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Konflikte loesen

Konflikte loesen

Titel: Konflikte loesen
Autoren: Kirstin Nickelsen
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kann.
    Bevor die Reise angetreten werden kann, gibt es viel zu überdenken, den Start macht die eigene Einstellung zum Thema Konflikte. Um eine positivere Sicht auf Konflikte entwickeln zu können, macht es Sinn, sich die – bisher negative – Konfliktmedaille von der anderen Seite anzusehen und mit einer Definition anzufangen:
Wie definiert man einen Konflikt?
    Die Definition ist schwieriger, als einige Konflikte es je sein können. Das Wort selbst stammt von lat. conflictus ab und bedeutet so viel wie „das Aneinanderschlagen, der Zusammenstoß“.
    Umgangssprachlich bedeutet „Konflikt“, wenn es zwischen mindestens zwei Beteiligten zu zunächst nicht zu klärenden Problemen kommt.
    Konflikte gibt es immer wieder. Man kann nicht mit allen Menschen grundsätzlich einer Meinung sein, dieselben Werte teilen und gemeinsame Zielvorstellungen haben. Konflikte gehören zum Leben und daher ist es gut, sich mit ihnen zu beschäftigen, das eigene Verhalten zu hinterfragen und in kleinen Schritten zu verbessern. Es ist fast unerheblich, wie ein Konflikt definiert wird, solange eine der betroffenen Personen glaubt, einen Konflikt zu haben.
    Im Berufsalltag scheinen mindestens ein bis zwei der folgenden Komponenten aufeinanderzutreffen, oft auch mehrere:
Zwei oder mehr Personen haben kein gemeinsames Ziel bzw. es wurde nicht definiert.
Die Herangehensweise der Beteiligten an ein Problem, ein Projekt oder eine Aufgabe ist unterschiedlich und findet bei einem anderen keine Akzeptanz.
Die Personen stehen in einer gewissen Abhängigkeit zueinander.
Den Beteiligten bleibt nicht genügend Zeit, um den Konflikt zu lösen.
Es kommen Gefühle, wie z. B. Wut und Hass, aber auch negative Glaubenssätze ins Spiel.
Unterschiedliche Werte und Erfahrungen der Beteiligten blockieren einander.
    Eine konstruktive Konfliktlösung zeichnet sich u. a. dadurch aus, dass
es nicht zum Zerwürfnis kommen muss,
sehr wohl aber vielleicht die eine oder andere Trennung notwendig wird und
unfaire Mittel gar nicht erst eingesetzt werden, weil man dies nicht will.
    Kommunikationsregeln für Streitsituationen bieten die Möglichkeit der Orientierung, sie umzusetzen ist nicht immer leicht. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe:
Menschen in Konfliktsituationen neigen zu Emotionalität, was besonders im Berufsleben nicht nur von Vorteil ist, aber:
    Ein Konflikt ist immer mit Emotionen verbunden.
Konflikt und Emotionen gehören zusammen, lediglich der Umgang mit ihnen entscheidet darüber, ob sie dem Streitweg nutzen oder schaden. Konflikt und Emotionen sind ein nicht zu trennendes Paar – das kann gar nicht genug betont werden (mehr dazu in einem der nächsten Kapitel).
Eine Partei ist der Meinung, ausreichend zur Konfliktlösung beigetragen zu haben und dass nun die Gegenseite mit Vorschlägen oder Taten am Zug ist.
Die eine Partei vertraut der anderen nicht. Deshalb will sie sich nicht angreifbar machen oder hat Angst vor unangenehmen Folgen des Konflikts.
Man nutzt Regeln als Technik und hat verstanden, dass dies nicht zum Erfolg führt.
    Oft lernen wir bereits in frühen Jahren, uns nicht zu streiten. Streit nervt das Umfeld, früher die Eltern, heute harmoniesüchtige Kollegen oder Vorgesetzte, die keine andere Meinung gelten lassen und es vermutlich selbst nie gelernt haben, mit Konflikten konstruktiv umzugehen.
    Die persönliche Definition eines Konflikts ist wichtig, um sich selbst und das eigene Verhalten besser zu verstehen. Streit verbinden viele Menschen mit Mangel an Professionalität oder sozialer Kompetenz – und so wird unbewusst oft alles getan, um nicht zu streiten: Die Beteiligten unterdrücken den Konflikt, versuchen, ihn zu ignorieren, gehen Menschen aus dem Weg – was im Büroalltag nicht nur Energie kostet, sondern zu noch größeren Schwierigkeiten im Miteinander führen kann.
    Der Konflikt zeigt sich von all diesen Mechanismen unbeeindruckt und bricht in Momenten hervor, in denen man ihn nicht erwartet hat. Einem Konflikt kann man auf Dauer nicht ausweichen, man hat aber die Wahl, wann und wie man ihn nutzt.
    Übung: „Konflikt“ definieren
    Halten Sie kurz inne und überlegen: Was bedeutet für Sie „Konflikt“? Woran erkennen Sie, dass er vorhanden ist?
    Die persönliche Definition eines Konflikts ist die erste von mehreren Leitplanken, die Sie sich im Laufe der nächsten Kapitel erarbeiten können, um so sicherer auf dem Konfliktpfad zu gehen, der zu den herausforderndsten Kommunikationswegen zählt.
    Dabei ist es im
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