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Konflikte loesen

Konflikte loesen

Titel: Konflikte loesen
Autoren: Kirstin Nickelsen
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Streits? Wie ist Ihre Erfahrung mit diesem Thema allgemein und welche Erfahrung haben Sie dabei immer wieder gemacht?
    Die persönliche Einstellung beruht auf den gemachten Erfahrungen. Sind diese negativ, wird die Einstellung keine positive sein. Keine Konflikte zu haben ist dann lohnenswert, wenn man ausschließlich Negatives mit ihnen verbindet.
    Erleben Sie Streitsituationen jedoch als
einen Motor der positiven Veränderung,
eine Möglichkeit der (persönlichen) Entwicklung oder zum Beispiel
lohnenswert, weil sie anschließend andere Menschen sehr viel besser verstehen,
    können Sie vermutlich sagen, dass es erstrebenswert ist, keine schlechten Streitsituationen zu haben, und dass Sie eine gute Konfliktkultur sehr zu schätzen wissen.
Konflikte sind normal. Ist das so?
    Vielleicht kennen Sie die Aussage: „Konflikte sind völlig normal.“ Doch nur, weil etwas „normal“ ist, müssen wir es nicht mögen. Vielleicht lieben Sie den Sommer und hassen den Winter? Den Jahreszeiten ist es egal, ob sie gehasst oder geliebt werden, sie kommen und gehen. Was man jedoch tun kann, ist diesen Wechsel zu akzeptieren und sich vorzubereiten: Wechsel der Autoreifen, vielleicht ein Kurzurlaub in wärmeren Gefilden, eine neue Sportart lernen.
    Und ebenso ist es mit Konflikten: Es gibt Möglichkeiten, Vorkehrungen zu treffen, wie man in diesen Situationen besser handelt und redet. Es gibt einiges, um sich in diesen Zeiten selbst Gutes zu tun. Aber entfliehen kann man Konflikten nicht. Meistens sind es auch nicht einfach nur die Konflikte, die Magenschmerzen oder schlechte Nächte bereiten, sondern der Grad der Eskalation. Sind folgende Situationen normal?
Dass man sich mit seinem Arbeitskollegen nur noch schriftlich austauscht.
Dass der Vorgesetzte nur noch kritisiert, statt auch zu loben.
Dass die Kooperation mit dem Projektpartner kurz vor dem Aus steht.
    Nein, das ist nicht normal. Aber es kann passieren. Nämlich dann, wenn der Konflikt nicht rechtzeitig erkannt wurde oder man nicht bereit war, ihn aktiv zu klären. Ein Konflikt ist normal, die Stufe der Eskalation entscheidet jedoch, wie man miteinander umgeht. Ein Konflikt hat die wunderbare Eigenschaft, sich langsam anzubahnen, Sie kennen vielleicht diese Zeichen:
Vom mündlichen in den schriftlichen Dialog: Der Kollege sitzt nur einen Raum weiter, früher ist man schnell in das andere Zimmer gegangen, heute wird alles per E-Mail geklärt.
Rückzug: Die Kollegin, mit der man bis vor einigen Tagen jede Mittagspause gemeinsam verbracht hat, zieht sich zurück und geht alleine in die Kantine.
Emotionen: Der Kollege reagiert außerordentlich heftig und sehr emotional, wenn man mit ihm Projektdetails klären möchte.
    Alle oben genannten Zeichen können auf einen Konflikt deuten, müssen aber nicht, denn wer sagt nicht, dass es so ist:
Ihr Kollege glaubt, Sie (!) hätten ein Problem. Er beantwortet daher einfach nur Ihre E-Mails und wundert sich, warum Sie nur noch schreiben. Er traut sich aber nicht, Sie anzusprechen.
Die Kollegin hat private Probleme und nutzt die Mittagspause momentan lieber, um ihren Gedanken freien Lauf zu lassen, möchte aber nicht reden.
Der Kollege hatte einige Tage zuvor ein Gespräch mit seinem Vorgesetzten, der ihm gegenüber seinen Unmut über schlechte Verkaufszahlen äußert. Der Kollege ist wütend und nutzt den Dialog mit Ihnen als Ventil.
Was für ein Chaos! Und nun?
    Wenn Sie erste Anzeichen wahrnehmen und merken, dass sich das Miteinander mit einem Kollegen oder Vorgesetzten negativ verändert, fragen Sie nach!
„Lieber Kollege, ich wundere mich darüber, dass alles, was wir zum Projekt besprechen müssen, nur noch schriftlich ausgetauscht wird. Gibt es denn einen Grund dafür?“
„Liebe Kollegin, wieso gehen wir nicht mehr gemeinsam in die Kantine? Ich vermisse unsere Mittagsgespräche.“
„Herr Kollege, mein Eindruck ist, dass Sie wütend reagieren, wenn ich Ihnen Fragen zum Projekt stelle, ist das richtig?“
    Ist das nicht zu platt? Sie dürfen selbstverständlich die Sätze umformulieren, sich vorher Notizen machen, was auch immer Sie mögen. Aber platt ist nicht immer dumm. Und das ist es auf keinen Fall, wenn man sein Arbeitsfeld aufmerksam beobachtet und interessiert nachfragt, denn: Sollte der Kollege oder die Kollegin nun doch ein Problem mit Ihnen haben, ist das Gespräch die perfekte Möglichkeit, das Hindernis aus dem Weg zu räumen.
    Im besten Fall handelt es sich nur um kleinere Missverständnisse, der „große“
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