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Kopf hoch, Freddie

Kopf hoch, Freddie

Titel: Kopf hoch, Freddie
Autoren: Mary Scott
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ihr jegliche Feier unsympathisch war, auf der sie nicht die Hauptattraktion darstellte. Doch hätte sie pflichtschuldigst an Angelas Trauung teilgenommen, wäre da nicht Maxwell gewesen. Ihn wiederzusehen war undenkbar — und ihn hätte die Situation insgeheim belustigt. »Liebling, ich bedaure es sehr, daß ich an deinem schönsten Tag nicht bei dir sein kann«, sagte sie zu Angela.
    Diese erwiderte ruhig: »Ach was, es wird nicht viel los sein. Ich bin keine strahlende Braut. Freddie wird mir den Wind aus den Segeln nehmen, und wenn du auch noch da wärst, hätte ich einen noch schwereren Stand.«
    Alicia lächelte beglückt. Ja, es war selbstloser, wenn sie wegblieb. »Wahrscheinlich würde es für alle eine Belastung. Man muß an die anderen denken. Dein schönster Tag darf durch nichts gestört werden.«
    Angela brachte es zu einem stoischen Lächeln. Sie konnte es kaum erwarten, am Abend Stephen anzurufen und ihm zu sagen, daß sie nun bald heiraten konnten.
    Drei Tage vor der Hochzeit war der Scheidungstermin bei Gericht. Alles ging glatt über die Bühne. Langjährige Trennung in beiderseitigem Einverständnis. Alicia war wunderschön und wirkte sehr würdevoll. Diese Prüfung fiel weniger anstrengend aus, als sie befürchtet hatte. Maxwell wurde von seinem Anwalt vertreten, und der Fall war in kurzer Zeit erledigt. Als Alicia das Gerichtsgebäude verließ, waren zwei Kameras auf sie gerichtet, wobei ihr angenehm bewußt war, daß sie so blendend wie möglich aussah. Tags darauf reiste sie in den Süden.
     
     

3
     
    Angela und Stephen wurden an einem wolkenlosen Tag Anfang April getraut. Die unerwartete Ankunft zweier Gäste eine Stunde vor der Trauung gestaltete das Ereignis noch fröhlicher. Als es an der Wohnungstür klopfte und Freddie öffnete, standen ihr Bruder Bill und Nick Lorimer draußen.
    »Ihr beiden? Ich kann es kaum glauben. Wunderbar! Zwei Brüder — einer für Angela, einer für Stephen! Wie seid ihr hergekommen, und vor allem warum?«
    »Ich kam aus rein brüderlichen Gründen«, erklärte Bill gutgelaunt, »und habe Mr. Morice gesagt, ohne meine Anwesenheit sei die Hochzeit nicht legal. Aber ich muß schon sagen, es war eine Riesenüberraschung, als ich Nick auf dem Flughafen begegnete, ebenfalls im Hochzeitsfieber. Ärgerlich, daß wir beide mit der Nachmittagsmaschine wieder zurück müssen. Im Moment haben Buchhalter eine verdammt schwere Zeit.«
    »Aber sie haben es lange nicht so schwer wie Düngerpiloten«, warf sein Begleiter ein. »Jetzt, im Herbst, ist vielleicht die Zeit, wo es Komplikationen mit der Einkommensteuer gibt, es ist aber sicherlich auch die Zeit, da jeder Farmer sich denkt: >Ach du Schreck, bald kommt der Winter, und wir sind knapp an Futtermitteln. Und Düngemittel brauchen wir auch noch!< Und wie alle Farmer ruft er an und erwartet, daß die Flugzeuge bereits am nächsten Morgen da sind. Aber bei mir war es wie bei Bill ein Riesenquantum Bruderliebe, also habe ich die Frühmaschine genommen, muß aber nachmittags zurück. Doch wo ist die Braut? Ganz scheu in ihrer Kammer verborgen?«
    »Sie zieht sich um — wenigstens hoffe ich das. Ich muß mich auch noch umziehen, macht euch deshalb selbst Kaffee. Die Braut dürft ihr vor der Kirche nicht mehr sehen. Aber sagen muß ich es ihr.« Und sie lief davon und rief: »Angela, rate mal, wer da ist! Aber du darfst nicht rauskommen und nachsehen. Das gehört sich nicht.«
    »Unsinn«, reagierte die Braut unelegant und kam rasch aus ihrem Zimmer, reizend anzusehen in ihrem Hochzeitskleid. »Meine Lieben, welch himmlische Überraschung! Einfach heldenhaft von euch. Wenn wir das gewußt hätten, dann hätten wir euch als Trauzeugen und Brautführer genommen. So haben wir eben Jonathan und Ken Suter von der Universität genommen.«
    »Ein wahrer Segen«, sagte Bill offenherzig. »Ich hasse dieses Amt. Wer ist die zweite Brautjungfer?«
    »Jane Warner, auch von der Universität. Sie wird dir gefallen. Jetzt mache ich rasch Kaffee, während Freddie sich umzieht.« Und damit band sie sich eine Schürze um und füllte die Kaffeemaschine.
    »Hör mal, altes Mädchen«, widersprach Nick, »das verstößt gegen die Sitte. Sehr unpassend, daß du uns bedienst. In diesem Kleid siehst du übrigens famos aus. Warte, gib her. Wäre ja noch schöner, wenn Flecken auf dein Brautkleid kommen. Angela, ich wußte ja immer, daß du hübsch bist — aber heute bist du eine Schönheit.«
    Sie lachte. »Danke. Es stimmt zwar nicht, hört sich
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