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Konflikte loesen

Konflikte loesen

Titel: Konflikte loesen
Autoren: Kirstin Nickelsen
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moralischen Glaubwürdigkeit.
Stufe 6: Drohstrategien. Mit Drohungen versuchen die Konfliktparteien, die Situation absolut zu kontrollieren. Sie sollen die eigene Macht veranschaulichen. Man droht mit Forderungen oder Sanktionen.
3. Ebene: (Lose-Lose)
Stufe 7: Begrenzte Vernichtung. Dem Gegner soll mit allen Tricks geschadet werden. Ab hier wird ein begrenzter eigener Schaden schon als Gewinn angesehen, sollte der des Gegners größer sein.
Stufe 8: Vollständige Vernichtung des Gegners. Der Gegner soll mit Vernichtungsaktionen zerstört werden.
Stufe 9: Gemeinsam in den Abgrund. Ab hier kalkuliert man die eigene Vernichtung mit ein, um den Gegner zu besiegen.
    An diesem Modell können Sie nicht nur gut erkennen, auf welcher Stufe Sie sich momentan befinden, sondern auch wo Ihr Gegenüber steht. Allerspätestens ab der dritten Ebene sollten Sie sich Unterstützung bei einem Vorgesetzten, der internen Schlichtungsstelle oder einem externen Berater suchen. Ab diesem Zeitpunkt werden Sie es vermutlich nicht mehr alleine schaffen, den Konflikt zu lösen.
    Damit Sie möglichst selten auf Ebene zwei oder drei „abrutschen“, ist es wichtig, dass Sie rechtzeitig agieren. „Je früher desto besser“ ist in diesem Zusammenhang die entscheidende Formel. Hierzu bedarf es, was nicht oft genug betont werden kann, immer der eigenen Klarheit, der Erkenntnis, was genau man erreichen möchte und wie man dies klar formuliert. Es geht eben nicht um Taktiken, um Schaden, Rache oder Macht, sondern um das echte Bedürfnis, den Konflikt zu klären, eine Lösung zu finden und gemeinsam mit dem Konfliktpartner auf „einen Nenner“ zu kommen, der für alle Beteiligten akzeptabel und lebbar ist.
    Je weiter man in die Konfliktspirale hineinrutscht, desto schädlicher wird das eigene Verhalten dem anderen, letztendlich aber auch sich selbst gegenüber. Je ruhiger man selbst ist, je besser man weiß, was man will, desto größer gleichzeitig auch die Chance, die Meinung des anderen zu respektieren und sich auf ihn einzulassen.
Die eigenen Blockaden erkennen
    Die größten Steine legt man sich oft selbst in den Weg, doch nicht immer ist man sich dessen bewusst. Der Blick auf negative Glaubenssätze und Blockaden lohnt, obwohl er unbequem sein kann. Dialoge in Konflikt situationen sind zunächst oft ein „Pingpongspiel“: Ein Satz des Gegenübers, ein Wort oder eine Geste können beim Empfänger mehr auslösen, als sich der Sender je hätte träumen lassen. Die Nachteile liegen auf der Hand, denn meistens reagiert man automatisch bzw. wie gelernt. Ein guter Streit jedoch hat keine Verlierer oder Gewinner. Wie reagiert man selbst in Streitsituationen? In welche Fallen tappt man immer wieder und was kann man tun, um diese Schritte in Zukunft zu vermeiden? Werden Sie aufmerksam gegenüber den eigenen Reaktionen auf Signale:
Wann reagieren Sie besonders emotional (traurig, wütend, verletzt oder aggressiv)?
Welches (unerfüllte) Bedürfnis steht dahinter?
Wie können Sie sich selbst dieses erfüllen bzw. Ihr Gegenüber darum bitten?
Was können Sie in Zukunft tun, um besser zu reagieren? Was benötigen Sie, wer kann Ihnen helfen?
    Im Verlauf der nächsten Kapitel werden Sie sehen, dass diese Fragen immer wieder auftauchen. Vielleicht wollen Sie sich zunächst nicht mit den Antworten auseinandersetzen, langfristig führt jedoch kein Weg daran vorbei, wenn es um konstruktive Konfliktklärung geht, denn nur das eigene Verhalten kann verändert werden, nicht das der Mitmenschen.
Umgang mit Ängsten
    Eine besonders große Blockade beim Umgang mit Konflikten sind die eigenen Ängste. Im beruflichen Bereich tun sich viele Menschen besonders schwer, diese anzunehmen und zu hinterfragen. Die meisten leugnen gar, dass sie Ängste haben. Dann ist es sinnvoll, statt „Angst“ das Wort „Sorge“ zu verwenden, denn während Angst etwas ist, das oft mit Unfähigkeit assoziiert wird, machen sich viele Menschen – berechtigterweise – doch Sorgen.
    Nehmen Sie sich ca. 30 Minuten Zeit, um die folgenden Fragen zu beantworten und notieren Sie die Antworten:
    Übung: Ängste und Sorgen
Worüber machen Sie sich Sorgen und wovor haben Sie Angst, wenn es um das Thema Streit und Konflikt geht?
Welches unerfüllte Bedürfnis steht hinter der Angst?
Was können Sie tun, um dieses Bedürfnis zu erfüllen?
Wen können Sie um Unterstützung bitten, mit wem möchten Sie ein Gespräch führen? Und wann?
    Je eher Sie dieses Thema für sich klären, je besser Sie mit
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