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Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Titel: Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)
Autoren: Volker Lüdecke
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habt?“
    Stoppelkopf zuckte mit den Schultern.
    „ Besser denn je, nehme ich an!“
    Stoppelkopf verzog sein Gesicht zu einer hämischen Clownsgrimasse.
    „ Hat er den finalen Rettungsschuss überlebt?“
    „ Sein Anwalt macht uns das Leben schwer. Seine Bande hat den Winkeladvokaten informiert. Der scheint Einfluss zu haben. Bis in die höchsten Gesellschaftskreise. Politik, Kultur. Alle dauerhaft verschnupft! Weiß man ja, von den kontaminierten Geldscheinen, den Stichproben auf Toiletten in Ministerien und Galerien. Kein Puderzucker, der von einer Torte stammt.“
    „ Hat er überlebt?“
    „ Er lebt noch.“
    Fatma atmete einmal tief durch, ließ sich jedoch nichts anmerken.
    Stoppelkopfs Augen waren gerötet. Als hätte er die letzten Abende an der Kneipentheke verbracht.
    „ So was aber auch, Kollege. So was von amateurhaft!“
    Deutlicher mochte sie ihren Spott nicht formulieren. Amateurhaft war unter gestandenen Polizeibeamten eine der schlimmsten Beleidigungen.
    Stoppelkopf starrte sie an.
    „ Ihr Vorgänger, Kommissar Katzorke, war wenigstens immer auf unserer Seite. Mit Ihnen verglichen, Fräulein Fatima Dogan, ein echter Teamplayer! Obwohl er gestunken hat.“
    Im Bürosaal hörte jetzt jeder zu.
    „ Ich meinte nur ihren Busengrapscher, Karl Kaiser! Mit Frauen kennen Sie sich offensichtlich gar nicht aus. Amateurhaft! Oder war ihnen da nur versehentlich die Hand verrutscht?“
    Das Grau war aus Stoppelkopfs Gesicht verschwunden. Eine prall violette Ader schwoll aus seinem Hals. Fatma hatte den Eindruck, sein Gesicht liefe lila an.
    „ Katzorke jedenfalls war immer vorbildlicher Polizist. Einer der seine Kollegen nicht hinterrücks in die Pfanne haut.“
    „ Sie aber ihn. Oder nicht?“
    Es war mucksmäuschenstill im Großraumbüro geworden. Niemand arbeitete mehr. Fatma hatte das kollektive Gewissen aktiviert.
    „ Hör zu, Berufsanfängerin! Die beiden Schläger, die ihn damals so übel zugerichtet haben, hat er vor ein paar Tagen vom Krankenlager aus geschnappt. Hier in unserer Abteilung machen wir öfter mal Spaß. Damit wir an der Scheiße da draußen nicht ersticken. Aber keiner von uns hat Kommissar Katzorke gegönnt, dass man ihn so zurichtet. Er war nicht beliebt, aber respektiert.“
    Die Polizisten klopften zustimmend auf ihre Schreibtische.
    „ Vom Krankenbett aus, sagten Sie? Er ist also nicht mehr im Dienst. Wie hat er das denn geschafft?“
    Fatma zeigte sich von den Neuigkeiten beeindruckt.
    „ Keine Ahnung. Katzorke sprach ja nie über seine Methoden. Er hat sie wohl über seine Kontakte aufgespürt. Auf einmal erhielten wir seinen Anruf, wo wir sie kassieren sollten. Die brutalen Schläger sitzen jetzt da, wo sie hingehören. Ich denke, sie packen umfassend aus. Die Haftanstalt Tegel muss bald wieder anbauen, wenn Katzorke so weitermacht.“
    Nur ein Beamter lachte über Stoppelkopfs Scherz.
    „ Der Held dieses Dezernats, oder?“
    Sie spürte, dass etwas Neid in ihrer Stimme lag. Sie würde niemals von diesen Männern akzeptiert werden. Geschweige denn, dass man eines fernen Tages voller Ehrfurcht über sie sprechen würde. Ein guter Ermittler zu werden, war auch ihr Traum gewesen.
    „ Unser Kommissar Katzorke? Er hat seinen Fehler wieder gutgemacht. Das können andere nicht von sich behaupten.“
    Stoppelkopf räusperte sich laut. Er roch nach Alkohol. Seine Anspielung roch noch übler.
    „ Besser ist es, keine Fehler zu machen.“
    Fatma parierte geschickt.
    „ Für den Fehler konnte er nichts. Die hatten ihm Rauschgift verabreicht. Eine Dosis stärker als KO Tropfen. Heimtückisch den Stoff einer harmlosen Brombeermarmelade beigemischt. Was sollte er da machen? Gestern hat ihn eine Delegation von uns besucht. Kuchen vorbeigebracht. Gab sogar einen großen Zeitungsartikel über ihn. Vielleicht kommt er ja hierher zurück. In sein Büro, Fräulein Dogan.“
    Stoppelkopf wandte sich ab, ließ sie einfach stehen.
    Ein Uniformierter trat auf sie zu.
    „ Verzeihung! Ich soll ihnen ausrichten, dass Katzorke seine Nachfolgerin gern persönlich kennenlernen würde.“
    Der Mann redete fast unhörbar leise.
    „ Chance, junge Frau! Vom Meister persönlich lernen. Nehmen Sie seine Visitenkarte! Er freut sich auf Sie. Rufen Sie ihn an!“
    Der Beamte, den sie im Dezernat noch nie zuvor gesehen hatte, überreichte ihr Katzorkes Visitenkarte und schlenderte hinaus.
    Fatma sah ihm nach, bis sich die große Eingangstür hinter ihm schloss.
    „ Hier ist ja was los! Showdown, oder
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