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Kopf frei

Kopf frei

Titel: Kopf frei
Autoren: Ute Lauterbach
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Situation, weshalb zu lachen kein Verbrechen ist.« Wenn wir weder auf eigene Kosten noch die anderer lachen, dann kennt dieser Trainingspunkt keine Ausnahmen . Sich im Lachen zu beschränken oder zurückzuhalten ist Gotteslästerung – zumindest stelle ich mir vor, dass ein überzeugender Gott so fühlte. Der einzig denkbare Frust bei dieser Übung ist, nicht in den Spaß zu kommen, den Mut zur fantasievollen Spinnerei nicht aufzubringen, das freundliche Necken nicht zu wagen ... Hier gilt dann wieder: Mit kleinen Schritten zu beginnen ist besser, als sich mit großen Ansprüchen zu geißeln.
    Als Trainingshinweise mögen die folgenden Fragen dienen, die wir uns zum leichteren Einstieg ins Quatschmachen und in die Fantasiererei vorlegen können:
► In welchem Umfeld, mit welchen Menschen, bei welcher Tätigkeit, durch welche Impulse wird meine Fantasie angeregt?
► Wodurch kommen meine kreativen Seiten auf Touren?
► Mit wem kann ich besonders leicht lachen?
► Wie wäre mein Leben, wenn ich es nicht ernst nähme?
► Wie lebte ich, wenn ich alles lustig fände?
► Welche schlimmsten Auswirkungen könnte mein Quatschmachen haben? Sind meine Befürchtungen realistisch?
► Welche Fragen müsste ich stellen und beantworten, um dem Schweren in meinem Leben zu Leibe zu rücken?
► Was machte ich anders, wenn ich Fettnäpfe nicht mehr vermiede, sondern aufsuchte?
► Was verliere ich, wenn ich mein Ansehen verliere? Was gewinne ich?
    Und überhaupt: Wenn Sie sich im Quatsch verloren und totgelacht haben, wissen Sie, wer Sie sind.
    Hugo neben der Spur
    HUGO:
Lotti, das ist mein liebster Trainingspunkt.
LOTTI:
Wieso?
HUGO:
Weil Spaß- und Quatschmachen so unmittelbar erfreuen. Mich und andere.
LOTTI:
Und fällt’s dir leicht?
HUGO:
Ich muss es richtig üben. Oft vergesse ich es einfach.
LOTTI:
Wie übst du genau?
HUGO:
Am Morgen sage ich mir: »Heute Lachtag!« Ich achte auf das Komische. Davon gibt es viel mehr, als mir bewusst war. Ich sage absurde Sätze mit ernster Stimme.
LOTTI:
Gib mal zwei Beispiele.
HUGO:
»Wer sich im Kühlschrank verläuft, braucht ein Ticket in die Karibik.« Oder: »In Anbetracht der Tatsache kann ich es nicht außer Acht lassen.«
    Lotti lacht.

     
    ??? FRAGEN UND ANTWORTEN
    Was ist, wenn ich durch meine Quatschmacherei nicht mehr ernst genommen werde?
    Eine Antwort liegt in folgender Gegenfrage: Können Sie sicher sein, ernst genommen zu werden, wenn Sie immer ernst, sachlich und seriös sind? Wenn Sie zum Beispiel an den geschäftlichen Bereich denken, so ist doch allgemein bekannt, dass das Gleitmittel zum größeren Geschäft immer in einem guten Kontakt liegt. Und der ist mit Humor leichter zu erreichen als mit weltmännischer Ernsthaftigkeit. Und wenn nicht, dann hatten Sie immerhin Ihren Spaß.
     
    Fühlen andere sich durch mein Quatschmachen nicht verarscht, sodass der Kontakt gestört ist?
    Das kommt drauf an, wie Sie Spaß machen. Wenn Sie dies auf Kosten anderer machen, dann fühlen diese sich natürlich verletzt. Wenn Ihr Spaßmachen Sie selbst beflügelt, ist es im positiven Sinne meist ansteckend.
     
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein zwanghaft gemachter Spaß wirklich witzig und damit gegenwartsfördernd ist. Ist das nicht etwas konstruiert? Da sitze ich mit Ihnen im selben Boot. Ein zwanghaft gemachter Spaß ist nicht witzig. Und auf Befehl zu lachen oder lustig zu sein, gelingt wahrscheinlich noch nicht einmal dem Rheinländer.
     
    Das ist für mich eine Zwickmühle. Einerseits heißt der Trainingspunkt »Quatsch machen, fantasieren, einander necken« – ich will es also bewusst trainieren – und andererseits geht’s nicht auf Kommando.
    Es geht nicht darum, künstlich zu lachen, wenn mir überhaupt nicht nach Lachen zumute ist. Das wäre ganz gewiss nicht im Sinne dieses Kommunikationsmodells, dem es auf der ganzen Linie um Authentizität geht. Die Absicht bei diesem Trainingspunkt besteht darin, sich im Leichten, im Lustigen, im Absurden, im Quatsch regelrecht einzuüben, wenn die Stimmung es erlaubt.
     
    Ich habe aber wirklich Angst davor, mich lächerlich zu machen.
    Die Bereitschaft, sich lächerlich zu machen, erfordert wirklich Größe, über die nur die allerwenigsten Menschen verfügen. Wer sich bewusst blamieren kann, ist in der Lage, auf erstaunliche Weise von sich abzusehen.

     
    Ist das Wachstum?
    Das ist schon das Ergebnis von Wachstum.
     
    Ich finde diesen Trainingspunkt wirklich erlösend, gerade wenn ich an bestimmte langweilige
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