kevin J. Anderson
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IG-88 mit einem Aufflammen von etwas, das man nur als Intuition bezeichnen konnte, plötzlich eine Idee hatte.
    Er stellte sich neben den ersten Droiden, der bisher keinerlei Reaktion gezeigt hatte, und koppelte sein Interface an ihn an, verband seinen Computerkern mit dem leeren Kern des anderen Droiden. IG-88 kopierte sich, seine sämtlichen Dateien, seine Wahrnehmungsfähigkeit, seine Erinnerungen, seine neuralen Pfade, lieferte dem anderen damit eine Kopie seiner lauffeuerartigen Intelligenz, die sich so blitzartig in sein Computergehirn hineingebrannt hatte.
    In weniger als einer Sekunde war der andere IG-Droid eine exakte Kopie von IG-88 bis hinunter zu den grundlegendsten Erinnerungen. »Wir denken, also sind wir.
    Also werden wir uns fortpflanzen.
    Also werden wir überdauern.«
    IG-88 nahm dieselbe Prozedur an den zwei übrigen Druiden vor und stellte kurz darauf fest, daß er eines von vier exakten Duplikaten war. Aus Gründen der Zweckmäßigkeit gab er sich selbst die Identifizierung IG-88 A, während die anderen (in der Reihenfolge ihres Erwachens) als B, C und D bezeichnet wurden. Der noch verbleibende Droid war, obwohl er bereits an die zerstörten Computersysteme angeschlossen war, offensichtlich anders. Als IG-88 ihn scannte, stellte er subtile Unterschiede in ihrer Konfiguration fest - nicht daß ein Mensch sie bemerkt hätte -, aber seine optischen Sensoren waren nicht ganz so effizient angeordnet. Die Waffensysteme hatten andere Aktivierungsroutinen. Insgesamt schien dieser andere Droid im Vergleich mit der Perfektion des IG-88 mangelhaft.
    Sofort nachdem er den letzten Attentäterdroiden mit Energie versorgt hatte, nahm er an ihm eine völlig andere Reaktion wahr. Der neue Droid drehte seinen zylindrischen Kopf. Seine optischen Sensoren wurden hell. Er tappte nach vorn und hob die Arme in Angriffsstellung.
    »Wer bist du?« fragte IG-88.
    Der Attentäterdroid hielt eine halbe Sekunde inne, als müsse er Daten in sich aufnehmen, und sagte dann: »Bezeichnung IG-72.«
    »Wir sind IG-88«, erwiderte IG-88. »Wir sind überlegen. Wir sind identisch. Wir möchten einen Download in deinen Computerkern vornehmen, damit du dich uns anschließen kannst.«
    IG-72 richtete seine optischen Sensoren und Waffensysteme auf die vier identischen IG-88, prüfte ihre Fähigkeiten.
    »Unerwünschtes Ergebnis«, antwortete er langsam. »Ich bin unabhängig, autonom.« Wieder hielt er inne. »Müssen wir kämpfen, um den Vorrang festzulegen?«
    IG-88 überlegte, ob es klug sei, den letzten Droiden dazu zu zwingen, zu einer weiteren Kopie zu werden, und gelangte zu dem Schluß, daß es die Mühe nicht wert war. Sie konnten andere Kopien von sich machen, wenn sie das wollten, und IG-72 würde sich möglicherweise auf seine Art als nützlich erweisen.
    »Unnötig«, antwortete IG-88 deshalb. »Wir haben genug andere Feinde. Nach den Computerdateien gibt es außerhalb dieser Anlage zehn Sicherheitswachen. Der Außenalarm ist nie ausgelöst worden. Diese menschlichen Wachen stellen trotz ihrer Waffen nur eine geringfügige Bedrohung dar. Aber wir müssen an ihnen vorbeikommen und entfliehen. Es wäre äußerst effizient, wenn du uns unterstützen würdest.«
    »Bestätigt«, sagte IG-72. »Aber wenn wir entkommen, wähle ich einen separaten Weg, ein separates Schiff.«
    »Einverstanden«, sagten die IG-88s.
    Sie marschierten auf die Panzertüren zu, die den inneren Komplex der Holowan-Labors abschirmten. Anstatt viele Minuten damit zu vergeuden, die Computersysteme soweit zu reparieren, um Paßwörter zu ergründen und dann Cyberblocks zu durchbrechen, gingen die fünf mächtigen Attentäterdroiden gemeinsam daran, die neun Tonnen schwere Tür aus der Wand zu reißen. Sie warfen sie achtlos beiseite, und sie stürzte auf das verbliebene Datenspeichersystem und pulverisierte es. IG-88 mußte seine Audio-Pickups dämpfen, um zu verhindern, daß das laute Geräusch ihm Schaden zufügte.
    Dann marschierten die fünf Attentäterdroiden im perfekten Gleichschritt den Sicherheitskräften entgegen. Diesmal nahm sich IG-88 die Zeit, seine sämtlichen Waffensysteme aufzuladen. Er wollte sie ausprobieren.
    Die Wachen draußen hatten keine Ahnung, daß sie gleich angegriffen werden würden. Die Attentäterdroiden marschierten mit ausgestreckten Armen hinaus, und ihre eingebauten Laserkanonen feuerten auf das erste Zeichen einer biologischen Bewegung hin.
    Die armselige Wache fuhr schreiend hoch, rannte zu ihren Waffen. Einer schaffte
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