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Kommissar Morry - Die Todesstrasse

Kommissar Morry - Die Todesstrasse

Titel: Kommissar Morry - Die Todesstrasse
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Mädchen ist der Mann, den..."
    Nun war es heraus, was die beiden Tecks wissen wollten, und Kommissar Morry prägte sich sorgfältig diesen Namen in sein Gedächtnis ein. Nachdem der vor Angst schwitzende Budiker zum Sprechen gebracht war, war es nicht mehr allzu schwer, weitere Einzelheiten über diesen Joel Thimmak von ihm zu erfahren. Der Kommissar legte seine Stirn plötzlich in nachdenkliche Falten, als er aus dem Mund Burt Sanders erfuhr, dieser Joel Thimmak sei angeblich Fernfahrer eines Transportunternehmens, dessen Inhaber Fitzloogh hieß und in der Burlew-Street am St. Saviours-Dock wohne.
    Lange Zeit zum Nachdenken blieb in diesem Augenblick Kommissar Morry jedoch nicht. Er verschob daher die Auswertung des Gehörten auf einen späteren Zeitpunkt. — Hier hatte er jedenfalls etwas erfahren, was bestimmt genau zu durchleuchten war.
    Sofort wandte sich Kommissar Morry der weiteren Befragung des Gastwirtes Sanders zu.
    „Sanders!" Er sprach mit harter Stimme auf den gänzlich apathisch gewordenen Wirt ein.
    „Ich will es vorläufig einmal glauben, daß du nicht ein Beteiligter an dieser abscheulichen Schweinerei an David Brown warst. Du kannst deine Lage wesentlich verbessern, wenn du noch einmal, bevor wir hier Weggehen, deinen Geist anstrengst! Hier . . .“
    Aus seiner Rocktasche hatte Kommissar Morry inzwischen die Zeichnung hervorgeholt und legte sie nun vor dem Budiker auf den Tisch. „Hier habe ich eine Skizze. Sieh sie dir ganz genau an und dann sage mir, ob du das Gesicht schon einmal hier in deinem Bau gesehen hast!"
    Während Burt Sanders das Blatt betrachtete, hielt nicht nur Konstabler Clay Deverell den Atem an, sondern selbst Kommissar Morry. Beide Kriminalisten hatten wohl den gleichen Gedanken: jetzt muß es sich entscheiden, ob die Überlegungen richtig gewesen waren. Lange stierte Burt Sanders auf die Skizze. Zu lange für Kommissar Morry, der ihm nun weitere Erläuterungen gab. „Es ist bestimmt niemand aus dem Hafengebiet, Sanders! Überlege darum genau! Er hat sich hier in diese Gegend einmal verlaufen, du mußt ihn bestimmt kennen!"
    Wieder vergingen unendlich lang erscheinende Sekunden angespannter Erwartung. Außer den vom Schankraum hereindringenden Geräuschen war der keuchende Atem Burt Sanders der einzige Laut im Billardzimmer. Im Hinterzimmer des Cockatoo' tat der Kommissar einen tiefen, befreienden Atemzug, als der Gastwirt Burt Sanders endlich geantwortet hatte: „Yes, Sir! Den Burschen habe ich vor gar nicht allzu langer Zeit hier gesehen!"
    „War er allein?"
    Kommissar Morry verbarg mit aller Kraft seine freudige Erregung und blieb weiterhin sachlich und kühl.
    „Ich weiß es nicht mehr ganz genau, Sir!"
    „Irgendwie hast du doch bestimmt seinen Namen erfahren?"
    „No, Sir!"
    Obwohl Kommissar Morry nun Frage auf Frage an den Budiker stellte, blieb dieser bei der Behauptung, er könne sich lediglich mit Bestimmtheit daran erinnern, diesen Mann schon in seinem Lokal gesehen zu haben. Alle weiteren Fragen mußte er verneinen. Keineswegs entmutigt erhob sich Kommissar Morry nach dieser für ihn aufschlußreichen Unterhaltung mit dem Wirt im ,Cockatoo'.
    „Falls dir später doch noch etwas über diesen Burschen einfallen sollte, gibst du mir sofort Nachricht. Okay, es wird nicht zu deinem Nachteil sein, denke daran!"
    Nach diesen Worten verließen die Männer das Billardzimmer und gingen in den Schankraum zurück. Hier konnten sich die beiden Tecks eines leichten Schmunzelns nicht erwehren, denn kaum ein Viertel der vorher anwesend gewesenen Gesellschaft war jetzt noch da. Alle ändern hatten es vorgezogen, sich aus der unmittelbaren Nähe des Kommissars zu entfernen. Sie hatten sich in alle Winde zerstreut. Noch einmal bohrten sich die Blicke des Kommissars in das bleich gewordene Gesicht des Budikers, dann strebten die beiden Yard- Beamten dem Ausgang des Lokals zu.
    Draußen wartete auf sie Morryis Jaguar, der sie wenige Sekunden später den Blicken der herumlungernden Gestalten entzog.
    „Wollen wir nicht noch einem anderen Haus im Hafengebiet unseren Besuch abstatten, Sir?" wollte Konstabler Clay Deverell unternehmungslustig wissen.
    „Es hat keinen Zweck, Deverell", sagte der Kommissar und lächelte dabei seinen Konstabler von der Seite an,
    „Was glauben Sie, wie schnell es sich herumgesprochen hat, daß wir uns unterwegs befinden? Wir würden nur leere Häuser finden. No, Deverell, unsere Zeit ist jetzt sehr knapp bemessen. Wenn wir diesem Mörder zuvor
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