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Konflikte loesen

Konflikte loesen

Titel: Konflikte loesen
Autoren: Kirstin Nickelsen
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Ihren eigenen Ängsten und Sorgen umgehen, desto eher können Sie für sich sorgen. Sich mit seinen Ängsten zu beschäftigen heißt daher nicht, dass diese sofort verschwinden, sondern dass ihnen die Macht über das eigene Handeln genommen wird. Ängste wirken, sofern man sich ihrer nicht bewusst ist, aus dem Hintergrund, sie hemmen und blockieren, sorgen für Abwehrstrategien und Machtkämpfe, unendliche Diskussionen und Fantasien, die der Realität oft nicht standhalten.
    Wer auf der Suche nach den eigenen Ängsten an das kleine Mädchen oder den kleinen Jungen an Mamas Rockzipfel denkt, ist auf dem Holzweg. Ängste lieben Karneval und kommen in unterschiedlicher Maskierung daher: Mal im Kostüm der Drohung, der Intrige oder der Schuldzuweisung, mal als Widerstand und Belehrung.
    Nahezu alle Menschen haben Ängste, besonders im beruflichen Umfeld: Wer kennt zum Beispiel nicht die Sorge um den Job im Unternehmen und die Angst, deshalb den Lebensstil verändern zu müssen? Wer dachte nicht schon mal beim ersten Gespräch mit der neuen Kollegin, dass diese besser ist als man selbst oder wer hatte noch nie Sorge, dass die gesamte Abteilung sich gerade über einen lustig macht, weil man in einer Präsentation einen großen Fehler gemacht hat?
    Menschen haben Ängste, haben Sorgen und diese sind durchaus berechtigt. Doch ihnen deshalb negative Kraft zu geben und sie über das eigene Leben bestimmen zu lassen, ist auf Dauer mindestens unbefriedigend. Ängste vor Konflikten sind Sorgen, die Sie bereits haben und die ein aufkeimender Konflikt nur verstärkt bzw. sichtbar macht.
    Wenn Sie Angst haben, dass die neue Kollegin sehr viel bessere Arbeit leistet, werden Ihre Befürchtungen sichtbar und verstärkt, wenn die Kollegin von Ihrem Vorgesetzten in einer Besprechung ausdrücklich gelobt wird. Nun kann die Angst sich verschiedene Weg suchen: Blockade gegen den Chef, gegen die Kollegin oder direkt gegen beide.
    Besser wäre jedoch, sich darüber Gedanken zu machen, worin es sich zeigt, dass Ihre Kollegin besser ist als Sie. „Ihr scheint alles ganz leicht zu fallen, sie ist freundlich, hilfsbereit und alle mögen sie.“ So verstecken sich eigene Ängste hinter scheinbaren Oberflächlichkeiten, denn Freundlichkeit ist nicht gleichbedeutend mit der Tatsache, dass die Kollegin auch wirklich besser ist. Vielleicht schließen Sie das nur aus dieser Eigenschaft und es ist nur Ihre Interpretation.
    Wenn man nun bedenkt, dass fast jeder Mensch Ängste kennt, dann bekommt man ein Gefühl dafür, was täglich an einigen Arbeitsplätzen stattfindet. Es könnte zum Beispiel sein, dass auch die Kollegin Ängste kennt, vielleicht sogar vor Ihnen, weil Sie schon seit Jahren in diesem Unternehmen arbeiten und weil Sie es anscheinend nicht besonders gut fanden, dass sie in einer Besprechung vom Chef gelobt wurde. Die Aufmerksamkeit war ihr peinlich und Sie sind seitdem noch reservierter.
    Verstrickungen ohne Ende ergeben sich, wo Menschen miteinander arbeiten, ein Knäuel aus Ängsten und Befürchtungen, die ganz unterschiedlich geäußert werden. Wenn Sie Ängste und Sorgen haben, sollten Sie darüber reden, denn es nicht zu tun, könnte fatale Auswirkungen auf Ihr Leben haben. Reden Sie mit Menschen, die Ihnen zuhören, die Sie verstehen und Ihnen helfen, den richtigen Umgang mit Ihren Gefühlen zu lernen.
    Wichtig ist, dass Sie den ersten Schritt machen, denn alleine ist es oft anstrengend und mühselig, jedoch nicht unrealistisch. Wer sich auf den Weg machen möchte, findet hier einige Anregungen:
Die eigene Wahrheit: Stehen Sie vor sich selbst zu Ihren Ängsten und Sorgen. Sie anzunehmen und sich einzugestehen, dass es sie gibt, ist der erste Schritt, um mit ihnen besser umzugehen. Das ist unbequem, manchmal auch sehr traurig und es lässt sich nicht vermeiden, an weniger schöne Erfahrungen erinnert zu werden – auf lange Sicht wird man jedoch belohnt.
Beobachten Sie Ihre Gedankengänge: „Bestimmt wird … passieren“ oder „Wenn ich das mache, dann wird … eintreten“. Werden Sie Detektiv in Ihrer Angstforschung und machen Sie sich klar, dass die Fantasie oft schlimmer ist als die Realität. Spätestens wenn Sie die ersten Situationen erleben, in denen Sie am Ende denken „War alles gar nicht so schlimm wie befürchtet“ werden Sie erkennen, dass Ihre Gedanken und Befürchtungen Ihnen im Vorfeld einen gehörigen Streich gespielt haben.
Überlegen Sie sich, was genau Sie brauchen. Bei Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes,
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