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Kontinuum des Todes

Kontinuum des Todes

Titel: Kontinuum des Todes
Autoren: E. C. Tubb
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gefällt mir noch weniger. Wenn …« Erschrocken verstummte er. »Was, zum Teufel, ist das?!«
    Plötzlich füllte sich die Zentrale mit schemenhaften Gespensterwesen, die sich intensiv liebten und neckten. Jeder Winkel des Schiffes war plötzlich mit den Geschöpfen aus Ben Lydons Maschine erfüllt.
    »Kurt!« Erica schrie das Wort fast heraus. »Sieh dort!«
    Auf den Bildschirmen bewegte sich etwas.
     

 
22.
     
    Es war ein Geschöpf aus einem Alptraum, ein schwammartiges, quallenförmiges, mit Schuppen besetztes Wesen, um dessen Maul fransige Tentakel waberten. Dieses Gebilde war bisher noch nicht dagewesen, und während Varl versuchte, es genauer zu erkennen, hechtete er zu seinen Kontrollen, schlug mit einer Hand auf den Interkom und brüllte seine Befehle hinaus.
    »Lydon, sofort Ihre Maschine abstellen! Sofort!«
    Als Lydon nicht antwortete, fuhr Varl herum und schrie den Arzt an: »Kümmern Sie sich darum, stellen Sie fest, wie dieser Narr dazu kommt, das Ding jetzt anzustellen. Owen, die Kanonen besetzen. Reitsch!«
    »Commander?« kam die Frage über Interkom.
    »Alles für Raketenstart vorbereiten. Wenn es Probleme gibt, sofort darum kümmern. Höchste Priorität!« Varls Hand sauste auf einen Knopf herunter. »Alarmstufe Rot! Kampfstationen besetzen!«
    Während der Alarm durch das Schiff dröhnte, hatte sich das alptraumhafte Wesen weiter genähert. Seinem Äußeren nach mußte es einem kranken Gehirn entsprungen sein.
    »Piers?«
    Machen meldete sich ohne einen Unterton von Wut oder Ungehaltensein. »Keine Ortungen in der näheren Umgebung. Wir treiben wie bisher dahin. Die einzige Bedrohung scheint von dem Wesen auszugehen, das aus dem Nichts gekommen zu sein scheint.«
    »An seiner Stelle hing eine dieser Pyramiden.«
    »Die ist nicht mehr da.« Der Navigator schüttelte den Kopf. »Das begreife ich nicht. Wenn es sich verändert hat, warum dann so plötzlich und warum auf uns zu?«
    Diese Fragen mußten warten. Varl schnaufte erleichtert auf, als die Geister aus der Zentrale plötzlich verschwanden. Hoffentlich war es noch nicht zu spät.
    »Was immer sich dort draußen befindet, muß das gehört haben«, sagte Machen. »Lydon muß verrückt geworden sein, den Apparat einzuschalten.«
    »Reitsch?«
    »Feuerbereit, Commander.«
    Diese Antwort hatte Varl hören wollen. Er überprüfte den Rest des Schiffes und stellte fest, daß jeder auf seinem Posten war. Jetzt stand zur Entscheidung, ob sie versuchen sollten zu starten, oder ob Hoffnung bestand, daß der »Lärm«, den Lydons Maschine gemacht hatte, unbemerkt verpufft war.
    »Wir könnten den Hypan starten«, schlug Machen vor.
    Und vermutlich die Gefahr noch vergrößern. Varl hatte eine andere Idee.
    »Achtung – in genau fünfzehn Sekunden Raketenantrieb starten. Ich beginne: Fünfzehn, vierzehn …«
    Bei Null erwachten die Raketentriebwerke des Schiffes zum Leben. Feuerströme schossen in das Nichts um sie herum hinaus, Teilchen, durch die Gewalt der Atomenergie angetrieben, rasten mit ungeheurer Geschwindigkeit aus der Odile heraus.
    Als das Schiff einen Ruck nach vorn machte, berührte eines der Tentakel das Heck des Schiffes, schob das Schiff ein Stück beiseite, glitt dann genau vor die Raketendüsen, die es in Atome auflösten.
    »Feuer!« schrie Varl, als sich weitere Tentakel näherten. »Alle Kanonen Feuer!«
    Das fremdartige Ding schien zurückzuzucken, dann, mit hirnloser Sturheit, schob es sich wieder heran.
    Als es heran war, schaltete Varl den Raketenantrieb auf vollen Schub.
    Das Schiff dröhnte und donnerte, ein ungeheurer Druck legte sich auf Varls Brust, preßte ihn in seinen Sessel. Für Sekunden wurde ihm schwarz vor Augen, und nur mühsam verlor er nicht das Bewußtsein. Dann, als er den Antrieb wieder zurückschaltete, konnte er wieder sehen.
    »Wir haben es geschafft!« Machen schrie fast vor Erleichterung. »Wir sind ihm entwischt, es bleibt zurück!«
    Ein formloser Fleck in großer Entfernung. Während die Menschen noch zusahen, verwandelte er sich in eines der bisher schon überall vorhandenen Gebilde.
    »Owen, die Kanonenbesatzungen von draußen hereinholen. Alle Abteilungen Achtung: Ich schalte die elektrische Energie ab.«
    »Commander, die Schleusen …!« protestierte Owen.
    »Sie haben noch genug Zeit. Los!«
    Als der letzte Kanonier im Innern war, erstarb alles mechanisch-elektrische Leben in der Odile.
    Vor seinen nutzlosen Kontrollen sitzend, den Blick auf die erloschenen Bildschirme gerichtet, verspürte
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