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Kopernikus 2

Kopernikus 2

Titel: Kopernikus 2
Autoren: H. J. Alpers
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ein Lied davon singen, welche Nüsse ihnen Cox mit seinen teilweise unübersetzbaren Wortspielen zu knacken aufgibt …)
    Steven Utley, ein junger texanischer SF-Autor, machte sich in relativ kurzer Zeit einen Namen als Autor origineller Kurzgeschichten, von denen eine größere Anzahl auch in die deutsche Sprache übersetzt wurde. Das Gebot des Hagakure (Time and Hagakure) ist ein Beispiel hierfür. Ich habe immer darauf gewartet, daß Utley sein Talent auch einmal an einem längeren Text (einen Roman also) erproben würde, aber dazu ist es bislang nicht gekommen. Im Gegenteil, es sieht so aus, als habe Utley angesichts der Schwierigkeiten, mit dem Schreiben von Science-fiction finanziell über die Runden zu kommen, sich vorerst anderen Aufgaben zugewandt.
    Geschafft hat es hingegen Stephen Goldin, der etwa zur gleichen Zeit wie Utley begann, aber sehr schnell zum Verfassen von Romanen überging. Von Goldin liegen inzwischen ein rundes halbes Dutzend eigenständige Romane vor, ferner etwa genauso viele, die er nach Notizen eines der Begründer der Space Opera, E. E. Smith, schrieb (die sogenannte Familie d’Alembert Serie). Dickschädel (Stubborn) ist ein kleiner Spaß, der dem deutschen Leser nicht vorenthalten bleiben sollte.
    Länger dabei und mindestens ebenso erfolgreich wie Stephen Goldin ist Ron Goulart, obwohl er hierzulande ein bißchen stiefmütterlich behandelt wird. Ron Goulart hat mehr als dreißig SF-Bücher veröffentlicht, von denen bislang nur wenige ins Deutsche übersetzt wurden. Daß es so wenige sind, liegt wohl ein bißchen daran, daß Goulart oft – wie auch in der hier abgedruckten Erzählung Der Mann, der nicht fernsehen durfte (Invisible Stripes) – die amerikanische Gesellschaft auf die Schippe nimmt und dies auch auf sehr amerikanische Art (nach europäischem Geschmack) tut. Ein zweiter Grund mag sein, daß seine Romane meistens sehr kurz sind und im Zeichen voluminöser SF- und Fantasy-Epen ein bißchen untergehen. Auf jeden Fall gehört Ron Goulart zu der doch leider sehr kleinen Schar von Autoren, die es verstehen, der Science-fiction Humor abzugewinnen.
    Anders George R. R. Martin. Er beherrscht eine ganze Palette von Themen, aber bekannt wurde er vor allem durch nachdenkliche, oft poetisch-traurige, häufig melancholisch-tragische Texte, als deren Höhepunkt wohl sein Romanerstling Dying of the Light (Die Flamme erlischt) gelten kann. Seit Jahren sind Texte von George R. R. Martin in den Nominierungslisten zu finden, wenn es irgendwo darum geht, einen Preis für Science-fiction zu verleihen. Einen besonderen Triumph konnte er im Sommer 1980 feiern, als die Hugo-Awards für das Jahr 1979 vergeben wurde: Nachdem er für die Novelle Sandkings schon den Nebula erhalten hatte, errang er mit dem gleichen Titel auch den Hugo – und gewann in der Spalte „Kurzgeschichten“ noch einen Hugo für The Way of Cross and Dragon (die als Der Weg von Kreuz und Drachen in Kopernikus 1 erschienen ist) hinzu. Damit ist er der erste Autor, der im gleichen Jahr zwei Hugos gewinnen konnte. Die in diesem Band enthaltene Novelle Die Expedition der Nachtfee (Nightflyers) dürfte mit einiger Sicherheit ebenfalls zumindest die Nominierung für den Hugo und Nebula erleben und geht ein bißchen den Weg, den Sandkings gewiesen hat (obwohl das Thema sehr verschieden davon ist). Daß Robert Blochs Psycho (ob als Roman oder in der Hitchcock-Verfilmung) Pate gestanden hat, läßt sich wohl kaum leugnen, und interessieren würde mich auch, ob George R. R. Martin zuvor den Film Alien gesehen hat. Auf jeden Fall ist die Novelle ein durchaus nicht blutarmer Versuch, Elemente des Krimis und der Weird Fiction mit der Science-fiction zu integrieren.
    Das Interview mit Clifford D. Simak schließlich stellt einen jener freundlichen alten Herren vor, die dafür gesorgt haben, daß so mancher, der heute seine Midlife-crisis gerade vor sich hat, mitten drin steckt oder sie schon ein paar Jährchen hinter sich hat, als Junge oder junger Mann von der Science-fiction fasziniert wurde. Er gehört zu den Autoren der „goldenen Jahre“, die aus den großen Magazinen der damaligen Zeit gar nicht fortzudenken sind. Dabei war er immer ein friedfertiger Mann, der für Menschlichkeit warb, ein „Poet des amerikanischen Landlebens“ wie er einmal genannt wurde, der nichts mit einer Übertechnik am Hut hatte und mit seinem Episodenroman City (Als es noch Menschen gab) einen der Meilensteine in der Geschichte der Science-fiction
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