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Konflikte loesen

Konflikte loesen

Titel: Konflikte loesen
Autoren: Kirstin Nickelsen
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das Team aufgenommen zu werden, beziehen Sie keine Position und vermeiden jede Diskussion? Starten Sie mit den kleinen Dingen und nehmen das Ruder in die Hand, wenn es darum geht, wo man mittags essen geht oder was man der Kollegin zum Geburtstag schenkt. Bringen Sie sich ein und üben Sie, wo auch immer Sie können – die nächste Teambesprechung kommt bestimmt, bis dahin haben Sie genug Übung!
    Auf den Punkt gebracht
    Guter Streit ist keine Frage der Technik, sondern die eigene Einstellung entscheidet, wie man sich verhält und kommuniziert. Konflikte zu haben ist völlig normal, wichtig ist nur,
sie möglichst früh zu erkennen,
miteinander zu reden und
klar zu handeln,
    damit sie nicht eskalieren. Der Umgang mit Streit und Konflikten kann erlernt werden, wenn man es möchte, wenn man sich seiner eigenen Einstellung bewusst wird und sie verändert. Gehen Sie kleine Schritte und notieren Sie sich Ihre Erfolge!

Der Konflikt ist das Symptom, was steht dahinter?
    Ein Konflikt ist das Sichtbarwerden von unterschiedlichen
Interessen,
Zielen oder Wegen,
Werten oder
Bedürfnissen.
    Die Ampel für den gemeinsamen Weg schaltet auf Rot: Stopp! Anhalten, Gang und Kupplung raus. Im Straßenverkehr fahren Sie nicht weiter, in einer Konfliktsituation im besten Fall auch nicht. Bleiben Sie stehen und fragen Sie sich, was hinter dem Konflikt steht.
Was genau ist mein Problem?
Was will/brauche ich?
Was benötige ich unbedingt, um den Konflikt klären zu können? Benötige ich zum Beispiel Unterstützung, wenn ja, von wem?
Was sind die Gründe, dass ich wütend/traurig/enttäuscht/genervt/verärgert … (setzen Sie hier Ihr Gefühl ein) bin?
    Bei kleinen Konflikten – im besten Fall sind sie das – beantworten Sie die oben genannten Fragen für sich. Ihre Antworten weisen wahlweise den Weg oder enthalten Hinweise, was Sie Ihrem Konfliktpartner mitteilen möchten.
    Übung: Informationen sammeln
    Wenn Sie Interesse haben, Ihrem Gegenüber die Tür zum Dialog zu öffnen, so stellen Sie ihm die oben aufgeführten Fragen. Vermutlich werden Sie viele Informationen erhalten, die bisher nicht erwähnt wurden und die ihnen beiden hilfreich auf dem Lösungsweg sein können.
    Denken Sie immer daran: Der Konflikt macht sichtbar, wo es im Miteinander momentan nicht zur Zufriedenheit einer Person läuft, d.h. wenn der Konflikt nicht geklärt wird, bleibt die Unzufriedenheit, sie wird größer und verstärkt sich. Erschwerend kommt hinzu, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt sehr viel schwieriger zu klären ist.
Was ist der Unterschied zwischen einem kleinen und einem großen Konflikt?
    Der Konflikt an sich ist derselbe, egal ob Sie ihn als groß oder klein empfinden – nur die Stufe der Eskalation ist entscheidend. Am Anfang sind es kleinere Missverständnisse, die nicht sofort geklärt wurden, am Ende steht der Wunsch, sein Gegenüber zu vernichten. Damit es aber gar nicht so weit kommt, schauen wir uns das Eskalationsmodell von F. Glasl Sinn an. Es zeigt auf den ersten Blick, wo Sie und Ihr Gegenüber gerade stehen:
1. Ebene (Win-Win)
Stufe 1: Verhärtung. Konflikte beginnen mit Spannungen, z. B. gelegentliches Aufeinanderprallen von Meinungen. Solche Spannungen passieren jeden Tag und werden nicht als Beginn eines Konflikts wahrgenommen.
Stufe 2: Debatte. Ab hier überlegen sich die Konfliktpartner Strategien, um den anderen von ihren Argumenten zu überzeugen. Meinungsverschiedenheiten führen zu einem Streit. Man will den anderen unter Druck setzen. Schwarz-weiß-Denken entsteht – und das erschwert einen Kompromiss, wenn nur A oder B richtig ist und nicht nach gemeinsam akzeptierten Kompromissen gesucht wird.
Stufe 3: Taten statt Worte. Die Konfliktpartner erhöhen den Druck auf den jeweils anderen, um sich oder die eigene Meinung durchzusetzen. Gespräche werden z. B. abgebrochen. Es findet keine verbale Kommunikation mehr statt und der Konflikt verschärft sich schneller. Das Mitgefühl für den anderen geht verloren.
2. Ebene (Win-Lose)
Stufe 4: Koalitionen. Der Konflikt verschärft sich dadurch, dass man Sympathisanten für seine Sache sucht. Da man sich im Recht glaubt, kann man den Gegner denunzieren. Es geht nicht mehr um die Sache, sondern darum, den Konflikt zu gewinnen, damit der Gegner verliert.
Stufe 5: Gesichtsverlust. Der Gegner soll in seiner Identität durch Unterstellungen oder Ähnliches vernichtet werden. Hier ist der Vertrauensverlust vollständig. Gesichtsverlust bedeutet in diesem Sinne Verlust der
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